Lange Haftstrafen für 110 MafiosiItalien räumt mit 'Ndrangheta auf

Die 'Ndrangheta gehört seit Jahrzehnten zur stärksten und gefürchtetsten Mafiagruppe Italiens. Im Juli nimmt die Polizei in einem großangelegten Coup mehr als 250 Mafiosi gefangen. Jetzt verurteilt ein Mailänder Gericht 110 von ihnen zu langen Haftstrafen.
In einem großen Mafia-Prozess hat die italienische Justiz 110 Mafiosi zu langen Haftstrafen verurteilt. Nach Angaben italienischer Medien, standen in Mailand insgesamt 119 Angeklagte wegen Mitgliedschaft in der Mafiagruppe 'Ndrangheta vor Gericht. Zwei mutmaßliche Chefs von Mafia-Clans aus der Region um Mailand, Alessandro Manno und Cosimo Barranca, wurden zu 16 und 14 Jahren Haft verurteilt. Für zwölf Jahre muss der mutmaßliche Mailänder 'Ndrangheta-Boss Pasquale Zappia ins Gefängnis. Er erlitt bei der Urteilsverkündung einen Schwächeanfall und wurde ins Krankenhaus gebracht.
Die Angeklagten, die jetzt in Mailand vor Gericht standen, waren im Juli 2010 beim größten Einsatz der italienischen Polizei gegen die 'Ndrangheta seit 15 Jahren festgenommen worden. Unter den insgesamt mehr als 250 Festgenommenen war damals auch der mutmaßliche Chef der kalabrischen Mafiaorganistaion, der damals 80-jährige Domenico Oppedisano.
Die 'Ndrangheta hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zur stärksten und gefürchtetsten Mafiagruppe Italiens entwickelt. Sie hat ihren Ursprung in der Region Kalabrien an der Stiefelspitze. Die drei anderen Mafiagruppen sind die Camorra in Neapel, die Cosa Nostra aus Sizilien und die kleinere Sacra Corona Unita aus Apulien.