"Wie stehst Du zur Landwirtschaft?" Die Bauern turteln wieder
25.10.2010, 23:55 Uhr
Neun Herzensbrecher? Die aktuellen Kandidaten von "Bauer sucht Frau".
Der ehrliche Schäfer, der charmante Schweinebauer und der schüchterne Schwabe: Die TV-Singlebörse "Bauer sucht Frau" ist zurück. Und alles deutet darauf hin, dass die Mischung aus inszeniertem Kitsch und ehrlichen Gefühlen wieder das Herz der Zuschauer erobern wird.
Martin alias Lämmes sorgt am Ende für die große Überraschung. Von wegen "ehrlicher Schäfer", wie er dem Publikum vorgestellt wird. Erst entscheidet Lämmes sich für Anne, lernt dann aber auf dem Hoffest Moni mit der Tätowierung kennen, die eigentlich für Johannes bestimmt war. So weit, so klar? Nein? Dann haben Sie "Bauer sucht Frau" verpasst, die Sendung, mit der RTL seit fünf Jahren wachsende Quoten einfährt und Millionen von Zuschauern begeistert. Nun ist die neueste Staffel der Kuppler-Show angelaufen.
"Wie stehst Du zur Landwirtschaft?": Gerhard hat sich für Barbara (rechts) entschieden, Sigrun musste gehen.
Die erste Folge ist immer ein großes Kennenlernen. Zum ersten für die Zuschauer, denen die Landwirte präsentiert werden. Neun an der Zahl, und damit man sie auch immer gleich richtig verorten kann, hat RTL jedem ein Adjektiv verpasst, das einem über die gesamte Staffeldauer in jeder Sendung ins Gehirn gehämmert wird. Vom "romantischen Bio-Bauern Johannes" über "den charmanten Schweinebauern Harald" bis hin zum "schüchternen Schwaben Martin" haben sich neun Landwirte gefunden, die vor den Augen von Millionen ihre Herzensdame finden wollen. Da ist etwa der "rüstige Hühnerwirt" Gerhard, bereits 68, der nicht mehr alle Zähne im Kiefer hat. Er will von seinen Damen nur eines wissen: "Wie stehst Du zur Landwirtschaft?" Oder "der muntere Milchbauer" Volker, der Schönling unter den Landwirten, der "keine Frau für eine Nacht" sucht.
Doch viel wichtiger noch: In der ersten Folge lernen die Bauern ihre möglichen Frauen kennen. Das heißt, sie bekommen sie präsentiert. Für alle, die das nicht kennen, das läuft so: Erst gibt es die Bewerberinnen per Post, dann werden zwei für das Hoffest ausgewählt und am Schluss darf der Bauer beide oder auch nur eine mit nach Hause nehmen. Das ist die erste Folge der Serie, dann beginnt der Ernst des Hoflebens. Landwirt und Traumfrau sollen sich im Angesicht der Fernsehkameras kennen und am besten auch lieben lernen.
Erfolge sollen sich wiederholen
In der vergangenen Staffel hat das gut geklappt, Milchbauer Josef und Narumol war das Traumpaar, das für die Traumquoten von im Schnitt 25 Prozent für RTL sorgte. Das sind fast acht Millionen Zuschauer pro Folge, die erste Staffel musste sich 2005 mit fast der Hälfte begnügen.
Doch das Format hat Karriere gemacht, und die Produzenten sind auch bei der neuesten Staffel darauf bedacht, dass die richtige Mischung aus skurrilen, aber warmherzigen und aufrichtigen Charakteren die Herzen der Zuschauer anspricht.
Das Scheunenfest
In der ersten Folge funktioniert das noch ganz einfach. Zumindest auf dem Bildschirm wirken alle Bauern unerfahren, völlig schüchtern und von Frauen hat keiner einen blassen Schimmer. Da wird Parfum aufgelegt, das beste Hemd angezogen und der Koffer von Mutti gepackt. Und auf geht es zum Scheunenfest – pardon: "zum großen Scheunenfest". "Bauer sucht Frau" lebt ja von Adjektiven.
In diesem Fall entscheiden sich alle Bauern nur für eine Frau, bis auf den anfangs erwähnten Lämmes. Aber vielleicht waren es das Hofbier und das weit geschnittene Kleid der tätowierten Moni, die ihm den Kopf verdreht haben. Des Weiteren fließen einige Tränen bei den Damen, viele Bauern bekommen einen roten Kopf (nicht nur vom Alkohol) und die Frauen umgarnen ihre möglichen Männer mit zweideutigen Anspielungen ("rundum verwöhnen", "den Odenwald-Buben mal probieren").
Was ist mit Karina?
Eine echte Frage wirft das Scheunenfest auch noch auf: Wer ist eigentlich die Bäuerin, die da zwischen den neun Kerlen steht, die offenbar auch zwei Männer kennen lernt, aber in der Sendung nicht vorkommt? Bäuerin Karina scheint aus dem Drehbuch gefallen zu sein, eigentlich sollte sie die Zehnte im Kreis der Single-Landwirte sein.
Nicht zu übersehen ist übrigens in der neuen Staffel, dass RTL gerne den Erfolg von Josef und Narumol eins zu eins kopieren würde. Schweinebauer Harald erinnert nicht nur optisch an Josef, er wirkt auch ähnlich unbeholfen-sympathisch. Und seine Auserwählte, die Kubanerin Janet, besitzt wie Thailänderin Narumol einen lustigen Akzent, der noch Karriere machen könnte. Ob es für ein "fick und fertig" reicht?
Quelle: ntv.de