Freitag, 22. September 2023Der Tag

mit Clara Suchy
Clara Suchy
22:25 Uhr

Das war Freitag, der 22. September 2023

Guten Abend liebe Leserinnen und Leser,

Ich hoffe, Sie genießen Ihren Freitagabend, sei es auf der Couch mit einem Film, in einer Bar mit netter Gesellschaft, oder bereits im Bett mit einem guten Buch. Bevor wir ins Wochenende starten, hier noch einmal die Zusammenfassung von heute:

Die Debatte über Einwanderung und Asyl erreicht eine neue Dimension. Bundesinnenministerin Nancy Faeser schließt an den Grenzen zu Polen und Tschechien stationäre Kontrollen nicht mehr aus.

Nach dem schweren Raketenangriff auf eine russische Werft in Sewastopol, treffen Marschflugkörper das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in der Hafenstadt auf der Krim.

Washington will nun doch Langstreckenraketen an die Ukraine liefern. Die USA sind wohl doch zu ATACMS-Lieferung an Kiew bereit.

Die Personalentscheidung für den neuen Bundestrainer ist gefallen. Julian Nagelsmann will keine Zeit verlieren und hat bereits eine wichtige Entscheidung getroffen.

Ansonsten waren folgende Nachrichten wichtig:

Ich verabschiede mich nun. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend und ein erholsames Wochenende.

21:57 Uhr

Teile mit gefälschten Zertifikaten an Boeing- und Airbus-Jets verbaut

An einigen Flugzeugen von Boeing und Airbus wurden offenbar Triebwerksteile mit gefälschten Zertifikaten verbaut. Die US-Luftfahrtbehörde FAA warnt Fluggesellschaften und andere Unternehmen der Branche vor Ersatzteilen des britischen Unternehmens AOG Technics. Die Behörde bezieht sich in ihrer Mitteilung auf den Triebwerkstyp CF6 von General Electric (GE), der bei mehreren Großraumjet-Modellen wie älteren Boeing 747 und Airbus A330 zum Einsatz kommt.

AOG habe Buchsen für das CF6-Triebwerk mit gefälschten Lufttüchtigkeitszertifikaten und ohne Genehmigung des Triebwerksherstellers verkauft, schreibt die FAA.

  • Dabei handelt es sich um Lager, die es Triebwerksteilen erlauben, sich ohne Schmiermittel zu drehen.
  • Die Warnung umfasst jedoch nur einen kleinen Teil der möglichen Fälle.
  • Denn laut CFM - dem Gemeinschaftsunternehmen von GE und Safran - beziehen sich nur zwei der mutmaßlich gefälschten Dokumente auf den CF6-Antrieb.

Inzwischen sind mehr als 76 gefälschte Dokumente für das Triebwerk CFM56 aufgetaucht. Die europäische Luftfahrtaufsicht EASA ist deshalb bereits seit Wochen alarmiert. Beim CFM56 handelt es sich um den meistverkauften Triebwerkstyp der Welt. Er kommt bei älteren Mittelstreckenjets der Modellfamilien Airbus A320 und Boeing 737 zum Einsatz. Einem CFM-Sprecher zufolge beziehen sich die meisten der gefälschten Dokumente auf Standardteile wie Buchsen und Verbindungselemente.

21:32 Uhr

Seltene Kaninchenkängurus leben jetzt im Zoo in Stuttgart

In die Wilhelma in Stuttgart sind zwei Potoroos, sogenannte Kaninchenkängurus, eingezogen. Wie der Zoo mitteilte, sind die selten Tierchen mit etwas Glück und Geduld in der neuen Terra Australis zu beobachten. Potoroos, die an der Ostküste Australiens vorkommen, gelten demnach seit etwa drei Jahren als gefährdet. Grund seien die massiven Waldbrände 2019 und 2020, die die Bestände deutlich dezimiert haben. Auch verwilderte Hunde und die zunehmende Population von eingeschleppten Rotfüchsen machten den putzigen Beuteltieren zu schaffen.

Potoroos gehören den Angaben zufolge zu den kleinsten und ursprünglichsten Vertretern der Känguru-Familie. In Zoos seien sie selten zu sehen. In Deutschland gibt es Langschnauzen-Kaninchenkängurus demnach nur noch in Duisburg. Die beiden Männchen Jarred und Zaine kamen aus dem tschechischen Zoo Pilsen in den Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart, wie der Zoo mitteilte.

Potoroos gehören wohl zu den kleinsten und ursprünglichsten Vertretern der Känguru-Familie.

Potoroos gehören wohl zu den kleinsten und ursprünglichsten Vertretern der Känguru-Familie.

(Foto: picture alliance / NHPA/Avalon.red)

20:57 Uhr

Einflussreicher US-Senator wegen Korruptionsvorwürfen angeklagt

Der einflussreiche demokratische US-Senator Robert Menendez ist wegen Korruptionsvorwürfen angeklagt worden. Die Bundesstaatsanwaltschaft von New York wirft dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Senats in der Anklage vor, von drei Geschäftsleuten aus dem Bundesstaat New Jersey von 2018 an hunderttausende Dollar an Schmiergeldern angenommen zu haben.

Im Gegenzug soll der Parteifreund von Präsident Joe Biden ihnen bei Geschäften und juristischen Problemen geholfen haben. Zusammen mit Menendez, der im Senat New Jersey vertritt, wurde auch die Ehefrau des 69-jährigen Politikers angeklagt.

