Panorama

Tötete Fernfahrer bereits 2004? Ähnlicher Mord in Rumänien wird untersucht

Die Leiche der Joggerin wurde in einem Waldstück gefunden.

Die Leiche der Joggerin wurde in einem Waldstück gefunden.

(Foto: dpa)

Dem mutmaßlichen Doppelmörder von Endingen werden Taten aus den Jahren 2014 und 2016 vorgeworfen. Möglicherweise tötete er jedoch bereits 2004 in seiner rumänischen Heimat. Dem Verdacht gehen die dortigen Behörden nach.

Bei den Ermittlungen zu den Morden an einer Joggerin und einer Studentin rollt die Polizei nun auch einen ähnlichen Fall aus der rumänischen Heimat des Verdächtigen wieder auf. In einem Wald bei Vaslui nahe der Grenze zu Moldau war 2004 eine 27 Jahre alte Anhalterin von einem Unbekannten vergewaltigt und erwürgt worden, sagte eine Sprecherin der zuständigen rumänischen Staatsanwaltschaft. Das Verbrechen sei den Taten in Endingen bei Freiburg und im österreichischen Kufstein sehr ähnlich, die dem 40-Jährigen vorgeworfen werden.

Er war Ende vergangener Woche festgenommen worden. Der Fernfahrer stammt ursprünglich aus der Gegend um Vaslui. Zugleich wurden neue Details zu den Ermittlungen bekannt. Laut Staatsanwaltschaft Freiburg gelang es erst nach dem Endinger Mord im November 2016 der deutschen Sonderkommission, die im Januar 2014 in Kufstein verwendete Tatwaffe einem bestimmten Lastwagentyp zuzuordnen. Die österreichischen Ermittler hatten dies nicht erkannt.

Diese Erkenntnis bedeutete einen Durchbruch - die Hubstange grenzte die infrage kommenden Lastwagen erheblich ein. Mithilfe österreichischer Mautdaten und einer DNA-Analyse führte sie letztlich zum Fernfahrer. Zuerst hatte die "Badische Zeitung" berichtet. Warum die Stange nicht schon von den Österreichern - und damit lange vor dem Endinger Mord - zugeordnet wurde, ist unklar. Die zuständigen Ermittler in Österreich kommentierten das zunächst nicht.

Der Verdächtige lebt und arbeitet in der Umgebung von Freiburg, also nicht weit von Endingen entfernt. Dort soll er eine 27-Jährige auf ihrer Joggingrunde umgebracht haben. Außerdem wird ihm der Mord an einer 20 Jahre alten französischen Studentin im österreichischen Kufstein vorgeworfen. Beide Opfer soll der Mann vor ihrem Tod vergewaltigt haben.

Er bestreitet die Taten bisher. Die Ermittler gehen jedoch aufgrund eines DNA-Abgleichs mit Spuren von beiden Tatorten davon aus, den richtigen Täter gefasst zu haben.  Sie hatten bereits nach der Festnahme angekündigt, die DNA europaweit mit anderen DNA-Dateien abzugleichen, um eventuell weitere Taten aufzudecken.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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