Gewinnsprung macht Lust auf mehrPost wird ehrgeiziger
Der Deutschen Post brechen im klassischen Briefgeschäft zunehmend die Gewinne weg. In der Express- und Frachtsparte läuft es hingegen rund. Der einstige Staatskonzern spürt die anziehende Konjunktur und schneidet daher zum Jahresauftakt besser ab als am Markt erwartet.
Der beginnende Aufschwung bringt die Deutsche Post in Fahrt. Der Bonner Konzern verzeichnete im ersten Quartal dank besserer Geschäfte vor allem in Asien steigende Umsätze sowie dank seines eisernen Sparkurses anziehende Erträge und übertraf damit Markterwartungen. Im Gesamtjahr erwartet der Brief- und Logistikriese nun ein operatives Ergebnis am oberen Ende der prognostizierten Spanne.
Das erste Quartal habe bewiesen, dass die Post ihre Effizienz nachhaltig gesteigert habe, erklärte Konzernchef Frank Appel . Der Konzern sehe zudem "klare Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung". Vor allem in Asien habe sich das Wachstumstempo weiter beschleunigt. Der Umsatz von Januar bis März kletterte um 4,4 Prozent auf rund 12 Mrd. Euro. Der operative Ertrag (Ebit) vor Einmaleffekten legte um rund vier Fünftel auf 556 Mio. Euro zu. Der Überschuss kletterte von 944 Mio. auf auf 1,75 Mrd. Euro. Der Gewinnsprung ist aber auch ein Resultat auch aus der Einbeziehung von Optionen aus dem Postbank-Verkauf an die Deutsche Bank.
Analysten hatten im Mittel mit einem Umsatz von 11,8 Mrd. Euro gerechnet. Das Ebit vor Einmaleffekten hatten sie bei lediglich 452 Mio. Euro und den Überschuss nach Anteilen Dritter bei 1,5 Mrd. Euro erwartet.
Express und Fracht ziehen gleich
In ihrer kriselnden Briefsparte konnte die Post den Umsatzrückgang fast stoppen. Die Erlöse gaben nur noch leicht um 1,1 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro nach. Der operative Ertrag schrumpfte indes um 4,7 Prozent auf 388 Mio. Euro. Im Express- und Frachtgeschäft konnte der Konzern dagegen deutlich zulegen, Umsatz und Gewinn schossen hier in die Höhe. Im Gesamtjahr sollen beide Bereiche erstmals zu etwa gleichen Teilen zum Konzerngewinn beitragen.
Die Post präzisierte den Ausblick für das Gesamtjahr 2010: Das Ebit vor Einmaleffekten soll von 1,47 auf 1,6 bis 1,9 Mrd. Euro zulegen - und werde wohl "am oberen Ende dieser Spanne" liegen. Der Konzerngewinn soll über den 644 Mio. Euro des Vorjahres liegen. 2011 solle sich die positive Ergebnisentwicklung dann fortsetzen.
Auch Konkurrenten wie UPS und FedEx profitieren von der wirtschaftlichen Erholung. Brief- und Logistikkonzerne gelten als Gradmesser der konjunkturellen Entwicklung.