In einem Fall soll Menendez einem US-ägyptischen Geschäftsmann geholfen haben, ein Geschäftsmonopol zu schützen, das die ägyptische Regierung ihm eingeräumt hatte. Der Senator habe dabei auch "sensible Informationen der US-Regierung" zur Verfügung gestellt.

20:31 Uhr

Schreck auf dem Friedhof in Spanien: "Tote" Frau atmete noch

Eine 90 Jahre alte Frau ist von Ärzten in Spanien fälschlicherweise für tot erklärt worden. Erst kurz vor der Beerdigung sei einem Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens auf dem Friedhof in Saragossa aufgefallen, dass die vermeintliche Leiche noch atmete und einen schwachen Puls hatte, berichteten die Regionalzeitungen "El Periódico de Aragón" und "Heraldo de Aragón" unter Berufung auf die Behörden der Region Aragonien im Nordosten des Landes.

Die Frau sei zwar umgehend ins Krankenhaus gefahren worden, dort sei sie allerdings einen Tag später wirklich gestorben. Die Familie habe inzwischen Anzeige erstattet. Sie vermute, dass die Fahrt zum Bestattungsunternehmen und die Zeit, die die 90-Jährige ohne ärztliche Aufsicht war, zum Ableben beigetragen haben. Ein Ermittlungsrichter habe in Saragossa eine Untersuchung eingeleitet, um herauszufinden, ob Fahrlässigkeit oder ein Fehlverhalten der behandelnden Ärzte vorliegen, hieß es. Die Justiz Aragoniens bestätigte auf Anfrage diese Informationen.

19:50 Uhr

Bericht: Buschmann will "Freiheitskommission" einrichten lassen

Bundesjustizminister Marco Buschmann will eine "Freiheitskommission" einrichten lassen, die dafür Sorge tragen soll, dass neue Gesetze nicht zu tief in die Grundrechte eingreifen. Das Gremium solle insbesondere Gesetze zur Arbeit von Polizei, Zoll und Geheimdiensten begutachten - und zwar noch bevor diese ins Kabinett gehen: Dies berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf ein Eckpunktepapier aus Buschmanns Haus. Die Kommission solle 2025 ihre Arbeit aufnehmen.

19:21 Uhr

Mann klettert auf "Käsereibe"-Wolkenkratzer in London

Ein Mann ist in London auf ein Hochhaus geklettert, das im Volksmund wegen seiner Form als "Käsereibe" (Cheesegrater) bekannt ist. Bilder in sozialen Medien zeigten den Mann mit nacktem Oberkörper und ohne Kletterausrüstung nahe der Spitze des 225 Meter hohen Wolkenkratzers im Finanzbezirk der britischen Hauptstadt. Beamte hätten ihn auf dem Dach des Leadenhall Building festgenommen, wie das Gebäude offiziell heißt, teilte die City of London Police am Freitag der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge mit. Ihm werde schwerer Hausfriedensbruch vorgeworfen. In der "Käsereibe" haben mehrere Unternehmen ihre Büros.

18:50 Uhr

Russland, USA und China investieren massiv in Atomarsenale

Luftaufnahmen des CNN offenbaren Beunruhigendes: Die drei größten Atommächte USA, Russland und China haben in den vergangenen fünf Jahren massiv in den Ausbau ihrer Atomwaffenarsenale investiert. Alle drei Länder dementieren jedoch baldige Tests.

18:33 Uhr

Französische Großstadt verteilt 200.000 wassersparende Duschköpfe

Die französische Großstadt Dijon will über 200.000 wassersparende Duschköpfe und Wasserzerstäuber kostenlos an die Bevölkerung verteilen, um knappe Grundwasserressourcen zu schonen. "Es handelt sich um eine notwendige und unverzichtbare Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel", sagte der für die Wasserversorgung zuständige Vize-Präsident der Metropole Dijon, Alix Berthier, der Zeitung "Les Échos". Die Maßnahme solle Wassereinsparungen von 30 bis 40 Prozent ermöglichen.

Wegen langer Trockenperioden waren für die Hauptstadt der ostfranzösischen Region Burgund Beschränkungen für die Wassernutzung erlassen worden. Für die Bevölkerung machten sich die wassersparenden Aufsätze auch im Portemonnaie bemerkbar, schließlich könnten sie damit ihre Wasserrechnung um 30 Prozent reduzieren, sagte der Lokalpolitiker. Finanziert wird die Aktion, die im kommenden Frühjahr starten soll, über einen Nachhaltigkeitsfonds der Stadt. Die 210.000 Duschköpfe und Wasserzerstäuber sollen über die Wohnungsbaugesellschaften, aber auch direkt auf Wochenmärkten und in den Quartieren verteilt werden.

17:58 Uhr

13-Jähriger fährt nachts mit Auto und flüchtet von Unfallstelle

Ein 13-Jähriger soll in Wesel nachts mit einem Auto in die Innenstadt gefahren sein und auf seiner Spritztour nach einem Sachschaden Unfallflucht begangen haben. Der 13-Jährige habe sich die Fahrzeugschlüssel des Freundes seiner Mutter geschnappt, teilte die Polizei mit. Nach den ersten Erkenntnissen der Ermittler soll er bei einem Wendeversuch einen Kleinwagen beschädigt haben und mit einem etwa gleichaltrigen Beifahrer von der Unfallstelle davongefahren sein. Eine Anwohnerin habe das Geschehen gegen 1.30 Uhr beobachtet.

