Mitschrift listet Antworten auf Infantin Cristina gibt sich ahnungslos
20.02.2014, 17:05 Uhr
Infantin Cristina bei ihrer Ankunft zur Vernehmung.
(Foto: dpa)
Königstochter Cristina will im Korruptionsskandal um ihren Ehemann von nichts gewusst haben. 400 Fragen muss sie in ihrer Vernehmung beantworten und ziemlich oft gibt es die gleiche Antwort.
Die spanische Königstochter Cristina hat bei ihrer Vernehmung durch einen Ermittlungsrichter viele Fragen eher ausweichend beantwortet. Dies geht aus der Mitschrift des Verhörs hervor, die der Richter José Castro den Parteien des Ermittlungsverfahrens zukommen ließ. Nach einer Auswertung von "El Pais" antwortete die 48-jährige Infantin bei ihrer Vernehmung am 8. Februar auf 182 der rund 400 Fragen mit: "Das weiß ich nicht." 55 Fragen beantwortete sie demnach mit: "Daran kann ich mich nicht erinnern", 52 mit: "Das ist mir nicht bekannt."
Cristina steht im Verdacht, in einen Finanzskandal um ihren Ehemann Iñaki Urdangarin verwickelt zu sein. In dem mehr als sechsstündigen Verhör in Palma de Mallorca bestritt sie, von den Geschäften des Ex-Handballstars etwas gewusst zu haben. Zuletzt hatten spanische Zeitungen berichtet, die Staatsanwaltschaft erwäge, für den 46-jährigen einen Freiheitsentzug von bis zu 19 Jahren zu fordern.
"El Mundo" hatte sogar behauptet, Staatsanwalt Pedro Horrach wolle in seiner Anklageschrift 40 Jahre verlangen. Die spanische Nachrichtenagentur efe sprach von "10 bis 19 Jahren". Urdangarín wird unter anderem der Unterschlagung öffentlicher Gelder, der Steuerhinterziehung, der Geldwäsche und der Dokumentenfälschung bezichtigt.
Cristinas Ehemann steht im Verdacht, zwischen 2003 und 2006 als Präsident der gemeinnützigen Stiftung Nóos mehr als fünf Millionen Euro staatlicher Mittel in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben. In dieser Affäre wurde auch Cristina als Beschuldigte im Landgericht von Palma de Mallorca vernommen. Untersuchungsrichter José Castro ist davon überzeugt, dass es genug Indizienbeweise gegen die 48 Jahre alte Infantin gibt.
Quelle: ntv.de, sba/dpa