Der teure Sitz des Geistlichen Bischof von Limburg lässt Kosten prüfen
15.09.2013, 08:07 Uhr
Dem Bischof laufen die Gläubigen davon.
(Foto: dpa)
Der Bischof Tebartz-van Elst erregt die Gemüter: Gläubige sprechen von einer Glaubenskrise, der Papst schickt eigens einen Abgesandten nach Limburg. Nun reagiert der Bischof auf den wachsenden Druck.
Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist offenbar bereit, alle Kosten für die umstrittenen Baumaßnahmen auf dem Domberg offenzulegen und von einer Kommission überprüfen zu lassen. Auf eine entsprechende Zusicherung hätten sich Bischof und Domkapitel zum Abschluss des Besuchs von Giovanni Kardinal Lajolo im Bistum geeinigt, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf eine ihr vorliegende Erklärung beider Seiten.
Die Kosten sollten im Bischöflichen Ordinariat festgestellt werden, die Prüfungskommission wiederum habe Tebartz-van Elst bei der Deutschen Bischofskonferenz erbeten. Der Abschlussbericht der Kommission soll der Zeitung zufolge alle Kosten, die Finanzierung und die Verfahrenswege untersuchen und anschließend veröffentlicht werden.
Der Bischof von Limburg steht unter anderem wegen des Vorwurfs drastischer Kostensteigerungen beim Ausbau seines Bischofssitzes in der Kritik. Dabei wird er für den Anstieg der Baukosten von ursprünglich veranschlagten 5,5 Millionen Euro auf in Medienberichten genannte 15 bis 20 Millionen Euro verantwortlich gemacht. Das Bistum weist dies zurück. In den Schlagzeilen stand Tebartz-van Elst auch wegen eines Erste-Klasse-Flugs nach Indien, wo er die Slums von Bangalore besucht hatte.
Tausende Gläubige hatten sich in einem offenen Brief an den Bischof gewandt und von einer "Vertrauenskrise" gesprochen. Der Papst-Gesandte Kardinal Giovanni Lajolo reiste eigens nach Limburg, um sich dort ein Bild von der Situation zu machen. In einem am vergangenen Wochenende veröffentlichten Brief des Vatikans an Tebartz-van Elst hieß es, die Vorwürfe belasteten "die Einheit zwischen Bischof und Volk, trüben die Sendung der Kirche und drohen nicht zuletzt, die Integrität Ihres Amtes wie Ihrer Person öffentlich zu beschädigen".
Quelle: ntv.de, dpa