Außerdem meldete ein Autobesitzer bei der Polizei, dass sein Wagen beschädigt und entgegensetzt der Einbahnstraße und halb auf der Straße stehend abgestellt worden sei. Bei den Ermittlungen habe sich herausgestellt, dass der 13-Jährige dafür verantwortlich sein soll. Gegen den strafunmündigen Tatverdächtigen werde wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Außerdem werde geprüft, inwieweit sich auch die erziehungsberechtigte Mutter sowie der Fahrzeughalter strafbar gemacht haben könnten. Dabei geht es um den Zugriff des Jungen auf die Autoschlüssel.

17:41 Uhr

Schlagzeilen zum Feierabend

17:20 Uhr

Fahrer lässt Bus mit Senioren-Reisegruppe abends auf Parkplatz zurück

Ein Busfahrer hat sein Fahrzeug mit einer 42-köpfigen Reisegruppe auf einem Parkplatz an der Autobahn 81 bei Gerlingen in der Region Stuttgart einfach stehen gelassen - und ist weggegangen.

Ein Busunternehmer hat die Polizei gerufen, nachdem sein Fahrer die maximale Arbeitszeit überschritten hatte und abgehauen sei, so die Beamten am Freitag. Zwar habe der Mann zunächst noch einen befreundeten Fahrer als Ersatz kommen lassen, aber diesem wurde vom Busunternehmer das Fahren untersagt. Daraufhin haben beiden das Fahrzeug und die Insassen sich selbst auf einem Parkplatz überlassen.

Laut Polizei wollte das Unternehmen dann einen anderen Ersatzfahrer organisieren. Als dieser um 22 Uhr - also drei Stunden später - noch immer nicht vor Ort war, riefen die Reisenden wiederum auch selbst die Beamten an. Das DRK verpflegte die hauptsächlich aus Senioren zwischen 70 und 80 Jahren bestehende Gruppe dann mit Getränken und Essen. Schlussendlich wurden die Reisenden mit Taxen zum Stuttgarter Hauptbahnhof gebracht - die letzten gegen 2.30 Uhr.

16:56 Uhr

BTS-Sänger Suga zum Militärdienst eingezogen

Als drittes Mitglied der siebenköpfigen südkoreanischen Super-Boygroup BTS hat der Rapper und Sänger Suga im Rahmen der allgemeinen Wehrpflicht des Landes seinen Dienst angetreten. Anders als seine Bandkollegen Jin und J-Hope wurde der 30-jährige Suga wegen einer mutmaßlichen früheren Verletzung nicht zum Dienst mit der Waffe, sondern zu einer alternativen Tätigkeit herangezogen.

Auf der Plattform der BTS-Fangemeinde Weverse dankte Suga den Fans für ihre Unterstützung. Er werde gewissenhaft seine Pflicht erfüllen und wiederkommen. "Bleibt gesund, ich sehe Euch alle 2025!"

Suga ist das dritte Mitglied der südkoreanischen Band, das nun den allgemeinen Militärdienst ableisten muss.

Suga ist das dritte Mitglied der südkoreanischen Band, das nun den allgemeinen Militärdienst ableisten muss.

(Foto: picture alliance / Newscom)

16:34 Uhr

Migrationspakt mit Tunesien: EU zahlt fast 130 Millionen Euro

Im Rahmen des Migrationspakts mit Tunesien zahlt die Europäische Union 127 Millionen Euro an das Land aus. Diese erste Finanzhilfe werde in den kommenden Tagen auf den Weg gebracht, sagte eine EU-Kommissionssprecherin. Gut die Hälfte des Geldes - 67 Millionen Euro - ist für den Kampf gegen Schleuser vorgesehen. Die restlichen 60 Millionen Euro sollen das wirtschaftlich angeschlagene nordafrikanische Land stärken.

Ziel des Migrationspaktes sei eine "enge Kooperation zwischen der EU und Tunesien und ein hartes Durchgreifen gegen illegale Schleuser-Netzwerke", bekräftigte Kommissionssprecherin Ana Pisonero. Tunesien soll die Migranten zudem davon abhalten, in Flüchtlingsboote nach Europa zu steigen und soll sie in ihre Heimatländer zurückführen. Dabei werde "internationales Recht" geachtet, versicherte die Sprecherin.

16:05 Uhr

Beamte und Täter im Krankenhaus: Wespen behindern US-Polizisten bei Verhaftung

In Seattle verfolgen Polizisten einen mutmaßlichen Autoentführer. Als sie den Mann einholen und festnehmen wollen, werden sie jedoch behindert: Ein Wespenschwarm geht auf die Gruppe los. Der Verfolgte und ein Beamter müssen später im Krankenhaus behandelt werden.

15:43 Uhr

Festnahme nach Mord an Hells-Angels-Mitglied in Kölner Park

Rund vier Monate nach tödlichen Schüssen auf ein Mitglied der Rockergruppe Hells Angels in einem Park in Köln haben Ermittler einen Verdächtigen festgenommen. Gegen den 27-Jährigen bestehe der Verdacht der Anstiftung zum Mord, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in der Domstadt mit. Er sei widerstandslos im Stadtteil Stammheim festgenommen worden.

Wie der Ende Mai getötete 35-Jährige soll der Festgenommene Mitglied eines mittlerweile aufgelösten Charters der Hells Angels gewesen sein. Nach zwei weiteren mittlerweile identifizierten Beschuldigten werde weiterhin international gefahndet.

