Panorama

Proteste gegen Gold-Tagebau in Transsilvanien Rumänen wollen Minenprojekt stoppen

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Ein Rumäne, der mit einem goldenen Helmauf dem Kopf mit einer Dollar-Note daran gegen das Goldminen-Projekt demonstriert.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Proteste gegen ein großes Goldminenprojekt in Rumänien gehen weiter. Menschen sollen umgesiedelt und enteignet werden. Auch Umweltschäden sind programmiert. Bukarest dürfte sich aber schwer tun, die Genehmigung für den Abbau zurückzuziehen.

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Menschen sammeln sich vor dem Parlament in Bukarest.

(Foto: picture alliance / dpa)

Aus Protest gegen die von einem kanadischen Unternehmen geplante größte Goldmine Europas haben in der rumänischen Hauptstadt Bukarest tausende Demonstranten eine Menschenkette rund um das  Parlament gebildet. In Sprechchören wandten sich die Demonstranten dagegen, in dem Dorf Rosia Montana in Transsilvanien nach Gold zu graben. Ihre Menschenkette war sieben Kilometer lang. Der kanadische Bergbaukonzern Gabriel Resources hofft, in Rosia Montana 300 Tonnen Gold sowie 1600 Tonnen Silber zu fördern.

Kritiker warnen seit Wochen vor den Folgen dieses Goldminen-Projektes. Sie befürchten massive Umweltschäden, weil die kanadischen Projektbetreiber das Gold mit giftigem Zyanid fördern wollen. Die größte Demonstration fand vor einer Woche in Bukarest mit bis zu 25.000 Menschen statt.

Für das Goldminen-Vorhaben müssen hunderte Familien  umgesiedelt werden. Außerdem würden durch die Arbeiten vier  Berggipfel zerstört. "Nur Druck von der Straße kann die Politiker  dazu zwingen, dieses Projekt zu stoppen, das sehr gefährlich für  die Umwelt ist", sagte eine Demonstrantin, die sich an  der Aktion in Bukarest beteiligte.

 Die Mitte-rechts-Regierung von Ministerpräsident Victor Ponta hatte  vergangenen Monat ein umstrittenes Gesetz ins Parlament eingebracht, das den Weg  für die Tagebau-Goldmine frei machen soll. Es sieht vor,  Enteignungen sowie die Erteilung von Genehmigungen örtlicher  Behörden zu erleichtern. Das Gesetz löste die größten Proteste in  Rumänien seit den 1990er Jahren aus.

Wegen der wochenlangen  Demonstrationen vertagte die Regierung eine Parlamentsentscheidung  über ihren Gesetzesentwurf auf November. Regierungschef Ponta sagte  die Einrichtung eines Ausschusses zu, der das Vorhaben überprüfen  soll.

Gabriel Resources verspricht, die geplante Goldmine werde der  Region "substantielle wirtschaftliche, umweltpolitische, kulturelle  und soziale Vorteile" bringen. Für die 16-jährige Förderphase  entstünden 900 Jobs. Die kanadische Bergbaufirma Gabriel Ressources bemüht sich seit 16 Jahren um eine Genehmigung zum Gold-Abbau in Rosia Montana. Jüngst drohte Gabriel Ressources mit Schadensersatzforderungen von vier Milliarden US-Dollar, falls der rumänische Staat das Goldminen-Projekt verbietet.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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