Tausende zumeist junge Menschen gehen in Spanien am Samstagabend die fünfte Nacht in Folge in verschiedenen Städten des Landes auf die Straße, darunter in Barcelona, Madrid, Palma de Mallorca und Pamplona. Sie fordern die Freilassung des Rappers Pablo Hásel, der wegen Beleidigung des Königshauses im Gefängnis sitzt. In Barcelona kommt es zu Ausschreitungen: Dabei schieben Teilnehmer Müllcontainer und andere Gegenstände zu Barrikaden zusammen und setzen sie in Brand. Auf der Prachtavenue Passeig de Gràcia werden Schaufenster eingeschlagen, Geschäfte geplündert und Polizisten mit Steinen, Flaschen, Böllern und Eiern beworfen. Die Beamten gehen mit Schlagstöcken und Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor. Laut der Zeitung "El Periódico" werden wieder Gummigeschosse abgefeuert.
Der wegen Monarchie-Beleidigung und Verherrlichung von Gewalt zu neun Monaten Haft verurteilte Rapper war am Dienstag festgenommen worden, nachdem er sich geweigert hatte, die Strafe freiwillig anzutreten. Hasél hatte den Alt-König Juan Carlos, der sich nach Korruptionsvorwürfen und angesichts von Justizermittlungen nach Abu Dhabi abgesetzt hat, unter anderem einen "Dieb" genannt und Gewaltfantasien gegen konservative Politiker in seine Texte eingebaut.
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