Immer mehr Fälle am helllichten Tag Polizei registriert Zehntausende Einbrüche
15.05.2014, 08:05 Uhr
Der typische Einbrecher ist "jung, männlich und drogenabhängig", so der Kriminologe Thomas Feltes.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Zahl der Einbrüche steigt in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr drastisch an. Im nationalen Vergleich sind dabei jedoch deutliche Unterschiede erkennbar: In einigen Bundesländern nehmen Diebstähle bisweilen sogar um bis zu 30 Prozent zu.
Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist in vielen Bundesländern erneut gestiegen. Damit setzt sich in etlichen Regionen ein Negativtrend fort - bereits für das Jahr 2012 hatte die Polizei bundesweit eine Zunahme der Fälle um fast 9 Prozent auf insgesamt rund 144.000 registriert.
Die bundesweite Statistik mit Zahlen für das vergangene Jahr erscheint voraussichtlich im Juni; bisher liegen für 2013 Zahlen aus den einzelnen Bundesländern vor. Dabei fällt vor allem Baden-Württemberg auf: Im vergangenen Jahr schnellte hier die Zahl des sogenannten Wohnungseinbruchdiebstahls um mehr als 30 Prozent nach oben - auf jetzt rund 11.300.
Mehr Einbrüche am Tag
In etlichen Bundesländern nahmen insbesondere die Tageswohnungseinbrüche zu, bei denen Kriminelle am helllichten Tage zuschlagen. So ging in Schleswig-Holstein zwar die Gesamtzahl der Einbrüche um 1,6 Prozent leicht zurück, die Zahl der tagsüber begangenen Taten stieg aber um fast 9 Prozent.
Trotz der steigenden Zahlen warnt der Kriminologe Thomas Feltes vor Panikmache. Er sehe die Entwicklung insgesamt weniger dramatisch, als sie etwa in der Politik diskutiert werde. So gebe es zwar Einbrecherbanden, aber nicht in dem Umfang, wie die Politik es glauben machen wolle. Feltes sagte, der typische Einbrecher sei "jung, männlich und drogenabhängig" und schlage oft im eigenen sozialen Umfeld zu.
Quelle: ntv.de, afr/dpa