Blindgänger aus dem Weltkrieg Bombe am Düsseldorfer Flughafen gesprengt
02.11.2015, 09:28 Uhr
Blick aus dem Tower des Düsseldorfer Flughafens: In der Nacht, während der Flugbetrieb ruhte, suchten Fachleute im Vorfeld nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg.
(Foto: dpa)
Eine Entschärfung ist den Experten zu gefährlich. Deshalb sprengen sie eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die auf dem Flughafengelände von Düsseldorf liegt. Die Detonation wird auch in der Umgebung wahrgenommen.
Am Flughafen Düsseldorf ist ein Bombenblindgänger kontrolliert gesprengt worden. Nach Angaben eines Sprechers des Flughafens verfügte die Bombe über einen Säurezünder. Zünder dieser Bauart seien gefährlich und unberechenbar, hieß es.
Daher wurde der Blindgänger nicht entschärft, sondern so schnell wie möglich noch am Fundort zerstört. Für die Sprengung wurde ein acht Meter tiefes Loch gegraben, die Bombe darin abgelagert und abgedeckt. So sollte die Auswirkung der Sprengung möglichst gering gehalten werden.
"In der Umgebung des Flughafens konnte der Knall der Zündung deutlich wahrgenommen werden", berichtete die Stadt. Der Einsatz sei aber auf das Flughafengelände beschränkt geblieben.
Die 2,5-Zentner-Bombe war in der Nacht bei gezielten Sucharbeiten entdeckt worden. Sie lag im Bereich der Start- und Landebahn, aber außerhalb der geteerten Strecken, wie der Sprecher des Flughafens mitteilte.
Weitere Bombenfunde möglich
34 Starts und Landungen, die zur Zeit der Sprengung vorgesehen waren, wurden nach vorn oder hinten verschoben. Sieben Flüge wurden nach Angaben des Flughafens gestrichen. Betroffen seien zwei Starts und fünf Landungen. Ein Flughafensprecher erwartete, dass sich der Flugbetrieb auf Deutschlands drittgrößtem Airport rasch wieder normalisieren würde.
Anwohner und Passagiere waren aber nicht in Gefahr: Der Sicherheitsradius rund um den Blindgänger betrug laut Kampfmittelräumdienst 500 Meter.
Auf dem Flugfeld gibt es noch andere Stellen, an denen Experten Blindgänger aus dem Weltkrieg vermuten. Am 3., 5. und 9. November sind weitere Grabungen geplant. Die verdächtigen Stellen wurden entdeckt, als das Gelände wegen eines Bauvorhabens untersucht wurde. Nach Angaben der Feuerwehr war die bis dato letzte Bombe auf dem Flugfeld vor zwölf Jahren entschärft worden. In der näheren Umgebung des Flughafens wurde im Jahr 2009 eine Zehn-Zentner-Bombe unschädlich gemacht.
Quelle: ntv.de, mli/dpa