Panorama

Hohe Strahlenbelastung Japan rät zu mehr Evakuierungen

Hunderte Japaner mussten ihre Wohnorte bereits verlassen.

Hunderte Japaner mussten ihre Wohnorte bereits verlassen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Tokio empfiehlt weiteren Einwohnern in der Nähe des havarierten Atomkraftwerks Fukushima eine Evakuierung. An bestimmten Stellen außerhalb der Sperrzone, sogenannten "hot spots", liegt die Strahlenbelastung über der empfohlenen Höchstgrenze. Den Betroffenen steht es jedoch frei, ihr Haus zu verlassen.

Die japanische Regierung will weiteren Haushalten in der Nähe des havarierten Atomkraftwerks Fukushima eine Evakuierung empfehlen. Man werde voraussichtlich in den nächsten Tagen weitere bestimmte Stellen in einem Wohngebiet benennen, bei denen die Strahlenbelastung über eine international empfohlene Höchstgrenze von 20 Millisievert im Jahr zu steigen drohen könnte, sagte Regierungssprecher Yukio Edano. Im vergangenen Monat waren erstmals rund 100 Haushalte in der Stadt Date, die außerhalb der 20-Kilometer-Sperrzone um das AKW liegt, zu sogenannten "hot spots" erklärt worden. Evakuierungszonen waren bis dahin prinzipiell für ganze Gemeinden eingerichtet worden.

Eine Strahlenbelastung von über 20 Millisievert ist gefährlich.

Eine Strahlenbelastung von über 20 Millisievert ist gefährlich.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im Falle von "hot spots", wo die Strahlenwerte sporadisch höher sind als in anderen umliegenden Gebieten, ist es den Betroffenen überlassen, ob sie ihr Haus verlassen wollen. Aber Behörden legen gerade Kindern und Schwangeren nahe, solche Orte zu meiden. Sofern die Betroffenen es wünschen, ihre Häuser zu verlassen, hat die Regierung Hilfe angeboten. Am 19. Juli hatte die Regierung mitgeteilt, dass die Kühlung der zerstörten Reaktoren im Atomkraftwerk Fukushima jetzt stabilisiert sei. In den vergangenen Monaten sei die radioaktive Konzentration um die sechs Reaktoren herum nach Angaben des Betreiberkonzerns Tepco "stetig gesunken".

Derzeit liege sie bei maximal 1,7 Millisievert pro Jahr. Noch maximal eine Milliarde Becquerel sickerten pro Stunde an radioaktiven Substanzen aus der Anlage. Das entspricht laut der Nachrichtenagentur Kyodo etwa einem Zwei-Millionsten des Niveaus zum Zeitpunkt des Unfalls am 11. März.

Unterdessen verhängte der Staat nach Bekanntwerden mehrerer Fälle von verstrahltem Rindfleisch einen Lieferstopp für Rinder aus Fukushima. Die Entscheidung erfolgte, nachdem mit verstrahltem Heu gefütterte Rinder an Schlachthöfe in ganz Japan geliefert worden waren. Nach neusten Informationen von Kyodo soll es sich um mehr als 1300 Rinder handeln. Es ist nicht bekannt, ob verstrahltes Fleisch an Konsumenten verkauft wurde.

Quelle: ntv.de, dpa

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