Dschungelcamp, Tag 5 Wo die Liebe hinfällt
19.01.2011, 06:01 Uhr
Zicke mit Schlangen: Sarah Knappik.
(Foto: RTL)
Während manch einer noch am "Rattler" zu kauen hat, geht es im Dschungelcamp rattenscharf weiter. Jay entdeckt seine Liebe zu Indira, Sarah ihre zu Schlangen und Dr. Bob - und wir finden unsere zu dem Format.
Und? Haben Sie mitgezählt? Nein? Macht nichts, wir erledigen das ja für Sie. Tatsächlich hatten wir bereits Tag 5 im Dschungelcamp, was bedeutet, dass rund ein Drittel des 16-teiligen RTL-Doku-Dramas für die ganze Familie und Kommune auch schon wieder vorüber ist. Vielleicht wäre es ja allmählich an der Zeit, mal ein wenig über den Tellerrand des Geschehens im Camp hinaus zu blicken. Jedenfalls, solange es nicht der Teller mit der - kau mir in die Augen, Kleines - "(L)Augenbrezel" von Jay ist.
Man könnte sich zum Beispiel damit beschäftigen, dass ausgerechnet der eigentlich nicht gerade für seine feinfühlige Art bekannte Uli Hoeneß ein Verbot des Formats gefordert hat. Oder damit, dass just der sonst so im Umgang mit Stars und Sternchen geübte Wiesn-Wirt Michael Käfer offenbar so gar kein Herz für unsere in Australien gestrandeten Promis hat. Das "Käfer-Zelt" auf dem dortigen "Oktoberfest" jedenfalls fand er gar nicht lustig, weil er "mit dem Dschungelcamp überhaupt nichts zu tun haben" will. So wie ja auch so viele andere, die die Sendung aber so was von ekelhaft finden, jedoch gerne wieder einschalten, wenn Vitali Klitschko seinen blutenden Gegner durch den Ring prügelt.
Man könnte über manch einen Kollegen herziehen, der die Niveaulosigkeit der Show anprangert, aber nicht fragt, warum denn der "Musikantenstadl" mit Gebührengeldern finanziert wird. Man könnte laut darüber nachdenken, weshalb trotz zuletzt mehr als sieben Millionen Zuschauern zu später Stunde manch einer die Sendung keinerlei Berichterstattung für würdig erachtet und jede Zeile darüber gar unseriös findet. Und man könnte sich dabei ganz politisch unkorrekt darüber auslassen, dass tatsächlich im Schnitt rund zwei Millionen Menschen weniger um 20 Uhr die Tagesschau in der ARD einschalten.
Die Moralfrage
Zweifellos Sinn machen würde es indes, die Moralfrage beim Dschungelcamp zu diskutieren. Etwa darüber zu sprechen, ob die Vorführung von Sarah Knappik auf dem Fernsehschirm und all die Häme, die ihr nun in Medien, Foren, Blogs und Kommentaren entgegenschlägt, noch vertretbar ist. Und zwar ganz egal, wie unendlich sie auch nerven mag. Weil sie ein 24-jähriges Mädchen ist. Weil sie Eltern, Verwandte und Freunde hat, die ihre öffentliche (Selbst-)Demontage mitansehen müssen. Und weil trotz ihrer "asozialen" Art ihr niemand ernsthaft wünschen kann, dass sie nach ihrer Rückkehr aus dem Camp womöglich als Mensch daran zerbricht.
All das könnte man thematisieren und kommentieren, man könnte sich echauffieren und darüber lamentieren. Aber will man das? Hier und jetzt? Mal flugs scharf nachgedacht … Ach nö. Wir lassen uns den Spaß lieber auf eine andere Art und Weise madig machen. Und fragen stattdessen: Und? Heute schon eine "Madlermaß" oder ein "Rattler" gezischt?
2 Unlimited
Während die Stückchen von Jays Rattenschwanz-Drink unsere Gehirnwindungen noch den ganzen Tag so verstopft haben, als hätten wir sie uns selbst einverleibt, ist der Sänger tatsächlich bereits wieder in ganz anderer Hinsicht rattig. Er und Indira - das sieht aber mal ganz und gar nicht nach US5 oder Bro'Sis aus, sondern eher nach 2 Unlimited. Aber wer hätte dem freundlichen Kompliment von Indira, "Du bist echt nicht so doof, wie du aussiehst", schon widerstehen können? Und weil Jay sie zudem nicht nur "exotisch" und "sehr sexy" findet, sondern auch "ein großes Herz" bei der 31-Jährigen entdeckt hat, scheinen sämtliche Überschwemmungssorgen im Camp mit einem Mal wie weggeblasen. Mit anderen Worten: Da brennt der Busch!
Das fand auch auch Matthieu Carrière und bescheinigte den beiden Turteltäubchen gar, das neue "Hollywood-Traumpaar" zu sein. Nun ja, vom Dschungelcamp nach Hollywood ist es schon noch ein klitzekleiner Weg, trotzdem scheint die Sängerin Froonck Matthée bei Jay auszustechen. Vollstes Verständnis für die allgemeine Jay-Hysterie äußerte unterdessen Peer Kusmagk - schließlich habe der 28-Jährige den Körper von Terminator und die Ausstrahlung von George Clooney: "Also ist er Gott." Aber Moment mal, das war doch Rainer Langhans schon?!
Que Sarah
Weniger geliebt als Jay ist unterdessen Katy Karrenbauer. Als neue Teamchefin ließ sie auf einmal ihre Serienrolle als "Walter" raushängen, um nicht zu sagen, sie wurde zur Walther PPK und feuerte im Staccato-Ton Befehle heraus. Das wiederum führte dazu, dass die bislang als heimliche Mutter der Kompanie gehandelte Schauspielerin nicht nur bei ihren Dschungel-Kollegen an Ansehen verlor, sondern auch bei den Fernsehzuschauern. Und so wurde Katy Karrenbauer schließlich postwendend für die kommende Dschungel-Prüfung namens "Unter Strom" nominiert.
Und Sarah? Nun ja, lassen Sie es uns mit einem Lied sagen: Que Sarah, Sarah, whatever will be, will be, the future's not ours to see, que Sarah, Sarah. Doch zunächst einmal musste sich die 24-Jährige ihrer nächsten Aktion Sorgenkind, der Dschungel-Prüfung "Das Boot des Grauens", stellen. Innerhalb von zehn Minuten galt es, mit einem Bötchen in einem Tümpel möglichst viele Schlangen einzusammeln. Und siehe da: Sarah schlug sich wacker und ergatterte neun Sterne. Das ließ sie vor Euphorie so übersprudeln, dass sie mit einem Mal nicht nur ein "tolles Glücksgefühl" verspürte, sondern auch ihre Liebe zu dem Arzt, dem im Dschungel nicht nur die Frauen vertrauen, offenbarte: "Dr. Bob, are you proud a little bit about me?" Aber sicher doch.
Zur Schadensbegrenzung haben Sarah ihre summa summarum erfolgreich absolvierten Schlangen-Linien aber nur bedingt genutzt. Trotzdem wurde auch sie wieder für die auf zwei Personen ausgelegte Prüfung "Unter Strom" bestimmt. Na, mal sehen, ob uns das einen Bericht wert ist.
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Dschungelcamp, Tag 4: "Leck es alles ab!"
Dschungelcamp, Tag 5: Wo die Liebe hinfällt
Dschungelcamp, Tag 6: From Sarah with Love
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Quelle: ntv.de