Panorama

Jahrestag des Amoklaufs Gedenken in Erfurt

In einer bewegenden Feier haben 300 Menschen der Opfer des Massakers am Erfurter Gutenberg-Gymnasium vor sechs Jahren gedacht. Viele Teilnehmer legten unter Tränen Blumen an einer Gedenktafel am Schulgebäude nieder.

Das Erinnern an die Opfer werde für immer erhalten, versicherte Schulleiterin Christiane Alt in einer kurzen, emotionalen Ansprache. Das Massaker sei ein tragischer Teil der in diesem Jahr hundertjährigen Schulgeschichte. Sie verlas die Namen der 16 Menschen, die ein 19 Jahre alter ehemaliger Schüler am 26. April 2002 erschossen hatte, ehe er sich selbst tötete. Einige Mädchen und Jungen trugen in der halbstündigen Feier Gedichte vor.

An der Veranstaltung nahmen neben Lehrern, Eltern, Politikern und Schülern auch viele damalige Weggefährten und Angehörige der Opfer teil. Sie kamen im Anschluss in der Schule zu Gesprächen des Erinnerns zusammen. Zahlreiche Menschen gedachten der Toten auch in einer stillen, persönlichen Andacht in einer Erfurter Kirche.

Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) hatte im Vorfeld die Menschen zum Erinnern an das Massaker aufgerufen. Der 26. April sei im Freistaat kein normaler Tag. "Es ist ein Datum, das mit Schmerz, Trauer, Wut, aber auch mit Zuversicht verbunden ist". Es sei wichtig, optimistisch nach vorne zu schauen, ohne dabei das tragische Geschehen zu vergessen, sagte Althaus. Das Gutenberg-Gymnasium ist nach seiner Einschätzung inzwischen auf dem Weg zu einer "ganz normalen Schule, auch wenn die Wunden der Vergangenheit noch nicht verheilt sind und vielleicht nie vollständig verheilen werden".

Quelle: ntv.de

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