Panorama

Vollgedröhnt im Maisfeld Jäger erschießt Drogenschmuggler

Wenn Jäger jagen, müssen sie darauf achten, dass sie keine Menschen erlegen. Auch wenn die mit Crystal Meth vollgepumpt, Drogen schmuggelnd durch ein Maisfeld kriechen. Der tödliche Fauxpas geschah einem Waidmann an der tschechischen Grenze.

Der Jäger (re.) bei der Verhandlung.

Der Jäger (re.) bei der Verhandlung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein Jäger hat in Oberfranken versehentlich einen Menschen erschossen und dafür zwei Jahre Haft auf Bewährung bekommen. Der erfahrene Jäger habe einen "Kardinalsfehler der Jagd" begangen, sagte Richter Claus-Peter Riedelbauch im Amtsgericht von Wunsiedel. Der 54-Jährige habe abgedrückt, obwohl er das vermutete Wildschwein im Maisfeld nicht eindeutig erkannt habe.

Statt eines Tieres traf der tödliche Schuss einen 26 Jahre alten Mann, der im Drogenrausch dort unterwegs war. Es sei zwar ungewöhnlich, zu dieser Zeit einen Menschen in der Natur zu erwarten, sagte der Richter weiter. Aber man könne es eben auch nicht ausschließen. "Jeder Mensch hat freien Zugang zur Natur. Sowohl Jogger als auch Pilzesucher. Und eben auch Drogen über die Grenze schmuggelnde, mit Crystal Meth vollgepumpte Menschen."

Der Täter muss auch 3000 Euro an ein Drogenpräventionsprojekt in Hof zahlen. Vor Gericht hatte er sich in Widersprüche verstrickt. So behauptete er zunächst, er habe geglaubt, auf ein Wildschwein zu schießen.

Später sagte er, der Schuss habe sich versehentlich gelöst. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Verlegung des Verfahrens an das Landgericht und eine Anklage wegen vorsätzlicher statt fahrlässiger Tötung gefordert. Der Staatsanwalt ließ zunächst offen, ob er gegen das Urteil des Amtsrichters vorgehen will.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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