Kaum ein Kind, das Hermine Granger nicht kennt. In den "Harry Potter"-Büchern beschreibt Autorin J.K. Rowling sie mit braunen Augen und Strubbelhaar. Jetzt soll eine schwarze Frau die Zauberin spielen. Dass Fans das nicht gefällt, macht Rowling wütend.

Das Casting für das Theater-Stück "Harry Potter and the Cursed Child" erhitzt die Gemüter. Viele Fans der berühmten Buchvorlage kommen offenbar nicht über die Tatsache hinweg, dass für die Rolle der erwachsenen Hermine Granger, im Film von Emma Watson verkörpert, die dunkelhäutige Mimin und Theater-Preisträgerin Noma Dumezweni engagiert wurde.

Nun äußerte sich "Potter"-Erfinderin J.K. Rowling erneut zu den Kritikern und fand glasklare Worte. "Ein Haufen Rassisten will mir erklären, Hermine müsse eine weiße Frau sein", erzählte die 50-Jährige der britischen Zeitung "The Observer". "Damit habe ich große Schwierigkeiten."

Inzwischen könne sie das alles aber nicht mehr schocken:  Sie habe sich entschieden, sich nicht so sehr darüber aufzuregen, so Rowling. "Ich möchte lediglich mit Nachdruck sagen, dass Hermine eine schwarze Frau sein kann und meine absolute Zustimmung und meinen Enthusiasmus genießt."

"Dunkelheit aus unerwarteter Richtung"

"Harry Potter and the Cursed Child" ist zeitlich 19 Jahre nach den Ereignissen der Buchreihe angesiedelt. Harry Potters Leben hat sich also gänzlich geändert. Aus dem Schüler ist Angestellter des Zauberministeriums geworden, der neben der Arbeit auch mit seinen drei Kindern zu Hause alle Hände voll zu tun hat. Zur Schule geht nun sein Sohn Albus Severus, der offenbar mit den Implikationen seiner Abstammung zu kämpfen hat.

Ansonsten ist über das Stück nicht viel bekannt. "Als Vergangenheit und Zukunft auf bedrohliche Weise verschmelzen, sind Vater und Sohn mit einer unangenehmen Wahrheit konfrontiert: Manchmal kommt Dunkelheit aus unerwarteter Richtung", heißt es kryptisch auf der Website.

Ab Juli ist "Harry Potter and the Cursed Child" im Palace Theatre in London zu sehen. Alle angesetzten Vorstellungstermine werden laut "The Observer" unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden.