Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 04:24 Wilde Fantasie: Wagner-Chef spottet über Moskauer Siegesmeldung +++
Die jüngste Jubelmeldung des russischen Verteidigungsministeriums (siehe Eintrag um 01:15) sorgt bei Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin für Spott und Hohn. Während Moskau die Tagesverluste der ukrainischen Truppen in der Richtung Süd-Donezk auf mehr als 1500 ukrainische Soldaten, 28 Panzer, darunter 8 in Deutschland hergestellte Leoparden, drei in Frankreich hergestellte AMX-10- Radpanzer und 109 gepanzerte Kampffahrzeuge beziffert, hält der Söldnerführer die Angaben für wilde Fantasie, bei denen sich Lügenbaron Münchhausen hinsetzen müsste. Bei solchen Verlusten "hätten wir die Erde schon fünf Mal zerstört", spottet Prigoschin.
+++ 03:13 "Luftabwehr aktiv": Klitschko meldet Explosionen in Kiew +++
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind nach Angaben des Bürgermeisters Vitali Klitschko laute Explosionen zu hören. Sie stammten von den Luftabwehrraketen, teilt Klitschko über die Nachrichten-App Telegram mit. Auch in allen anderen Landesteilen der Ukraine heulen die Sirenen, wie "Ukrajinska Prawda" berichtet.
+++ 02:15 US-Russlandexpertin befürchtet Teilung der Ukraine +++
Fiona Hill, die als Russlandexpertin für mehrere US-Präsidenten arbeitete, befürchtet, dass ein Ende des Kriegs in der Ukraine mit einer Teilung des Landes verbunden sein könnte, ähnlich der koreanischen Teilung. "Wir dürfen Putin die Uhr nicht zurückdrehen lassen", fordert Hill in einem Interview mit dem "Tagesspiegel". Der Westen müsse alles in seiner Macht tun, "um es Putin außerordentlich schwer zu machen, sich durchzusetzen". "Mit seiner Invasion hat Russland geschickt den weltweit tief sitzenden Widerstand gegen die globale Dominanz der USA ausgenutzt", sagt Hill dem Blatt. "Die Art und Weise, wie Menschen den Krieg in der Ukraine bewerten, wird dadurch definiert, wie sie auf die USA blicken." Der verbreitete Anti-Amerikanismus spiele Putins Propaganda dabei wunderbar in die Hände.
+++ 01:15 Moskau: Weiterer ukrainischer Großangriff in Donezk gescheitert +++
Russland will eine weitere Großoffensive der ukrainischen Streitkräfte in Donezk vereitelt haben. "Nachdem das Kiewer Regime am Vortag schwere Verluste erlitten hatte, reorganisierte es die Überreste der 23. und 31. Brigade zu separaten, konsolidierten Einheiten, die ihre Offensivoperationen fortsetzten", teilt das russische Verteidigungsministerium auf seinem offiziellen Telegram-Kanal mit. Russische Boden- und Luftkräfte hätten mit Raketen, Artillerie und schweren Flammenwerfersystemen den ukrainischen Streitkräften eine Niederlage zugefügt. Der Bericht kann unabhängig nicht bestätigt werden, eine Stellungnahme vonseiten der Ukraine liegt nicht vor. Am Montag wies die Ukraine bereits die russische Darstellung zurück, dass eine Gegenoffensive in der Donezk-Region eingeleitet worden sei.
+++ 00:25 Prigoschin traut Ukraine Rückeroberung von Bachmut zu +++
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin traut der Ukraine eine schnelle Rückeroberung Bachmuts zu. Wenn das russische Verteidigungsministerium bei seiner aktuellen Haltung bleibe, werde die Stadt in eineinhalb Monaten wieder unter der Kontrolle von Kiews Streitkräften stehen, sagt der Söldner-Führer in einer Video-Botschaft.
