Panorama

Sprengmeister gibt Entwarnung Universitäts-Turm in Frankfurt gesprengt

Die Luft ist zum Zerreißen gespannt, als der Sprengmeister den Countdown einleitet: Tausende Schaulustige warten auf den Moment, in dem es kracht. Das 116 Meter hohe Uni-Hochhaus in Frankfurt am Main sackt in einer riesigen Staubwolke in sich zusammen - und bricht damit einen neuen Rekord.

Nie zuvor ist ein so imposantes Hochhaus in Europa gesprengt worden: Der 116 Meter hohe Frankfurter Universitäts-Turm ist innerhalb weniger Sekunden mit einem ohrenbetäubenden Krachen in sich zusammengesackt. Sprengmeister Eduard Reisch hatte dafür fast eine Tonne Sprengstoff gezündet. Er gab wie geplant nach der kontrollierten Sprengung Entwarnung. "Es hat alles wie am Schnürchen geklappt", sagte ein Einsatzleiter der Polizei. Lediglich in einem nahe gelegenen Hotel seien drei Scheiben beschädigt worden.

Mehr als 25.000 Schaulustige verfolgten nach Polizei-Angaben die spektakuläre Sprengung mitten in der Stadt zwischen Messe und Naturkundemuseum Senckenberg. Um das Gebäude waren zwei Sperrzonen in einem Radius von bis zu 250 Metern eingerichtet worden. Rund 500 Helfer waren im Einsatz, davon allein 400 vom Technischen Hilfswerk. n-tv übertrug das Ereignis live.

Auf dem frei gewordenen Areal sollen zwei neue Büro-Hochhäuser gebaut werden, mit einer Höhe von 100 und 140 Metern. Das Gelände gehört zu dem sogenannten Kulturcampus, einer Mischung aus Büros, Wohnungen, Gewerbe und Kultur, die bis 2019/2020 auf dem alten Uni-Campus entstehen soll.

In dem 1972 erbauten Hochhaus, dem sogenannten AfE-Turm, hatten Generation von Geisteswissenschaftlern studiert. Im vergangenen Jahr waren Studierende und Dozenten auf den neuen Uni-Campus im Frankfurter Westend umgezogen. Der Turm hatte zunächst abgetragen werden sollen. Nach heftigen Protesten von Nachbarn wegen der Lautstärke der erwarteten Bauarbeiten hatte die städtische ABG Wohnungsbau Holding dann aber die zunächst verworfene Sprengung beschlossen.

Quelle: ntv.de, fma/dpa

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