Zu Fuß nach PolenEnglische Brücke neu aufgebaut

Der Muskauer Park ist wieder vereint. Über Jahrzehnte fehlte in Pücklers Landschaftsgarten eine Verbindung über die Neiße. Nach der Doppelbrücke an der Jeanetteninsel entstand nun auch die Englische Brücke wieder neu. Zu Fuß, per Rad oder Kutsche kann man dort ab sofort die Grenze zwischen Deutschland und Polen passieren.
Mit der Übergabe der wiederaufgebauten Englischen Brücke ist am Montag die letzte große Wunde im Unesco-Weltkulturerbe Muskauer Park geschlossen worden. Über den Grenzfluss Neiße hinweg gibt es nun eine zusätzliche Verbindung zwischen Deutschland und Polen. Die Brücke war am Ende des Zweiten Weltkrieges gesprengt worden.
Vor etwa einem Jahr begann der Wiederaufbau nach historischem Vorbild. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) würdigte beim Festakt die Restaurierung des Parks als beispielhaftes deutsch-polnisches Kulturprojekt. "Beide Parkhälften funktionieren nur, wenn sie auch miteinander verbunden sind."
"Heute haben wir die Teilung Europas erneut überbrückt", sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) vor Hunderten von Ehrengästen und Schaulustigen. Ab sofort können nun Fußgänger, Radfahrer und Kutschen die mit einem Lärchenholzbelag komplettierte Grenzbrücke zwischen Deutschland und Polen passieren.
Beim Rückzug deutscher Soldaten gesprengt
Die Brücken im Muskauer Park waren im Frühjahr 1945 beim Rückzug deutscher Soldaten gesprengt worden. Seit dem Krieg verläuft an der Neiße die Grenze zwischen Polen und Deutschland, der 830 Hektar große Park wurde geteilt. Zwei Drittel des Landschaftsgartens liegen auf polnischem Territorium. Als erste Verbindung über den Grenzfluss konnte 2003 die Doppelbrücke an der Jeanetteninsel eröffnet werden.
Die Grundlagen des Parks legte Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785-1871) um 1815.