Panorama

Lebensgefährliches Virus Marburg-Fieber bricht in Uganda aus

Das Marburg-Virus verläuft in vielen Fällen tödlich.

Das Marburg-Virus verläuft in vielen Fällen tödlich.

(Foto: dpa)

Im Osten Afrikas taucht das lebensgefährliche Marburg-Virus auf, Uganda mahnt zu größter Wachsamkeit. In Sierra Leone, im Westen des Kontinents, gerät die Ebola-Epidemie indes immer weiter außer Kontrolle.

In Uganda ist erneut das sehr eng mit Ebola verwandte Marburg-Fieber aufgetaucht. Ein 30-jähriger Mann sei daran gestorben, teilten die Behörden des ostafrikanischen Landes mit. 80 Menschen, mit denen der Patient in Kontakt stand, stünden derzeit in Quarantäne unter Beobachtung, sagte die Direktorin des staatlichen Gesundheitsdienstes, Jane Aceng.

Die Bevölkerung wurde zu größter Wachsamkeit aufgerufen. Das Gesundheitsministerium reaktivierte alle medizinischen Notfallteams, die über Erfahrung bei der Bekämpfung von Marburg, Ebola und ähnlichen lebensgefährlichen Viruserkrankungen verfügen. Bisherige Ausbrüche in Uganda konnten relativ rasch eingedämmt werden.

Präsident Yoweri Museveni rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Die Menschen sollten Berührungen vermeiden und mit den Gesundheitshelfern kooperieren.

Der am Marburg-Fieber gestorbene Mann hatte den Behördenangaben zufolge in einem christlichen Missionskrankenhaus in Kampala als Röntgenassistent gearbeitet. Zu den unter Quarantäne gestellten Menschen gehören 38 Mitarbeiter dieses Krankenhauses sowie 22 Angestellte einer weiteren Klinik, die im Distrikt Kasese rund 30 Kilometer von der Hauptstadt entfernt ist.

Oft tödlicher Verlauf

Infektionen mit dem Marburg-Virus sind zwar selten, verlaufen aber nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sehr oft tödlich. Das Virus verursacht neben schweren Kopfschmerzen Blutungen aus allen Körperöffnungen und in den inneren Organen.

Marburg wie auch Ebola sind in Uganda bereits mehrfach ausgebrochen. Zwischen Ende 2000 und Anfang 2001 starben bei der bislang schwersten derartigen Epidemie in dem Land 224 Menschen an Ebola. Wie Ebola gehört das Marburg-Virus zu den Filoviren. Infektionen mit dem Marburg-Virus haben sich bisher aber nicht so weit ausgebreitet wie Ebola-Epidemien. Erstmals beobachtet wurde das Virus im Sommer 1967 im Labor eines pharmazeutischen Unternehmens im hessischen Marburg, wodurch es seinen Namen bekam. Der Erreger war mit erkrankten Versuchsaffen aus Uganda nach Deutschland gelangt. Er verbreitete sich von Marburg auch nach Frankfurt am Main und Belgrad. Von den damals insgesamt 31 Patienten starben sieben.

Ebola außer Kontrolle

Die Ebola-Epidemie gerät in Sierra Leone immer stärker außer Kontrolle. Der offiziellen Statistik der Gesundheitsbehörden zufolge starben allein im Laufe des Samstags in dem Land 121 Menschen an Ebola, so viele wie nie zuvor seit Ausbruch der Epidemie. Zugleich seien 81 neue Fälle bekanntgeworden, berichtet die Behörde.

Damit stieg die Zahl der Ebola-Toten in dem westafrikanischen Land auf 678 an. Helfer gehen aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. Im gesamten Westafrika geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile von rund 3500 Toten aus. Insgesamt waren bis Freitag 7492 Krankheitsfälle gemeldet. Betroffen sind vor allem Liberia, Guinea und Sierra Leone.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/rts

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