15:20 Uhr

Haus und Auto von AfD-Politiker mit Farbe beschmiert

Unbekannte haben ein Wohnhaus und ein Auto im nordhessischen Waldeck-Sachsenhausen beschädigt. Wie die Polizei mitteilte, beschmierten die Täter das Haus großflächig mit dunkler Farbe. Auch auf das vor dem Haus stehende Auto wurde die Farbe demnach aufgebracht und es wurden zwei Reifen zerstochen. Nach Angaben der AfD Hessen handelt es sich um das Haus und Auto eines Landtagskandidaten der Partei. Die Polizei bestätigte auf Nachfrage, dass wegen eines politischen Motivs ermittelt werde. Vor einigen Wochen sorgte die Veröffentlichung von Privatadressen und weiterer persönlicher Daten hessischer AfD-Kandidaten für die Landtagswahl am 8. Oktober durch die Antifa Frankfurt im Internet für Wirbel. Der Fall sei der Polizei bekannt und auch in diese Richtung werde ermittelt, erklärte der Polizeisprecher. Laut Mitteilung entstand an Haus und Auto ein Schaden in Höhe von mehreren Tausend Euro. Die Polizei sucht Zeugen.

14:30 Uhr

Lkw-Fahrer im Hungerstreik wegen ausstehender Löhne

Seit mehr als zwei Monaten stehen Lastwagenfahrer nach Angaben eines Gewerkschafters mit ihren Wagen in Gräfenhausen, um ihren Auftraggeber in Polen unter Druck zu setzen. Die meisten der Fahrer haben nach eigenen Angaben seit Monaten kein Gehalt erhalten. Mit einem Hungerstreik wollen die vor allem aus Usbekistan und Georgien stammenden Fahrer nun ihren Forderungen nach ausstehenden Löhnen Nachdruck verleihen.

Seit Monaten haben die Fahrer kein Gehalt mehr erhalten.

Seit Monaten haben die Fahrer kein Gehalt mehr erhalten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Hungerstreik habe am Dienstag begonnen, sagte der niederländische Gewerkschafter Edwin Atema, den die Fahrer zum Verhandlungsführer bestimmt haben. Damit ist eine weitere Eskalationsstufe in einem Arbeitskampf erreicht, der auch die Arbeitsverhältnisse im internationalen Gütertransport in den Fokus rückt. 

14:17 Uhr

KZ-Gedenkstätten erleben immer mehr rechtsextreme Angriffe

Vandalismus, Hakenkreuz-Schmierereien und verstärkter Präsenz von Rechtsextremen vor Ort: KZ-Gedenkstätten in Deutschland sehen sich einer zunehmenden rechtsextremen Bedrohung ausgesetzt. Das zeigt eine Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) bei den Gedenkstätten Dachau, Buchenwald, Bergen-Belsen, Neuengamme und Sachsenhausen/Ravensbrück. "Es sind derzeit bundesweit gehäuft Fälle von Vandalismus, Schmierereien und anderen Vorfällen an deutschen Gedenkstätten festzustellen", sagte die Sprecherin der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen, Clara Mansfeld, dem RND. "Das erfüllt uns mit Sorge."

14:11 Uhr

Schichtwechsel

Hallo liebe Leserinnen und liebe Leser,

ich hoffe, dass Sie den Tag bisher genießen.Mein Kollege Sebastian Schneider verschwindet jetzt in seinen wohlverdienten Feierabend. Ich heiße Clara Suchy und werde Sie durch den Rest des Tages begleiten. Wenn Sie Fragen, Anregungen oder Feedback haben, können Sie sich gerne an mich wenden: dertag@ntv.de.

13:49 Uhr

Ständig falsche Alarme: Notruf-App Nora steht nicht mehr zum Download

Die Nora-App wurde zuletzt mehrfach missbräuchlich verwendet.

Die Nora-App wurde zuletzt mehrfach missbräuchlich verwendet.

(Foto: picture alliance/dpa)

Wer nicht telefonieren kann, soll über die Notruf-App Nora Hilfe holen können. Aber das Konzept geht nicht so richtig auf. Weil sich in jüngster Zeit absichtlich falsche Alarme darüber gehäuft haben, steht die Anwendung nun nicht mehr zum Download bereit. Um künftigen Missbrauch zu verhindern, werde die App technisch überarbeitet, erklärte Niedersachsens Innenministerium. "Wir begrüßen, dass entsprechende Maßnahmen jetzt ergriffen werden", sagte ein Ministeriumssprecher.

Dort waren zuletzt 20 aktuelle und ehemalige Landtagsabgeordnete von SPD, CDU und AfD mit falschen Notrufen gezielt belästigt worden. In fast allen Fällen waren Einsatzkräfte ausgerückt, nachdem die Täter über die App etwa von Gasaustritten oder Bränden berichtet hatten. Auch bundesweit liege die Missbrauchsquote der App bei etwa zehn Prozent, hatte die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens von der SPD gesagt. Zuständig für die Nora-App ist eine Geschäfts- und Koordinierungsstelle im Innenministerium von Nordrhein-Westfalen. Wer die App schon installiert habe, könne sie auch weiterhin nutzen.

