Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 04:30 Viele Todesfälle befürchtet: 42.000 Menschen von Staudamm-Fluten bedroht +++

Etwa 42.000 Menschen sind ukrainischen Angaben nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms von Überschwemmungen bedroht. Auch der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths erklärt vor dem Sicherheitsrat, dass der Dammbruch "schwerwiegende und weitreichende Folgen für Tausende von Menschen in der Südukraine auf beiden Seiten der Frontlinie haben wird, da sie ihre Häuser, Nahrungsmittel, sauberes Wasser und ihre Lebensgrundlage verlieren werden". Das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe werde erst in den kommenden Tagen sichtbar. Bislang sind keine Todesfälle bekannt. US-Regierungssprecher John Kirby geht davon aus, dass die Überschwemmungen wahrscheinlich "viele Todesfälle" mit sich bringen. Experten zufolge sollen die Fluten am Mittwoch ihren Höhepunkt erreichen.

+++ 03:06 Drohnenangriff auf Moskau: Waren Wohnungen von Geheimdienstagenten das Ziel? +++
Die Drohnenangriffe auf Moskau sollen gezielt den Residenzen russischer Geheimdienstoffiziere gegolten haben. Das berichtet NBC News mit Verweis auf einen hochrangigen US-Beamten und einen mit der Angelegenheit vertrauten Mitarbeiter des US-Kongresses. Mindestens eines der von den Drohnenangriffen getroffenen Wohngebäude habe Verbindungen zum russischen Auslandsgeheimdienst SWR, so Strider Technologies, ein in Utah ansässiges strategisches Geheimdienst-Startup, das Open-Source-Daten nutzt. Die russischen Behörden machten die Ukraine für die Drohnenangriffe verantwortlich, bei denen mehrere Gebäude geringfügig beschädigt wurden. Die Ukraine bestritt jegliche Beteiligung an dem Angriff, begrüßte die Nachricht jedoch.

+++ 02:12 Frankreich bietet Ukraine nach Damm-Zerstörung Hilfe an +++
Frankreich bietet der Ukraine nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden des Landes Unterstützung an. "Frankreich hält sich bereit, den ukrainischen Behörden Hilfe zu leisten, um auf die Folgen der teilweisen Zerstörung des Damms zu reagieren", heißt es in einem Schreiben des französischen Außenministeriums. Man sei wegen der humanitären und ökologischen Auswirkungen sowie der Folgen für die Sicherheit des Atomkraftwerks Saporischschja sehr besorgt. Die Zerstörung bezeichnet Frankreich als "besonders schwere Tat". "Sie illustriert erneut die tragischen Konsequenzen eines Überfalls, für den Russland die alleinige Verantwortung trägt." Moskau weist den Vorwurf zurück, für die Zerstörung der Anlage verantwortlich zu sein.

+++ 01:15 Kiew und Moskau liefern sich Schlagabtausch vor UN-Sicherheitsrat +++
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine haben sich Kiew und Moskau vor dem UN-Sicherheitsrat gegenseitig die Schuld zugewiesen. Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kislizia spricht bei einer kurzfristig einberufenen Dringlichkeitssitzung in New York von einem "Akt des ökologischen und technologischen Terrorismus". Die Sprengung sei "ein weiteres Beispiel für den Völkermord Russlands an den Ukrainern." Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagt dagegen, dass der Vorfall auf "vorsätzliche Sabotage Kiews" zurückzuführen und wie ein Kriegsverbrechen einzuordnen sei. Der Staudamm sei für ein "unvorstellbares Verbrechen" benutzt worden.

+++ 00:22 Russland knüpft Staudamm-Zugang für Helfer an Bedingungen +++
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine will Russland UN-Hilfskräfte nur dann auf das von Moskau kontrollierte Gebiet lassen, wenn sie über Russland dorthin reisen. "Sie weigern sich einfach, von der Russischen Föderation aus zu gehen", sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Zugang sei den Hilfskräften "erlaubt, sofern sie aus dem richtigen Gebiet einreisen." Nebensja ließ zudem durchblicken, dass er eine unabhängige Untersuchung zu den Hintergründen der Zerstörung befürworten würde.

+++ 23:34 USA halten Staudamm-Sabotage durch Kiew für unplausibel +++
Die USA haben zwar keine gesicherten Erkenntnisse über die Hintergründe der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine - ein amerikanischer UN-Vertreter hält eine Sabotage durch Kiew aber für unwahrscheinlich. "Warum sollte die Ukraine so etwas ihrem eigenen Territorium und ihren eigenen Menschen antun, ihr Land überschwemmen und Zehntausende dazu zwingen, ihre Häuser zu verlassen? Das macht einfach keinen Sinn", sagt der stellvertretende Botschafter Robert Wood vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Wood sagt, er hoffe, in einigen Tagen mehr Informationen zu dem offensichtlichen Angriff auf den Damm zu haben.

+++ 23:04 IAEA: AKW Saporischschja hat noch für mehrere Monate Kühlwasser +++
Nach der Zerstörung des Staudamms hat das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) noch für mehrere Monate Kühlwasser. Der nahe gelegene Kühlteich sei gegenwärtig voll und die sechs Reaktoren heruntergefahren, teilt die UN-Agentur mit. Es seien Maßnahmen zur Einsparung von Wasser eingeleitet worden. Allerdings sei eine bereits sehr schwierige Lage nun noch schwieriger geworden.

+++ 22:24 Selenskyj: Staudamm-Zerstörung ist eine "Massenvernichtungs-Umweltbombe" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die Zerstörung des Staudamms als eine "Massenvernichtungs-Umweltbombe". Nur die vollständige Befreiung der Ukraine von den russischen Besatzern werde sicherstellen, dass es keine weiteren derartigen "Terroranschläge" geben werde, sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor. Die Regierung in Moskau macht ihrerseits die Ukraine für die Zerstörung des Damms verantwortlich.

+++ 22:10 Moskau wirft Kiew nach Dammbruch Terroranschlag gegen Zivilisten vor +++
Kurz vor der Sitzung des UN-Sicherheitsrats beschuldigt das russische Außenministerium die Ukraine, den Kachowka-Staudamm zerstört zu haben. "Der Vorfall ist ein Terroranschlag, der sich gegen zutiefst zivile Infrastruktur richtet", heißt es in einer Mitteilung der Behörde. Russland habe die Sitzung des UN-Sicherheitsrats initiiert, um die von Kiew ausgelöste große "humanitäre und ökologische Katastrophe" zu verurteilen. Die Ukraine ihrerseits wirft Russland die Sprengung des Staudamms vor. Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine soll noch heute den UN-Sicherheitsrat in New York beschäftigen. Eine Dringlichkeitssitzung sei für 16 Uhr (22 Uhr MESZ) anberaumt worden, teilten Diplomatenkreise der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die Ereignisse vom Vortag lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, ghö/mau/dpa/rts/AFP

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