Jahrelang raucht er, vor sechs Jahren schafft er dann den Absprung. Doch jetzt ist Helmut Dietl an Lungenkrebs erkrankt. Es sei "geradezu ein Wunder, dass es so lange gut gegangen ist", sagt der Regisseur. Seine Schätzung, wie viele Zigaretten er geraucht hat, verblüfft.

Der zu den erfolgreichsten deutschen Regisseuren zählende Helmut Dietl hat Lungenkrebs. Seine Ärzte räumten ihm "im günstigsten Fall" eine Heilungschance von zehn Prozent ein, "eher drunter", sagte der 69-Jährige der "Zeit". Die Diagnose habe er Anfang Oktober erhalten.

Dietl sagte, er sei von seiner Erkrankung nicht sehr überrascht gewesen: "Wenn man bedenkt, wie viel ich geraucht habe, dann ist es geradezu ein Wunder, dass es so lange gut gegangen ist. "Nach eigener Berechnung habe er ungefähr eine Million Zigaretten geraucht, bis er vor sechs Jahren mit dem Rauchen aufhörte.

Vielleicht keine Behandlung

Dietl sagte, er erkundige sich nach allen möglichen Behandlungsmethoden, er sei aber skeptisch, ob er sich einer Chemotherapie und einer Bestrahlung unterziehen wolle. "Man kann diesen Kampf führen - aber geht man gerne in einen Kampf mit einer zehnprozentigen Chance?", sagte Dietl zu einer möglichen Chemotherapie. Weiter wolle er sich nicht zu seiner Krankheit äußern. "Ich möchte möglichst in Ruhe gelassen werden", sagte der für Erfolge wie "Schtonk" oder "Rossini" stehende Regisseur.

Dietl ist in vierter Ehe verheiratet mit der Business-Trainerin und Journalistin Tamara Dietl. Das Paar hat eine zehnjährige Tochter. Aus früheren Beziehungen hat Dietl zwei weitere, erwachsene Kinder.