Panorama

Statuen für drei Whistleblower Assange wirbt für eigenes Denkmal

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So könnte das Denkmal für Snowden, Assange und Manning aussehen.

(Foto: anythingtosay.com)

Er ist der umstrittenste Whistleblower: Julian Assange. Nun macht der als arrogant und selbstgefällig geltende Wikileaks-Gründer wieder von sich reden. Er soll dafür geworben haben, dass ein Denkmal von ihm hergestellt wird.

Julian Assange, Chelsea Manning und Edward Snowden - seit diese drei Whistleblower Staatsgeheimnisse im großen Stil aufgedeckt haben, ist die Welt nicht mehr dieselbe. Die weltweite Spionage der USA flog auf - was diese nicht gerade erfreute. Chelsea Manning sitzt in Haft, Edward Snowden im Moskauer Exil und Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London. Alle haben ihr normales Leben für die Sache aufgegeben.

Dafür soll den Whistleblowern soll nun ein Denkmal gesetzt werden - und dabei tappt Assange laut Medienberichten in ein Fettnäpfchen. Denn offenbar macht er selbst Werbung dafür, als Denkmal ausgestellt zu werden. Was ist da los?

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Dormino (l.) und Glass hoffen auf Spenden.

(Foto: anythingtosay.com)

Der italienische Künstler Davide Dormino will lebensgroße Figuren der drei Enthüller aus Bronze gießen. Diese sollen jeweils auf einem Stuhl stehen; neben ihnen soll ein weitere Stuhl postiert werden - als Inspiration für künftige Whistleblower. "Denn Mut ist ansteckend", heißt es in einem Werbevideo, das der Künstler auf der Internetplattform kickstarter.com hochgeladen hat. Dort wirbt er mit seinem Partner, dem US-Journalisten Charles Glass, um Spenden für seine Pläne.

Nun berichtet der britische "Independent", dass Assange selbst über den Twitter-Account von Wikileaks für das Projekt geworben hat. Tatsächlich findet sich dort ein Retweet eines entsprechenden Postings eines anderen Nutzers vom Mittwoch. Laut der Zeitung soll Assange diesen selbst weitergeleitet haben. Daran stoßen sich einige Twitter-Nutzer, die dem Wikileaks-Gründer Selbstverliebtheit vorwerfen.  

Hilfe kann der Künstler in jedem Fall gut gebrauchen. Denn sein Projekt ist recht kostspielig. 126.000 Euro benötigt Dormino für die drei Skulpturen. Vor allem für Reisekosten: Denn sobald sie fertig sind, sollen sie auf der ganzen Welt gezeigt werden, wie der "Independent" schreibt. Die Betrachter können sich dann selbst auf den vierten Stuhl stellen - und sich so mit den drei berühmten Enthüllern in eine Reihe stellen. Es sind allerdings erst rund 25.000 Euro zusammengekommen. Allerdings haben sie noch bis zum 1. Januar Zeit, ihr Ziel zu erreichen.

Alle drei Whistleblower haben vor allem außerhalb der USA viel Anerkennung erfahren, doch bei Assange ist die Begeisterung ein wenig abgekühlt. Er ist mittlerweile auch bei Sympathisanten umstritten. Da sind zum einen die Vergewaltigungsvorwürfe aus Schweden, zum anderen Wegbegleiter, die ihm Arroganz und Selbstherrlichkeit vorwerfen.

Quelle: ntv.de, vpe

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