13:28 Uhr

Arbeitsmarktforscher rechnen mit mehr Arbeitslosen

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland wird im laufenden Jahr im Vergleich zum Vorjahr einer Prognose zufolge um durchschnittlich 190.000 steigen. Als Ursache sieht das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) die hohe Inflation, steigende Zinsen sowie eine schwache Auslandsnachfrage. Die Faktoren hätten die wirtschaftliche Entwicklung gedämpft, erklärte das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit. Die Bundesagentur hatte die Zahl der Arbeitslosen im August mit 2,7 Millionen angegeben.

"Der Wirtschaftsabschwung hat sich in Deutschland festgesetzt. Das macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar, gemessen an der schwachen Konjunktur hält er sich aber vergleichsweise gut", sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen. Die Herausforderungen seien aber groß - es gehe etwa um Fachkräftesicherung, aber auch um Themen wie Investitionsförderung und Infrastruktur. "Es braucht daher ein umfassendes Transformationsprogramm", sagte Weber.

12:50 Uhr

Tödliche Atemwegserkrankungen bei Pinguinen in Neuseeland: Rätsel wohl gelöst

In Neuseeland haben Forschende offenbar die Ursache für rätselhafte Atemwegserkrankungen gefunden, an denen viele Küken der stark gefährdeten Gelbaugenpinguine verenden. "Wir haben zwei Viren gefunden, die wahrscheinlich dafür verantwortlich sind", sagte die Virologin Jemma Geoghegan. Die tödlichen Atemwegserkrankungen würden vermutlich von einem neuartigen Gyrovirus und einem neuartigen Megrivirus ausgelöst. Tierschützer hoffen nun auf einen Impfstoff. Die rätselhaften Atemwegserkrankungen wurden erstmals 2019 bei Pinguinküken entdeckt.

Die nur in Neuseeland heimischen Gelbaugenpinguine sind an einem Band aus blassgelben Federn um die Augen und am Hinterkopf zu erkennen. Sie leben in Brutkolonien im Südosten der neuseeländischen Südinsel und auf einigen subantarktischen Inseln Neuseelands. Die Art gilt als stark gefährdet. Nach Schätzungen des neuseeländischen Umweltministeriums gibt es nur noch etwa 2400 ausgewachsene Exemplare. Die Population auf dem Festland ist nach Angaben von Tierschützern seit 2008 um 75 Prozent zurückgegangen.

12:27 Uhr

Deutscher Urlauber stürzt auf Mallorca von Balkon - in Lebensgefahr

Ein deutscher Urlauber ist auf Mallorca beim Sturz von einem Hotelbalkon im sechsten Stock schwer verletzt worden. Der Unfall ereignete sich am Morgen an der Playa de Palma, wie die Digitalzeitung "Crónica Balear" und andere Regionalmedien unter Berufung auf die Behörden der spanischen Mittelmeerinsel berichteten.

  • Ein Krankenhaussprecher teilte mit, der Zustand des jungen Mannes sei kritisch. Der Deutsche schwebe in Lebensgefahr, hieß es. Der Sturz geschah gegen 7.30 Uhr. Wie es dazu kam, ist unklar. Es wird vermutet, dass der junge Mann angetrunken war, frische Luft schnappen wollte und das Gleichgewicht verlor.
  • Den Berichten zufolge war er kurz vor dem Sturz von einer langen Partynacht ins Hotel zurückgekehrt, das nur zwei Straßen vom Strand am Ballermann entfernt ist. Ein Aufprall auf dem Balkon im fünften Stock habe den Sturz etwas abgebremst, schrieb "Crónica Balear". Der Deutsche sei im Innenhof aufgeschlagen. Einige Hotelgäste seien durch den dumpfen Schlag des Aufpralls aufgewacht.
  • Der Deutsche habe trotz der schweren Verletzungen nicht das Bewusstsein verloren. Ein Hotelangestellter habe vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes erste Hilfe geleistet. Freunde des Unfallopfers seien tief betroffen, hieß es.
11:54 Uhr

Gute Nashorn-Nachrichten aus Afrika

Es gibt wieder mehr Breitmaulnashörner in Afrika.

Es gibt wieder mehr Breitmaulnashörner in Afrika.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

Freude bei Tierschützern in Afrika: Auf dem Kontinent sind erstmals seit einem Jahrzehnt mehr Nashörner als im Vorjahr festgestellt worden. Wie die Weltnaturschutzunion (IUCN) zum Welt-Nashorn-Tag bekannt gibt, lebten Ende 2022 fast 23.300 Nashörner in Afrika - und damit 5,2 Prozent mehr als noch 2021. Demnach stieg sowohl die Zahl der Breitmaulnashörner als auch die der Spitzmaulnashörner wieder an.

Michael Knight, Wildtierforscher und Leiter der IUCN-Expertengruppe für Nashörner in Afrika, sprach von einer "guten Nachricht", dank der die Organisation "zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt wieder aufatmen" könne. Für die Bilanz kombinierte die IUCN die Schätzungen der Exemplare der Tiere in verschiedenen Ländern. Demnach hätten verschiedene Schutzmaßnahmen dazu geführt, dass die Zahl wieder gestiegen ist.

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11:42 Uhr
Breaking News

DFB macht es offiziell: Nagelsmann ist neuer Bundestrainer

Nun ist es fix: Julian Nagelsmann ist neuer Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Dies teilt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit. Der ehemalige Trainer des FC Bayern München tritt wie erwartet die Nachfolge von Hansi Flick an und unterschreibt einen Vertrag bis zum 31. Juli 2024. Damit betreut er die DFB-Elf bei der Heim-Europameisterschaft im kommenden Jahr.

