Panorama

345.000 Menschen müssen umsiedeln China plant neues Wasserprojekt

Die Industrialisierung Chinas verlangt Opfer. Um Wasser für die Landwirtschaft in den zunehmend trockenen Norden des Landes zu schaffen, sollen zahlreiche Kanäle und Staudämme angelegt werden. Durch das Mammut-Projekt müssen 345.000 Menschen ihre Heimat verlassen.

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Wie schon beim Jangtse-Projekt müssen vor allem arme Landbewohner weichen.

(Foto: AP)

Die chinesische Regierung will erneut für ein gigantisches Wasserprojekt Hunderttausende Menschen zwangsweise umsiedeln. Nach einem Bericht der amtlichen "Volkszeitung" sollen innerhalb von zwei Jahren 345.000 Menschen, vor allem arme Landbewohner, ihre Heimat verlassen müssen, um Platz für ein ambitioniertes Wasserprojekt zu schaffen. Das Vorhaben soll Wasser aus Flüssen im Süden des Landes in den zunehmend trockenen Nordteil transportieren.

Das Projekt umfasst Kanalisierungs- und Staudammvorhaben in verschiedenen Regionen, unter anderem am Unterlauf des Jangtse. Es ist das größte Umsiedlungsvorhaben seit dem Bau des Drei-Schluchten-Staudamms, des größten Wasserkraftwerks der Welt.

Der für das Vorhaben verantwortliche Funktionär Zhang Jiyao sagte der Zeitung, die Umsiedlung könnte noch schwieriger werden als beim Drei-Schluchten-Staudamm, weil damals für die etwa eine Million Menschen zehn Jahre zur Verfügung gestanden hätten. Bereits dabei hatte es jahrelange rechtliche Auseinandersetzungen und Proteste gegeben.

Quelle: ntv.de, AFP

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