Kurznachrichten

Italien fordert Europäisierung von "Mare Nostrum" Marine fängt erneut über 2600 Flüchtlinge ab

Erneut sind vor Italiens Küste am Wochenende mehrere tausend afrikanische Flüchtlinge durch die Marine abgefangen worden. In sieben Booten befanden sich über 2600 Menschen, die hauptsächlich aus Eritrea, dem Kongo, Sudan und aus Algerien stammen, wie die Küstenwache mitteilte. Unter ihnen waren demnach dutzende Kinder und eine schwangere Frau in den Wehen, die mit einem Helikopter ins Krankenhaus geflogen wurde.

Seit Jahresbeginn haben schon über 68.000 Flüchtlinge Italien erreicht und damit mehr als im gesamten Jahr 2011, das bisher die höchste Flüchtlingszahl aufwies. Die meisten Menschen kommen aus Afrika und Nahost und fliehen vor Armut und Kriegen Richtung Europa. Die EU-Grenzschutzagentur Frontex geht davon aus, dass die Flüchtlingszahlen in den kommenden Wochen weiter zunehmen werden, weil das Mittelmeer während des Sommers besonders ruhig ist.

Italien, das seit Anfang Juli für sechs Monate die Treffen der EU leitet, will die europäische Flüchtlingspolitik nun verstärkt zum Thema machen, da sich das Land unverhältnismäßig stark belastet sieht. Am Dienstag steht die Problematik auf der Tagesordnung eines Treffens der EU-Innenminister in Mailand. Die Regierung in Rom fordert von den anderen EU-Staaten mehr Unterstützung und will den nationalen Marine-Einsatz "Mare Nostrum" zu einer EU-Operation machen, damit Kosten geteilt und Einsatzkräfte sowie Boote aus anderen Ländern entsandt werden.

Quelle: ntv.de, AFP

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