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11:29 Uhr

Migrations-Schlagabtausch im Bundestag: Faeser appelliert an Union

Bei der Migrationsdebatte wird es im Bundestag emotional: Bundesinnenministerin Nancy Faeser wirft der Union vor, Wahlkampf auf Kosten der Geflüchteten zu betreiben. "Gehen Sie nicht weiter auf dem Irrweg, Wahlkampf auf dem Rücken von Menschen zu machen, die vor Krieg und Terror bedroht sind", sagte die SPD-Politikerin in Richtung der Unionsfraktion. Das sei "Populismus pur" und stärke nur die Rechtsextremen.

Die Ministerin räumte ein, dass die Herausforderungen in der Migrationspolitik groß seien. Über 200.000 Asylanträge wurden in diesem Jahr laut Faeser schon bis August gestellt. Die Zahlen zeigten, "wir sind auf allen Wegen gefordert, irreguläre Migration einzuschränken". Faeser warnte jedoch vor einfachen Lösungen. Die Bundesregierung arbeite stattdessen mit Ländern und Kommunen an "echten substanziellen Lösungen".

10:59 Uhr

Aiwanger und Zentralrats-Präsident Schuster sprechen sich aus

Nach der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt aus der Schulzeit von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger haben sich der Politiker und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zu einer Aussprache getroffen. "Das Gespräch war sachlich", teilte Schuster nach dem Treffen in München mit. "Vor allem den unmittelbaren Umgang von Hubert Aiwanger mit den ihm zur Last gelegten Vorwürfen sehe ich allerdings als problematisch an. Das habe ich ihm so auch mitgeteilt", fuhr Schuster fort.

Hubert Aiwanger äußerte sich selbst auch. "Wir haben in kleinem Kreis ein offenes und konstruktives Gespräch geführt und ich habe dabei auch erklärt, warum ich Form und Zeitpunkt der Berichterstattung gewisser Medien gegen mich kritisiere", teilte der Freie-Wähler-Politiker mit. Über was genau die beiden gesprochen haben, ist nicht bekannt.

10:32 Uhr

Bombendrohung in Schule - Polizei rückt in Brandenburg an

Noch vor Schulbeginn war an einer Schule in Brandenburg einiges los. Im Mühlenbecker Land rückte die Polizei wegen einer Bedrohungslage bei einer Gesamtschule an. Die rund 900 ankommenden Schülerinnen und Schüler seien vor Unterrichtsbeginn auf den angrenzenden Sportplatz umgeleitet worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Einige Mitarbeiter, die bereits in der Schule waren, konnten das Gebäude verlassen.

Dann wenig später, die Entwarnung: Es sei um eine Bombendrohung gegangen, teilte die Polizei mit. Das Gebäude sei mit Sprengstoffspürhunden abgesucht, die Bedrohung habe sich nicht bestätigt. Nun werde weiter ermittelt.

10:01 Uhr

Letzte Generation will Berlin-Marathon stören - trotz Polizei-Verbot

Große Ereignisse werfen ja bekanntlich ihre Schatten voraus und wer dieser Tage aufmerksam in Berlin-Mitte unterwegs ist, der sieht die Zeichen schon jetzt: Am Wochenende steht der alljährliche Berlin-Marathon an. Dafür wird die Innenstadt auch teilweise autofrei. Doch damit nicht genug, auch die Veranstaltung selbst wird wohl unterbrochen werden. Die Letzte Generation kündigt das zumindest an. "Weil darüber scheinbar Unklarheit herrscht: Ja, wir unterbrechen den Berlin-Marathon", heißt es in einer Mitteilung. "Vor der Klimakatastrophe können wir nicht davonrennen." Zuvor habe es per Allgemeinverfügung ein polizeiliches Verbot gegeben, das den Klimaaktivisten jegliche Aktion an der Strecke verbietet, berichtete der "Tagesspiegel".

09:28 Uhr

Wohl etwa 100 Tote: Schweres Schiffsunglück in Myanmar

Bei einem schweren Schiffsunglück in Myanmar sind Berichten und Augenzeugen zufolge wohl annähernd 100 Menschen ums Leben gekommen. An Bord des Militärschiffs der regierenden Junta, die seit einem Putsch 2021 im früheren Birma an der Macht ist, seien mehr als 100 Menschen gewesen, berichtete die Zeitung "The Irrawaddy" unter Berufung auf die Armee und Anwohner. Nur sieben Passagiere seien lebend gefunden worden, alle anderen würden vermisst. Das Unglück habe sich schon am Dienstag auf dem Fluss Chindwin in der nordwestlichen Region Sagaing ereignet, sagte Min Thu, der in der Nähe lebt.

Das Schiff war Teil eines Konvois, der Vorräte und neue Truppen in die umkämpfte Region bringen sollte. Es sei nahe des Ortes Mingin in starker Strömung auf Felsen aufgelaufen und anschließend gekentert, hieß es in den Berichten weiter. An Bord sollen neben Soldaten auch Lehrer und Studenten gewesen sein. Bis zum Donnerstag wurden laut "The Irrawaddy" nur sieben Leichen geborgen. "Es ist jetzt Regenzeit, und die Strömung ist sehr stark", sagte der 42-jährige Min Thu weiter. Zudem gebe es Berichte, wonach das Schiff überladen gewesen sein soll.

