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BMW rettet bildschöne Studie Die Odyssee des 2800 GTS Frua

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Leider wurde der 2800 GTS Frua bei BMW nie gebaut.

Vor 60 Jahren versuchte der Karossier Frua, BMW zu einer Kooperation zu bewegen. Überzeugen wollten die Italiener mit dem bildschönen 2800 GTS Frua. Aus der Zusammenarbeit wurde nichts. Heute ehrt BMW die Studie mit einer aufwendigen Restauration.

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Auf den einschlägigen Automessen sorgte der 2800 GTS Frua für Furore.

Zu den besonderen italienischen Momenten der BMW-Historie gehören einige Studien des Turiner Karossiers Frua. Nach der Übernahme des Herstellers Glas durch BMW wollte Frua Ende der 1960er-Jahre die BMW-Oberen für eine Fortsetzung seiner Kooperation mit Glas gewinnen. Überzeugungsarbeit sollten einige atemberaubende Studien leisten, wie etwa der 2800 GTS Frua. Gefruchtet haben die Werbeversuche am Ende nicht. Dennoch hat der Münchener Autobauer jetzt eines der Konzeptautos von Grund auf restauriert.

In den Jahren 1969 und 1970 sorgte das elegante, schlanke viersitzige Coupé für großes Aufsehen auf den Automessen in Frankfurt, Paris, Genf und Barcelona. Von der letzten Station ging der GTS dann 1971 in den Privatbesitz eines Spaniers über, wurde weiterverkauft, stillgelegt und wieder verkauft.

17 Jahre Dornröschenschlaf

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Edel war der Innenraum des 2800 GTS Frua.

In den 1980er-Jahren folgten dann eine Umlackierung in Weinrot sowie der Einbau eines neuen Motors und eines Faltschiebedachs. Im Jahr 2000 kaufte ein Holländer den 2800 GTS und brachte ihn von Valencia in seine Heimat, um ihn dort zu verkaufen. Zugeschlagen hatte damals die Klassikabteilung von BMW, die das heruntergekommene Einzelstück für lange Zeit in einen Dornröschenschlaf versetzte.

Erst 17 Jahre später ließen die Bayern das Sahnestück mit der Hilfe unterschiedlicher Spezialisten restaurieren. Um den Wagen wieder in seinen Originalzustand zu versetzen, war zum Teil detektivisches Spitzengefühl nötig, denn der ursprüngliche Lack, ein helles Metallicgrün, war unter den vielen Lackierungen nicht mehr auszumachen. Erst unter dem Scharnier des Tankdeckels fand sich die Originalfarbe.

Alles wieder beim Alten

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Wie einst sitzt jetzt unter der Haube wieder der Reihensechszylinder aus dem BMW 2800 CS.

Wie bei der einstigen Studie wurde auch die Innenausstattung wieder mit hellbraunem Leder ausgekleidet. Das nachträglich eingesetzte Faltdach wurde wie beim Original durch ein festes Metalldach ersetzt. Auch der Motor wurde getauscht. Unter der langen Haube des GTS brummt nun, wie einst, ein vom BMW 2800 CS entnommener Reihensechszylinder. Insgesamt drei Jahre dauerten die Restaurationsarbeiten am 2800 GTS Frua.

Seine wilde Vergangenheit, seine Odyssee und die diversen Umbauten kann man diesem besonderen Unikat nun nicht mehr ansehen. Das mag aus Sicht mancher Patina-Fans ein Frevel sein, doch im Gegenzug erstrahlt der einstige 2800 GTS eben wieder so, wie ihn Pietro Frua seiner Zeit als automobiles Kunstwerk erschaffen hat.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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