Panorama

Diebe offenbar stark verstrahlt Radioaktives Material in Mexiko gefunden

Der Diebstahl eines LKW mit radioaktivem Material wird für die Räuber selbst zur Falle. Sie sind schwer verstrahlt und müssen behandelt werden. Inzwischen tauchen das Material und der geklaute LKW wieder auf.

Das hochgiftige Kobalt-60 wird verladen.

Das hochgiftige Kobalt-60 wird verladen.

(Foto: dpa)

Nach dem Diebstahl eines Lastwagens mit radioaktivem Kobalt-60 im mexikanischen Bundesstaat Hidalgo haben die Behörden das strahlende Material geborgen. Es sei von einem ferngesteuerten Roboter in ein mit Beton verstärktes Fahrzeug verladen worden, teilten die Sicherheitsbehörden mit.

Der Lastwagen, der ein mit 60 Gramm hochgiftigem Kobalt-60 betriebenes Gerät zur Krebstherapie geladen hatte, war in der vergangenen Woche in Hidalgo gestohlen und nach zwei Tagen in einer entlegenen Gegend wieder entdeckt worden. Das strahlende Material war allerdings aus seinem stahlverstärkten Transportbehälter herausgenommen worden und wurde auf einem Acker in der Nähe gefunden.

Bislang wurden sechs Menschen festgenommen. Sie wurden vermutlich verstrahlt und leiden unter Kopfschmerzen, Schwindel sowie Erbrechen. Gegen fünf der Männer wurde Haftbefehl erlassen. Der sechste Festgenommene, ein Minderjähriger, wurde unter Aufsicht der Justiz gestellt. Die Behörden gehen davon aus, dass einer der Verdächtigen den Lastwagen von den übrigen Beschuldigten kaufte, die sich nun wegen Diebstahls verantworten müssen. Offenbar war allen Beteiligten nicht klar, dass sie hoch radioaktives Material gestohlen und später damit ungeschützt hantiert hatten.

Diebstahl keine Seltenheit

Experten warnen seit langem vor der Gefahr radioaktiven Materials, das nur schlecht gesichert in Krankenhäusern, auf dem Gelände von Hochschulen und bei manchen Firmen gelagert wird. Im vergangenen Jahr wurden der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA 17 Zwischenfälle bekannt, bei denen strahlendes Material in unbefugte Hände gelangte oder zum Verkauf angeboten wurde. Daneben gab es 24 Fälle, in denen solches Material gestohlen wurde oder verloren ging. Besondere Gefahrengebiete sind ehemalige Sowjetrepubliken wie Tschetschenien, Georgien und Moldau.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/AFP

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