Panorama

In einem Jahr sterben 210 Kinder Masern wüten in Pakistan

Mit einer großen Impfaktion will die WHO die Masern eindämmen.

Mit einer großen Impfaktion will die WHO die Masern eindämmen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Durch Infektionen mit den Masern sterben in Pakistan 210 Kinder in einem Jahr. Nun leitet die WHO Gegenmaßnahmen ein. Dass sich die Krankheit überhaupt so weit verbreiten konnte, soll auch ein Fehler von Behörden gewesen sein.

Bei Masern-Ausbrüchen im Süden Pakistans sind im vergangenen Jahr bis zu 210 Kinder gestorben. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet, sollen daher mit einer großangelegten Impfaktion in der betroffenen Provinz Sindh bis Mitte nächster Woche rund drei Millionen Kinder zwischen neun Monaten und zehn Jahren gegen die ansteckende Krankheit geschützt werden.

Im März hatten die WHO und pakistanische Behörden dort erstmals eine Zunahme bei den Masern-Ansteckungen gemeldet, im Oktober habe eine zweite Welle begonnen, hieß es. Knapp 7300 Verdachtsfälle seien untersucht worden. Etwa 80 Prozent der Kinder im impffähigen Alter hätten keine Vorsorge bekommen, hieß es. Ein Fünftel der gestorbenen Kinder sei unterernährt gewesen. Für ganz Pakistan meldeten die örtlichen Behörden mindestens 300 Masern-Tote im Jahr 2012.

Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde in der Provinz Sindh sagte, fünf Mitarbeiter seien suspendiert worden. Ihnen werde vorgeworfen, durch nachlässiges Verhalten die Verbreitung der Krankheit begünstigt zu haben. Bereits 2011 waren in Sindh 28 Kinder an Masern gestorben.

Die meisten Kinder seien nachträglichen Komplikationen zum Opfer gefallen, teilte die WHO mit. Masern schwächen vorübergehend das Immunsystem, daher können zusätzliche Erreger etwa Lungenentzündungen oder Durchfall verursachen. Zudem kann eine tödliche Hirnentzündung folgen. Die Krankheit mit dem typischen roten Hautausschlag gilt als sehr ansteckend. Die Viren werden durch Tröpfchen übertragen, zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Sprechen. Ist ein Mensch nicht gegen Masern geimpft, führt fast jeder Kontakt zu einer Ansteckung.

Quelle: ntv.de, dpa

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