Gnadenloses Urteil in Mauretanien Gericht verurteilt Blogger zum Tode
25.12.2014, 15:42 Uhr
Abdel Aziz ist Präsident Mauretaniens, wo Staat und Religion untrennbar verbunden sind.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Ein junger Blogger stellt einen anonymen Text ins Netz, in dem er die Zustände in Mauretanien, einem der ärmsten Länder der Welt, kritisiert. Er scheut sich auch nicht davor, die Religion in die Kritik einzubeziehen. Jetzt wird er zum Tod verurteilt.
Ein Gericht in Mauretanien hat einen jungen Blogger wegen "Prophetenbeleidigung" zum Tode verurteilt. Mohammed Oul Amchaitir werde für einen im Internet erschienenen Aufsatz bestraft, in dem er verletzend über den Propheten Mohammed und seine Angehörigen geschrieben habe, teilte das Gericht im westmauretanischen Nouadhibou mit.
Amchaitir war vor knapp einem Jahr festgenommen worden, nachdem Behörden den Blogger mit einem anonym im Internet erschienenen Artikel in Verbindung gebracht hatten. Darin hatte der Autor die Hierarchie des mehrheitlich muslimischen Landes Mauretanien mit der Zeit des Propheten verglichen.
Mohammed gilt unter Muslimen als wichtigster Prophet ihrer Religion, sein Leben als wegweisend für die Auslegung des Islam.
Kritik am Islam und Glaubensabfall stehen im westafrikanischen Mauretanien unter Todesstrafe. Obwohl in den vergangenen Jahren mehrfach Menschen zum Tode verurteilt wurden, fand die letzte Hinrichtung in Mauretanien nach Angaben von Amnesty International bereits 1987 statt.
Quelle: ntv.de, dka/dpa