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"Er ist so ein herzlicher Mensch", sagt Aidan Garzan. "Jedes Mal, wenn ich ihn umarme, fühle ich mich, als würde ich eine Wolke berühren." Der Zwölfjährige spricht noch oft in der Gegenwartsform über seinen Vater, …
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… als würde David Garza auf der anderen Seite des Wohnzimmers in seinem Lieblingssessel sitzen und den Sohn zu sich rufen, um gemeinsam eine Star-Wars-Folge zu schauen.
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Aber David Garza ist am 30. Dezember 2020 im texanischen Converse zusammengebrochen, als er Besorgungen machte. Er ist einer der inzwischen fast eine Million Menschen, die in den USA an Covid-19 gestorben sind.
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Wie viele Kinder wie Aidan …
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… und sein 14 Jahre alter Bruder Julius mindestens eine Hauptbezugsperson durch Corona verloren haben, ist nicht bekannt.
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Schätzungen zufolge liegt die Zahl in den USA bei über 213.000 Jungen und Mädchen. Die Unterschiede der ethnischen Zugehörigkeit der Kinder …
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… spiegeln dabei die große Ungleichheit in den USA wider, zum Beispiel in Bezug auf die Gesundheitsversorgung: ...
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… So ist die Wahrscheinlichkeit, Vater oder Mutter durch Corona zu verlieren, bei indigenen Kindern viermal so hoch wie bei weißen Kindern.
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Justises Vater Steve starb im Mai 2020 an Covid-19.
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Ihre Mutter Sandra McGowan-Watts, die als Hausärztin arbeitet, versucht, …
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… so viel wie möglich von den Routinen ihrer 13-jährigen Tochter beizubehalten.
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Als im vergangenen Sommer die Büsche in ihrem Garten gestutzt werden mussten, ...
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... fand Justise die Heckenschere ihres Vaters und machte sich an die Arbeit.
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"Sie macht die Dinge, die er tun würde", sagt McGowan-Watts.
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Zusammen haben Mutter und Tochter zum Beispiel die Garage aufgeräumt, die Steve Watts immer als seine "Männerhöhle" bezeichnete ...
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… oder Justise backt Cookies, eine Tradition, die sie mit ihrem Vater gemeinsam pflegte.
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Während sich viele auf das Ende der Pandemie freuen, zeigen sich in Familien wie der von Justise …
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… oder Aidan und Julius die tiefgreifenden und anhaltenden Auswirkungen.
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"Unsere 'Normalität' wird nicht wie die anderer sein, weil wir jemanden verloren haben", sagt Margaret Garza, die Mutter der beiden Brüder.
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Als Aidan vor nicht allzu langer Zeit nach der Schule nach Hause ging, sah er vor sich auf dem Weg einen Blauhäher. Er war so schön, "dass ich nicht dachte, dass er echt ist", erzählt er. "Er war so ruhig, nicht so angriffslustig wie die anderen." Aidan ist sich sicher, dass sein Vater in dem Blauhäher weiterlebt, um über ihn zu wachen.
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Der Junge reichert seine Gespräche über den Vater oft mit dem an, was er in der Therapie lernt, die er und sein Bruder besuchen, um ihre Trauer zu verarbeiten.
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Wenn er über seine Emotionen spricht und darüber, wie viel er an seinen Vater denken soll, sagt Aidan: "Wir müssen immer einen kleinen Platz für ihn reservieren - und einen großen Platz für Gefühle."
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Aidans Bruder Julius hat damit Schwierigkeiten.
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Mit seinen 14 Jahren erinnert er sich besser als sein Bruder daran, wie das Leben vor jenem Tag Ende 2015 aussah, ...
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... als Margaret und David Garza die Jungen adoptierten.
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Die leibliche Mutter hat die Söhne verlassen, der leibliche Vater ist im Gefängnis, weil er die Stiefschwester missbraucht hat.
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So kamen die beiden Brüder in das Pflegefamilien-System.
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Julius fällt es schwer, den Verlust von David zu verstehen, nach allem, was er durchgemacht hat: "Der Tod meines Vaters war mit Abstand das Traurigste, was mir je im Leben passiert ist", sagt er. "Das kann ich nie verzeihen." Und er ergänzt: ...
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… "Ich werde ihn immer lieben, ich werde ihn immer vermissen, ich werde ihn nie vergessen." (rts/kse)
Kein Zurück in die Normalität Das Leid der Kinder von Corona-Toten
In den USA sind seit Beginn der Pandemie fast eine Millionen Menschen an oder mit Corona gestorben. Viele von ihnen hinterlassen minderjährige Kinder. Auch Justise, Aidan und Julius müssen lernen, mit dem Verlust ihrer Väter zu leben.
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