Auto

"Deutsche haben verschlafen" Hybrid-Technik im Kommen

Die deutschen Autobauer müssen nach Expertenansicht beim Trendsetter Hybrid-Antrieb einen Entwicklungsrückstand von drei bis fünf Jahren auf Toyota aufholen. "Die deutschen Autobauer laufen beim Hybrid der Entwicklung hinterher. Toyota ist ja bereits in der zweiten Generation in der Serie", sagte der Autoexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer.

Allerdings hätten Mercedes und VW das Thema Hybrid endlich erkannt und die Verfolgung aufgenommen. "Sie werden auf der IAA (September) Hybrid-Konzepte zeigen, die nach 2006 dann sicher in der Serie zu sehen sein werden." DaimlerChrysler ist inzwischen eine Allianz mit General Motors eingegangen, um Ende 2007 die ersten Hybrid-Antriebe für Chrysler und Mercedes zur Verfügung zu haben. BMW, VW und Porsche arbeiten mit Hochdruck an Antriebskonzepten, um den Spritverbrauch ihrer populären Geländewagen per Hybrid zu verringern.

Dudenhöffer glaubt, dass der Hybrid-Antrieb in den nächsten 10 bis 15 Jahren seinen festen Platz auf dem Automarkt einnehmen wird. "Der große Durchbruch läuft dabei derzeit in den USA. Bereits zum Jahr 2010 werden dort nach unserer Prognose gut 1,2 Millionen Hybrid-Fahrzeuge verkauft. Bis zum Jahr 2015 werden es in den Staaten drei Millionen sein." In Europa werde der Hybrid wegen des hohen Diesel-Anteils von knapp 50 Prozent erst später signifikante Marktanteile erobern.

Hybrid liegt in den USA im Trend: Hollywoodstars und Popsänger fahren den optisch eher unauffälligen Toyota-Bestseller Prius, der seit 2000 knapp 150.000 Mal verkauft worden ist. Seit April hat Toyota den Lexus-Hybrid-Geländewagen RX 400 auf die Straßen geschickt, der von der letzten Juni-Woche an in Deutschland bei den Händlern steht. Auch Honda greift in den USA mit Hybrid-Modellen an. Mercedes glaubt dagegen weiterhin, den Diesel auf dem weltgrößten Absatzmarkt durchsetzen zu können.

Bei der Hybrid-Technologie wird ein normaler Benzin- oder Diesel-Motor mit einem Elektromotor gekoppelt. Die Batterien des Elektromotors werden während der Fahrt geladen. Vorteile ergeben sich vor allem beim innerstädtischen Stop- and Go-Verkehr, wo sich der Benziner oder Diesel ab- und der Elektromotor einschaltet - der Vorteil ist ein niedriger Kraftstoffverbrauch. "Ohne den Hybrid sind die verschärften Abgasziele nicht erreichbar", sagte Dudenhöffer.

Quelle: ntv.de

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