Panorama

Sperrungen im Berufsverkehr Bombenfund lähmt Berliner Westen

85331141.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Bei Bauarbeiten stoßen Arbeiter in Berlin auf einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Bombe soll am Fundort entschärft werden. Zuvor aber werden großräumige Sperrungen eingerichtet. 10.000 Berliner müssen ihre Wohnungen verlassen.

Nach dem Fund einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg müssen in Berlin rund 10.000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Das teilte die Polizei mit. Die Evakuierung in einem Sperrkreis von 500 Metern um den Fundort habe am Nachmittag begonnen. Es sei noch nicht abzuschätzen, wann mit der Entschärfung des Blindgängers im Bezirk Tempelhof-Schöneberg begonnen werden könne. Der Sprengkörper war bei Bauarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Wilmersdorf gefunden worden.

Die Entdeckung der Bombe löste im Berliner Westen weiträumige Sperrungen aus. Auf mehreren S- und U-Bahnlinien wurde der Verkehr eingestellt. Auch eine Sperrung der Stadtautobahn A 100 war geplant. Es waren mehrere Hundert Polizisten im Einsatz. Südlich der Autobahn liegt das dicht besiedelte Viertel Friedenau. Die A 100 sollte um die Abfahrt am Innsbrucker Platz in beide Richtungen gesperrt werden. Auch auf der vielbefahrenen Hauptstraße war eine Unterbrechung des Verkehrs vorgesehen.

Der Bombenfund hat zudem Auswirkungen auf die Deutschlandradio-Mitarbeiter am Innsbrucker Platz. Wie ein Sprecher mitteilte, muss deren Gebäude ebenfalls geräumt werden. "Die Polizei hat uns mitgeteilt, dass wir unser Funkhaus innerhalb einer halben Stunde verlassen haben müssen." Der Sendebetrieb werde zunächst kurzfristig auf den Deutschlandfunk in Köln umgestellt, der zum Deutschlandradio gehört. Möglichst schnell soll ihn anschließend das Hauptstadtbüro des Deutschlandradios übernehmen.

Die S-Bahn Berlin teilte mit, der Verkehr der Linien S41, S42, S45 und S46 sei zwischen Halensee und Südkreuz unterbrochen. Es wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Auch die U-Bahn-Linie 4 verkehrte nicht zwischen Rathaus Schöneberg und Innsbrucker Platz. Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs sollen neue Wohnhäuser entstehen.

Angang September hatten mehr als 60.000 Anwohner in Frankfurt/Main für die Entschärfung einer Bombe ihre Wohnungen verlassen müssen. Es war die größte Evakuierungsaktion in der Geschichte der Bundesrepublik.

 

Quelle: ntv.de, nsc/jwu/dpa

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen