Sex-Spielzeug sendete Daten Vibrator-Hersteller muss Millionen zahlen
15.03.2017, 10:34 Uhr
"We-Vibe"-Vibratoren: Ausgespähte Nutzer bekommen eine Entschädigungs-Zahlung.
(Foto: PR NEWSWIRE)
Wie schnell, wie lange, wie oft: Ein Sex-Spielzeug sammelte allerlei pikante Daten über seine Nutzer. Deswegen muss der Hersteller die Käufer nun mit mehreren Tausend Dollar entschädigen.
Der kanadische Hersteller eines intelligenten Sex-Spielzeugs muss wegen Verletzung der Privatsphäre seiner Kunden mehrere Millionen Dollar Entschädigung zahlen. Die Firma Standard Innovation, die den Vibrator namens We-Vibe produziert, wurde in den USA zur Zahlung von 3,75 Millionen Dollar (3,53 Millionen Euro) verurteilt, weil Nutzerdaten abgegriffen und auf die kanadischen Server der Firma geladen wurden. Der Vibrator wird mit einer Smartphone-App gesteuert.
Die Anwendung schickte jedoch auch vertrauliche und äußerst intime Daten der Anwender an das Unternehmen weiter - darunter die eingestellte Intensität des Geräts und auch, wie oft es im Einsatz war. Theoretisch könnte auf diese Weise ein Fremder das Sex-Spielzeug kontrollieren. Im vergangenen Jahr war in Chicago eine Sammelklage eingereicht worden, nachdem IT-Experten bei einer Konferenz von Sicherheitslücken beim We-Vibe gesprochen hatten.
In der vergangenen Woche nun gelang eine Einigung in dem Streit. Den klagenden Vibrator-Nutzern stehen nun Zahlungen von je bis zu 10.000 Dollar zu. Standard Innovation erklärte, das Unternehmen sei froh, eine "faire und vernünftige" Einigung erzielt zu haben. Privatsphäre und Datensicherheit der Kunden seien ihnen wichtig, daher seien die Vorkehrungen bereits im September verbessert worden.
Quelle: ntv.de, ara/AFP