+++ 23:30 Umsturzversuch in Moldau: USA sanktionieren sieben Personen +++
Wegen mutmaßlicher Umsturzversuche im ukrainischen Nachbarstaat Moldau haben die USA Sanktionen gegen sieben Personen mit Kontakt zum russischen Gehheimdienst verhängt. Die nun mit Sanktionen belegten Personen "waren Teil einer Verschwörung, die darauf abzielte, aus Protesten in Chisinau Kapital zu schlagen und das Regierungsgebäude der Republik Moldau zu besetzen", sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrat der USA, John Kirby, in Washington. Ihr Vermögen in den Vereinigten Staaten wurde eingefroren. Die vom US-Finanzministerium Sanktionierten bewegten demnach Anti-Regierungsgruppen in dem ukrainischen Nachbarstaat zu Demonstrationen und wollten damit die demokratisch gewählte Regierung stürzen - in Zusammenarbeit mit einem Oligarchen aus Moldau, der im Exil lebt.
+++ 22:55 "Gut gemacht, Krieger": Selenskyj lobt seine Soldaten +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt die Erfolge der Truppen seines Landes, die diese ukrainischen Angaben zufolge nahe der zerstörten Stadt Bachmut erzielt haben. "Gut gemacht, Krieger", sagt Selenskyj in einer Videobotschaft. "Wir sehen, wie hysterisch Russland auf jeden Schritt reagiert, den wir dort machen, auf alle Stellungen, die wir einnehmen." Selenskyj sagt weiter, "der Feind weiß, dass die Ukraine gewinnen wird". Zuvor hatte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar Geländegewinne nahe Bachmut im Osten des Landes bekannt gegeben.
+++ 22:13 EU sanktioniert neun Russen nach Urteil gegen Kreml-Kritiker +++
Die Europäische Union verhängt Sanktionen gegen neun Russen im Zusammenhang mit der Inhaftierung des Kreml-Kritikers Wladimir Kara-Mursa. Unter den Sanktionierten seien der Vize-Justizminister, Richter und andere Justizvertreter sowie ein hochrangiger Gefängnisbeamter, erklärt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Ihre Vermögen wurden demnach eingefroren und ihnen wurde die Reise nach oder durch EU-Länder untersagt. Kara-Mursa ist Mitte April in Moskau wegen seiner Kritik am russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu 25 Jahren Haft in einer Strafkolonie mit "strengen Haftbedingungen" verurteilt worden.
+++ 21:40 Ausbildung ukrainischer Kampfjet-Piloten in Großbritannien startet +++
Die Ukraine bereitet nach Angaben ihres Regierungschefs Denys Schmyhal die Ausbildung ihrer Piloten an Kampfjets in Großbritannien vor. Schmyhal dankt bei einem Treffen mit dem britischen Außenminister James Cleverly in Kiew für die Bereitschaft Londons, die ukrainischen Kampfpiloten an den Flugzeugen auszubilden. Bei seinem Treffen mit Cleverly forderte Schmyhal auch schärfere Sanktionen gegen Russland. "Das wird die russische Kriegsmaschinerie ausbluten", sagt er.
+++ 21:18 Kuleba: Ukraine hat genug Waffen für Gegenoffensive +++
Die Ukraine hat nach Darstellung von Außenminister Dmytro Kuleba ausreichend Waffen für eine Gegenoffensive gegen Russland. Diese werde seinem Land den Sieg bringen, der benötigt werde, damit die Ukraine der NATO beitreten könne, sagt Kuleba. Eine Mitgliedschaft in der Allianz wäre für die Ukraine dabei "vermutlich" erst nach dem Ende der Kämpfe möglich, so Kuleba in einem Interview in Kiew. Seiner Darstellung zufolge ist die NATO-Mitgliedschaft das nächste große Ziel auf der Agenda der Ukraine nach der Zustimmung von Verbündeten zur Ausbildung ukrainischer Piloten auf F-16-Kampfjets. "Wir (haben bereits) alle Waffen freigeschaltet." Auf Nachfrage sagt Kuleba nicht, ob die seit Monaten erwartete Gegenoffensive inzwischen eingeleitet worden sei. Das Wichtigste sei nicht, wann diese beginne, sondern dass sie mit einem ukrainischen Sieg ende.
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Quelle: ntv.de, mau/jpe/dpa/rts/AFP