Panorama

Italienische Polizei verhaftet Menschenschmuggler Schlepper entgeht Lynchjustiz

Weil Überlebende der Schiffskatastrophe von Lampedusa bei seinem Anblick in Aufruhr geraten und ihn töten wollen, geht ein junger Somalier der italienischen Polizei ins Netz. Er soll nicht nur für die tragische Überfahrt vom 3. Oktober verantwortlich sein. Zeugen berichten von grausamen Vorfällen auf dem Flüchtlingsboot.

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Elmi Muhammad Muhiddin soll für die tödliche Überfahrt verantwortlich sein.

(Foto: REUTERS)

Die italienische Polizei hat einen mutmaßlichen Menschenschmuggler festgenommen, de r für die Bootskatastrophe mit Hunderten Toten vor der Insel Lampedusa Anfang Oktober verantwortlich sein soll. Der Mann soll aus Somalia stammen und 24 Jahre alt sein. Das teilte die Polizei in der sizilianischen Stadt Agrigent mit. Unmittelbar nach der Tragödie war bereits der Kapitän des Unglücksbootes verhaftet worden, ein 35 Jahre alter Tunesier.

Überlebende des Unglücks auf Lampedusa hatten den Schlepper erkannt und versucht, ihn zu lynchen, teilte die Polizei weiter mit. Dem Mann werden eine Reihe von Verbrechen zur Last gelegt, unter anderem Vergewaltigung und Entführung. Überlebende hatten berichtet, alle weiblichen Passagiere seien von Mitgliedern der Schmugglerbande vergewaltigt worden. Andere Überlebende berichteten von Folter.

Ob der Festgenommene selbst an Bord des Flüchtlingsbootes gewesen ist, das mit rund 500 Passagieren an Bord am 3. Oktober gekentert und gesunken war, ist noch nicht klar. Die Polizei hat angekündigt, im Laufe des Tages weitere Details zu veröffentlichen. Bei dem Schiffbruch waren 366 Flüchtlinge aus Ostafrika ertrunken. 155 konnten gerettet werden; sie befinden sich seitdem in einem Auffanglager auf Lampedusa.

Quelle: ntv.de, nsc

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