08:57 Uhr

KZ-Gedenkstätten melden zunehmende rechtsextreme Bedrohung

Es ist eine besorgniserregende Entwicklung: Die KZ-Gedenkstätten in Deutschland sehen sich eigenen Aussagen zufolge einer zunehmenden rechtsextremen Bedrohung ausgesetzt. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf eine eigene Umfrage bei den Gedenkstätten Dachau, Buchenwald, Bergen-Belsen, Neuengamme und Sachsenhausen/Ravensbrück.

"Es sind derzeit bundesweit gehäuft Fälle von Vandalismus, Schmierereien und anderen Vorfällen an deutschen Gedenkstätten festzustellen", sagte die Sprecherin der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen, Clara Mansfeld, dem RND. "Das erfüllt uns mit Sorge." Auch andere Institutionen berichten demnach von Vandalismus, Hakenkreuz-Schmierereien, verstärkter Präsenz von Rechtsextremen vor Ort.

Der stellvertretende Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Rikola-Gunnar Lüttgenau, sagte: "Handelte es sich vor zwei Jahren noch um Vorfälle, die circa einmal im Monat zu verzeichnen waren, waren sie dann alle 14 Tage festzustellen, nun sind von uns nahezu wöchentlich Taten zur Anzeige zu bringen." Die kontinuierlich steigende Zahl entsprechender Vorfälle sei "ein Seismograph dafür, dass versucht wird, diese Grundfeste der heutigen Bundesrepublik ins Rutschen zu bringen".

07:58 Uhr

In Australien steigt eine wissenschaftliche Taylor-Swift-Konferenz

In Australien nimmt der Hype um US-Superstar Taylor Swift offenbar bisher ungeahnte Ausmaße an - und wird akademisch. Denn während die Sängerin im Februar 2024 in Melbourne auftritt, soll es laut dem britischen "Guardian" dort eine wissenschaftliche Konferenz geben. Die Veranstaltung an der Universität Melbourne dauert drei Tage, vom 11. bis zum 13. Februar 2024. Und es gibt nur ein Thema, na klar: Taylor Swift.

Das "Swiftposium", so soll es heißen, soll laut den Veranstaltern eine "akademische Konferenz für Wissenschaftler, die einen kritischen Dialog über Swifts Popularität und ihre tiefgreifenden Auswirkungen auf eine Reihe von Themen wie Gender, Fandom, Populärkultur, Literatur, Wirtschaft, Musikindustrie und mehr führen" werden. Seit gestern können Forschende Vorschläge einreichen.

07:35 Uhr

"Auf keinen Fall": FDP lehnt generelles Tempo 30 in Städten ab

Trotz der von der Ampel-Koalition geplanten Änderungen im Straßenverkehrsgesetz wehrt sich die FDP gegen generelle Tempolimits in den deutschen Städten. Mit seiner Partei werde es kein flächendeckendes Tempo 30 in Innenstädten geben, versicherte der FDP-Abgeordnete Jürgen Lenders am späten Donnerstagabend im Bundestag: "Wir werden auf keinen Fall mitmachen, dass es eine Politik gegen den Individualverkehr, gegen das Auto geben wird."

Anlass für die Plenardebatte war die erste Lesung einer Gesetzesnovelle, mit der Kommunen einfacher als bisher Tempo-30-Zonen, Radwege und Busspuren einrichten können. Künftig sollen neben einem flüssigen und sicheren Verkehr auch Ziele wie Klima- und Umweltschutz sowie Gesundheit und städtebauliche Entwicklung bei solchen Entscheidungen berücksichtigt werden.

07:29 Uhr

Das wird heute wichtig

Liebe Leserinnen und Leser,

dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) ist gestern Nachmittag ein kleiner Fehler unterlaufen. Eigentlich, so scheint es, wollte der Verband ein Geheimnis daraus machen, was heute bei der Pressekonferenz um 12 Uhr verkündet wird. Jedoch gab es da ein Problem: Dummerweise stand "Bundestrainer" im Betreff der Einladung. Dem DFB fiel das auf, er korrigierte das kurze Zeit später. Doch da war die Mail schon in den Postfächern der Journalistinnen und Journalisten gelandet. Wie dem auch sei: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Herren bekommt heute einen neuen Trainer. Aller Voraussicht nach wird das der Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann werden. Auch das ist kein richtiges Geheimnis mehr.

Aber das ist heute wichtiger:

  • Der Bundestag berät heute über den Gesetzentwurf für die Reform des Klimaschutzgesetzes. Demnach soll die Einhaltung von Klimazielen nicht mehr rückwirkend nach verschiedenen Sektoren wie Verkehr oder Gebäude kontrolliert werden - sondern übergreifend. Umweltverbände warnen vor einer Aufweichung des Klimaschutzgesetzes.
  • Außerdem debattiert der Bundestag über Migrationspolitik. Anlass ist ein Antrag der Union über einen "Deutschland-Pakt in der Migrationspolitik". Darin heißt es den Angaben zufolge auch, wer bereits in anderen Mitgliedstaaten einen Asylantrag gestellt habe oder dessen Asylantrag abgelehnt worden sei, solle "bei eigenmächtiger Weiterreise innerhalb der EU an den Binnengrenzen zurückgewiesen werden können".
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem Besuch in der US-Hauptstadt Washington weitere Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland zugesagt bekommen. Die USA stellen dem angegriffenen Land zusätzliche Waffen und Ausrüstung im Wert von insgesamt 325 Millionen US-Dollar (305 Millionen Euro) bereit, wie die US-Regierung ankündigte. Nach seinem Besuch in den USA setzt Selenskyj seine Auslandsreise mit einem Zwischenstopp im benachbarten Kanada fort.
  • Nach der Eroberung der von Armeniern bewohnten Region Berg-Karabach durch Aserbaidschan haben sich beide Länder vor dem UN-Sicherheitsrat schwere Vorwürfe gemacht. Während Armenien von "ethnischen Säuberungen" durch die Truppen sprach, rechtfertigte Aserbaidschan sein Vorgehen gestern vor dem mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen als "Anti-Terror-Maßnahme".

