
Übermäßiges Algenwachstum, ...
... havarierte Öltanker und ...
... tausende Tonnen Plastikmüll machen den Meeren weltweit zu schaffen.
Mit riesigen Anlagen wie beispielsweise diesem Entwurf namens "Pacific Garbage Screening" sollen die Meere gereinigt werden.
Doch nicht alle Ideen können in die Realität umgesetzt werden ... (Bild: Der deutsche Müll-Katamaran "Seekuh" soll bereits an Flussmündungen den Plastikmüll einsammeln, bevor der ins Meer gelangt.)
... oder funktionieren dann wie geplant, wie die Probleme mit Ocean Cleanup beweisen.
Eine neues Konzept, mit dem Öl aus den Meeren geborgen werden kann, konnte bisher bei verschiedenen Proben auf See vollständig überzeugen.
Die fünf mal fünf Zentimeter großen und nur vier Millimeter dicken Ölbinder bestehen aus Holzfasern, also einem nachwachsenden Rohstoff.
Diese können aus der Luft direkt auf einen Ölteppich geschüttet werden, also etwa von einem Schiff oder Hubschrauber aus. Das ist neu und ein großer Vorteil, denn oftmals machen Stürme, hoher Seegang oder starke Strömungen die herkömmliche Ölbeseitigung schwierig oder sogar unmöglich.
Die neue Technologie kann zudem bei geringer Wassertiefe, zum Beispiel in Boddengewässern oder in Küstennähe, eingesetzt werden. Das Aufsaugen des Öls geschieht nicht nur durch den Konzentrationsausgleich, sondern auch ...
... durch das Aufsprühen von ölabbauenden Mikroorganismen, die erst kurz vor dem Abwurf aufgetragen werden.
Die Plättchen aus Holzfasern können bis zu 50 Tonnen Öl schnell aufnehmen. Mit der BioBind-Methode können bis zu 92 Prozent des Öl aus dem Wasser geholt werden.
Danach können sie mit Netzsperren oder im Brandungsbereich von Küsten wieder zusammengesammelt, ...
... an Land gebracht und ...
... dort fachgerecht entsorgt werden.
Bei größeren Ölmassen könnten die Ölbinder, die von Holztechnikern der Technischen Universität Dresden entwickelt worden sind, ...
... als zusätzliche Reinigungsmittel zum Einsatz kommen.
Bisher wurden bei der Ölbekämpfung in Meeren oftmals chemische Mittel eingesetzt, die das Öl binden und schließlich absinken. Bei dieser Verfahrensweise bleibt das Öl in gebundener Form auf dem Meeresgrund.
An Stränden und im Watt musste das angeschwemmte Öl aufwändig per Hand eingesammelt werden.
Mit den schwimmenden holzfaserbasierten Ölbindern dagegen kann das Öl direkt aus dem Meer geholt und entsorgt werden.
Die industriereife und patentierte Technologie der Dresdner Ingenieure ist derzeit das einzige biobasierte, freischwimmende Ölbindeprodukt weltweit.
Die ökologischen Ölbinder sollen in Zukunft nicht nur für den Fall der Fälle in der Ostsee zur Verfügung stehen.
Eine Zusammenarbeit besteht bereits zu Forschungs- und Industriepartnern im Iran. Denkbar ist, die sogenannte BioBind-Technologie auch in die Region des Persischen Golfes zu bringen, die zu den bedeutendsten Ölfördergebieten der Erde zählt.
Die Ölbinder könnten auf der Basis lokaler landwirtschaftlicher Reststoffe vor Ort produziert und eingesetzt werden, um so auch die Umwelt- und Lebensbedingungen in den betroffenen Regionen nachhaltig zu verbessern.
Bleibt zu hoffen, dass die preisgekrönte BioBind-Technologie dazu beitragen kann, die Meere gesund zu erhalten, ...
... damit traurige Bilder von ölverschmierten Meeresbewohnern in Zukunft nicht mehr entstehen.