Zu schnell mit 1 PS? Pferd läuft in Radarfalle
24.06.2014, 12:28 Uhr
Dieser Autofahrer hatte nicht Schwein, sondern Pferd: Sein Kennzeichen ist nicht zu erkennen.
(Foto: Stadt Eppstein )
Der Polizei in Hessen ist ein ungewöhnlicher Fang in die Radarfalle gegangen: Statt eines Rasers guckt die Beamten auf dem Foto ein verdutztes Pferd an. 59 km/h weist das Foto in der 50er-Zone aus. Mit einer Strafe muss das Tier jedoch nicht rechnen.
Ist es möglich, mit nur einer Pferdestärke die Geschwindigkeit zu übertreten? So hätten die Beamten denken können, denen in Hessen ein Pferd mit Geschirr vor die Linse einer Radarfalle lief. Die Daten zum Foto von der B455 bei Eppstein weisen eine Geschwindigkeit von 59 Kilometern pro Stunde aus - nach Abzug der Toleranz. Erlaubt sind auf der Bundesstraße jedoch nur 50. Für eine derartige Geschwindigkeitsübertretung wären normalerweise 15 Euro Bußgeld fällig, doch das Tier wird wohl ohne Strafe davonkommen.
"Der Verdacht, es sei ein neuer Stern am Himmel der Rennpferde aufgegangen, konnte sich nicht bestätigen", teilte die Stadt mit. Denn nicht das Pferd war zu schnell unterwegs, sondern ein Auto, das genau in diesem Moment hinter ihm vorbeifuhr. Der Fahrer hatte Glück, denn das Pferd verdeckt auf dem Foto genau sein Nummernschild, weshalb er kein Verwarngeld fürchten muss. Das Blitzgerät steht erst seit wenigen Wochen auf seinem Platz und soll Fußgänger auf einem Zebrastreifen vor Rasern schützen, wie ein Stadtsprecher sagte.
Ganz ausgeschlossen ist eine derartige Geschwindigkeit bei einem Pferd allerdings nicht. Rennpferde erreichen regelmäßig Geschwindigkeiten von über 60 Kilometern pro Stunde. Der Hengst Big Racket stellte schon 1945 über 69 Sachen den bis heute bestehenden Weltrekord auf.
Der Artgenosse aus Hessen macht jedoch einen gemütlicheren Eindruck. Mehrere Medien hatten über das geblitzte Pferd berichtet. Auf dem Foto blickt das gesattelte Tier verdutzt in die Kamera; es wird an den Zügeln auf dem Bürgersteig entlang geführt. Der Halter des Tieres konnte bislang nicht identifiziert werden.
Quelle: ntv.de, bwe/dpa