Mein Name ist Sebastian Schneider, ich begleite Sie heute durch die erste Hälfte des Nachrichtentags. Sollte Ihnen etwas auffallen oder fehlen, schreiben Sie mir gerne: sebastian.schneider@ntv.de.

Los geht's!

06:43 Uhr

Ex-Keeper Lehmann droht wohl juristischer Ärger

Seit seinem Karriereende als Fußball-Profi machte Jens Lehmann nur noch selten sportliche Schlagzeilen. Nun soll es einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge erneut juristischen Ärger für den ehemaligen DFB-Nationaltorwart geben. Sie berichtet über eine Anklage der Staatsanwaltschaft München II.

Demnach soll, so berichtet das Blatt, Lehmann angeblich zweimal mit seinem Auto am Münchner Flughafen geparkt haben, ohne dafür zu zahlen. So soll er sich beim Herausfahren aus dem Parkhaus ganz nah an das Heck des Vorderautos gehängt haben, um so noch durch die Schranke zu schlüpfen. Weiter soll Lehmann laut "Bild" auch seinen Porsche-Hybriden an einer E-Zapfsäule getankt und dabei nicht gezahlt haben. Lehmann selbst kommentierte die Vorwürfe kurz bei X, ehemals Twitter. "Es ist nicht möglich, dort Strom zu stehlen mit einem Elektroauto", schreibt er dort.

06:18 Uhr

So lange sollten Kinder und Jugendliche maximal vor dem Bildschirm sitzen

In Familien ist es gerne einmal ein Streitthema: Wie viel Zeit dürfen Kinder und Jugendliche vor dem Bildschirm verbringen? Damit Eltern bessere Argumente haben, haben Fachleute ihnen nun klare Orientierungswerte an die Hand gegeben. Die Leitlinie ist unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und mit Beteiligung der Uni Witten/Herdecke entstanden. Darin geht es darum, einer Suchtentwicklung vorzubeugen.

Das sind die Empfehlungen im Überblick:

  • Unter 3 Jahren: Die Allerkleinsten sollten von jeglicher passiven und aktiven Nutzung von Bildschirmmedien ferngehalten werden, wie die Autoren schreiben. Das bedeutet, dass vor ihren Augen zum Beispiel möglichst auch die Eltern nicht ständig aufs Handy schauen sollten.
  • 3 bis 6 Jahre: Geraten wird zu höchstens 30 Minuten an einzelnen Tagen zum Heranführen an solche Medien. Das Kind soll dabei nicht allein gelassen werden. Die Nutzung einer Sand- oder Stoppuhr könne helfen zu begreifen, wie schnell die Zeit vor dem Bildschirm verfliegt.
  • 6 bis 9 Jahre: höchstens 30 bis 45 Minuten an einzelnen Tagen, außerhalb der Hausaufgaben am Bildschirm.
  • 9 bis 12 Jahre: höchstens 45 bis 60 Minuten in der Freizeit vor einem Bildschirm und nur beaufsichtigter Internetzugang.
  • 12 bis 16 Jahre: maximal ein bis zwei Stunden täglich in der Freizeit und spätestens bis 21.00 Uhr. Weiterhin mit inhaltlicher Begleitung und beschränktem Internetzugang.
  • 16 bis 18 Jahre: Die Zeit durch Regeln festlegen, als ein Orientierungswert werden zwei Stunden Nutzung in der Freizeit pro Tag angegeben.
05:58 Uhr

Bundestag verpasst erneut selbstgestecktes Ziel

Das mit den Vorsätzen ist immer so eine Sache, in der Nacht musste das auch wieder der Bundestag erfahren. Zum wiederholten Mal hat das Hohe Haus das selbstgesteckte Ziel verpasst, seine Plenarsitzung spätestens um Mitternacht zu beenden. Parlamentsvizepräsident Wolfgang Kubicki von der FDP erklärte die Sitzung, die am Donnerstag um 9.00 Uhr begonnen hatte, erst am Morgen um 0.50 Uhr für geschlossen. Die Rekordmarke für die laufende Legislaturperiode wurde allerdings verfehlt: Im Juli des vergangenen Jahres hatten die Abgeordneten bis 1.58 Uhr debattiert.

Wegen ausufernder Plenarsitzungen hatte der Bundestag Ende 2019 eine Reform seiner Tagesordnung beschlossen. Durch die Umstrukturierung sollte erreicht werden, dass die Bundestagsdebatten spätestens um Mitternacht enden. Das sollte nicht nur den Abgeordneten zugutekommen, sondern auch den Mitarbeitern des Parlaments wie Saaldienern und Stenografen.

05:48 Uhr

Die Schlagzeilen aus der Nacht

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