Der Tag "Längst überfällig": Baerbock gibt geraubte Kunst an Nigeria zurück
20.12.2022, 20:38 Uhr125 Jahre später: Deutschland hat Nigeria mehr als 20 in der Kolonialzeit entwendete Benin-Bronzen zurückgegeben. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sprach bei der persönlichen Übergabe in der nigerianischen Hauptstadt Abuja von einem "längst überfälligen Schritt". Die Benin-Bronzen kehrten "dahin zurück, wo sie hingehören, nämlich nach Nigeria", sagte Baerbock vor Journalisten. Die Rückgabe der Bronzen sei wichtig für die Zusammenarbeit beider Länder, sagte die Ministerin. Vor allem aber sei sie wichtig für die Menschen in Nigeria, da es sich nicht nur um ein kulturelles Erbe, sondern auch um ein "Stück Identität" handele. Weitere Bronzen würden folgen, ergänzte Baerbock.
Deutschland arbeite damit "eines der dunkelsten Kapitel", die eigene koloniale Vergangenheit, auf. Die Benin-Bronzen sind Metalltafeln und Skulpturen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Sie schmückten einst den Königspalast im Königreich Benin im heutigen Nigeria und landeten nach dem Einmarsch der Briten 1897als Raubkunst in europäischen Museen. Allein das Ethnologische Museum in Berlin besitzt 530 historische Objekte aus dem ehemaligen Königreich Benin, darunter 440 Bronzefiguren.

Claudia Roth (links) und Annalena Baerbock, geben dem Außenminister der Bundesrepublik Nigeria, Geoffrey Onyeama, die Miniaturmaske aus Elfenbein aus Stuttgart zurück.
(Foto: picture alliance/dpa)
Quelle: ntv.de