Technik

Mehr als ein Fahrrad mit MotorGazelle baut das E-Bike der Zukunft

28.06.2016, 13:12 Uhr
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Die Technik des Gazelle N° 1 ist größtenteils in den Rahmen-Elementen versteckt. (Foto: Gazelle)

Bisher sind E-Bikes im Prinzip nur gewöhnliche Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor. Der niederländische Hersteller Gazelle zeigt mit seinem neuen Modell N° 1, wie solche Zweiräder in Zukunft aussehen und gebaut werden könnten.

Das niederländische Unternehmen Gazelle ist ein Hersteller von Hollandrädern mit langer Tradition. Die Klassiker wird es auch weiter geben, aber die Firma hat die aktuelle Entwicklung nicht verschlafen und weiß, dass E-Bikes eine immer größere Rolle spielen. Deshalb arbeiten die Holländer zusammen mit dem italienischen Giugiaro Design bereits seit 2014 am Gazelle N° 1, dem "E-Bike der Zukunft".

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Smartes Fahrrad: Im Lenker ist ein deutsches COBI-System untergebracht. (Foto: Gazelle)

Im Gegensatz zu aktuellen Modellen, die im Prinzip normale Fahrräder mit elektrischen Hilfsmotor sind, ist das N° 1 von A bis Z als E-Bike konzipiert - und es ist vernetzt. Das Smartphone spielt beim Gazelle der Zukunft eine wichtige Rolle. Es sitzt im Zentrum eines Cockpits, das im Lenker untergebracht ist und kann über einen Daumen-Knopf bedient werden. Navigationskommandos hört der Fahrer über einen integrierten Lautsprecher, aus Sicherheitsgründen funktioniert der Touchscreen nur bis zu einer Geschwindigkeit von 5 Kilometern je Stunde.

Deutsches System an Bord

Beim Cockpit handelt es sich um ein COBI-System, einem ehemaligen deutschen Kickstarter-Projekt, das auch an herkömmlichen Fahrrädern installiert werden kann. Die dazugehörige App bietet Navigation, Routenplanung, Tracking, MP3-Player, Fahrtdaten, Wettervorhersagen und ein Fitness-Tool. Auf dem Display werden außerdem die gefahrene Geschwindigkeit und der Ladestand der Batterie angezeigt. COBI steuert auch das im Fahrradrahmen integrierte Beleuchtungs-System, das in drei unterschiedlichen Stärken leuchtet.

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Es fahren zwar einige Gazelle N° 1 über niederländische Straßen, das futoristische E-Bike soll aber nicht in Serie gehen. (Foto: Gazelle)

Die weitere Technik ist ebenfalls in dem modularen Rahmen untergebracht. Motor, Batterie, Antrieb und Kabel befinden sich in einem einzelnen Segment, das mit verschiedenen Rahmen-Komponenten kombiniert werden kann. Die Automatik-Schaltung ist in das Hinterrad integriert, das wie die meisten anderen Rahmen-Komponenten aus Carbon gefertigt ist. Durch die spezielle Konstruktion hat das Gazelle N° 1 einen tiefen Schwerpunkt, was zu einer stabilen Straßenlage führt. Insgesamt wiegt das E-Bike rund 25,5 Kilogramm.

Höchstgeschwindigkeit 45 km/h

Das holländische E-Bike kann zwischen 25 und 45 Stundenkilometer schnell sein. Die Höchstgeschwindigkeit soll dabei in rund 12 Sekunden erreicht sein. Der Motor soll mit 80 Newtonmetern Drehmoment jede Steigung bewältigen können. Per Knopfdruck kann man das Bike auch in einen Schiebe-Modus geschaltet werden, in dem es mit 5 km/h neben dem Fahrer bergauf rollt. Um die Geschwindigkeit im Griff zu haben, verfügt das E-Bike über hydraulische Scheibenbremsen. Der Akku bietet 612 Wattstunden und soll in drei Stunden vollständig geladen sein. Die Reichweite des N° 1 soll je nach Fahrweise laut Pressemitteilung bis zu 200 Kilometer betragen.

Ein tolles E-Bike, aber das Gazelle N° 1 ist bisher nur ein Konzept und nicht für den Verkauf bestimmt. Vorerst verkaufen die Holländer nur herkömmliche Elektro-Fahrräder mit Mittel- oder Vorderradmotor. Wann der Hersteller ein modernes E-Bike auf Basis des N° 1 auf den Markt bringen könnte, hat er nicht mitgeteilt.

Quelle: ntv.de, kwe

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