Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 05:55 Medwedew nennt Ukraine Teil von "Großrussland" +++
Die Ukraine ist nach den Worten des ehemaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew Teil von "Großrussland". Dem Westen missfalle die Unabhängigkeit Russlands und Chinas und werde daher in den kommenden Jahrzehnten versuchen, Russland in kleinere und schwächere Staaten aufzuteilen, sagt Medwedew der staatlichen Nachrichtenagentur TASS. Er sehe keine Aussichten für eine Wiederbelebung der Beziehungen zum Westen in naher Zukunft. "Ich glaube, dass sich die Situation früher oder später stabilisieren und die Kommunikation wieder aufgenommen werden wird, aber ich hoffe aufrichtig, dass bis dahin ein großer Teil dieser Leute (westliche Führer) im Ruhestand sein wird und einige tot sein werden", sagt Medwedew. Jeder Versuch eines Landes, Präsident Wladimir Putin aufgrund eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs festzunehmen, werde als Kriegserklärung betrachtet.
+++ 04:29 IAEA: Lage am AKW Saporischschja "prekär" +++
Die Lage am von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Ansicht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) "prekär". Probleme bereite vor allem die Stromversorgung des Kraftwerks von außen, erklärt IAEA-Direktor Rafael Grossi. "Ich rufe erneut alle Seiten auf, die nukleare Sicherheit und den Schutz des Kraftwerks zu sichern." Russland hatte das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine kurz nach Beginn des Krieges im eingenommen und hält es seitdem besetzt.
+++ 01:36 Tschechiens Präsident: Westliche Unterstützung wird nachlassen +++
Die Ukraine muss sich dem tschechischen Präsidenten Petr Pavel zufolge auf nachlassende westliche Unterstützung einstellen. "Wir müssen die Kriegsmüdigkeit in Rechnung stellen und was sie für die Unterstützung durch die westlichen Staaten bedeutet. Diese wird mit der Zeit nachlassen", sagt Pavel der "Süddeutschen Zeitung". Er verweist dazu auch auf die US-Präsidentschaftswahlen 2024 und die dann erwartbare Konzentration auf die Innenpolitik: "Erlahmt die Unterstützung der USA, erlahmt auch die Unterstützung einer Reihe europäischer Staaten. Das muss die Ukraine einkalkulieren." 2024 könne die Ukraine daher wohl keine große und aufwendige Operation mehr starten, sagt der Präsident.
+++ 23:42 Tichanowskaja ruft Belarus zum Abbruch der Beziehungen zu Russland auf +++
Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja fordert bei einem Besuch in Washington ihr Land auf, die Beziehungen zu seinem "kolonialistischen" Nachbarn Russland abzubrechen. "Es ist an der Zeit, sich der Einmischung Russlands in die inneren Angelegenheiten von Belarus zu widersetzen", sagt Tichanowskaja auf einer Pressekonferenz im US-Kongress. Moskau "unterstützt das illegitime Regime" und "führt kolonialistische Aktionen durch", sagt die Oppositionspolitikerin. "Der militärische Aggressor nutzt unser Territorium, unseren Luftraum, um die Ukraine anzugreifen und zu bedrohen", sagt sie und fordert die russische Armee auf, "sich vollständig aus Belarus zurückzuziehen".
+++ 21:59 Generalstab: "Heftigste Kämpfe" werden im südlichen und nördlichen Teil von Bachmut fortgesetzt +++
Laut dem Generalstab der ukrainischen Streitkräfte gehen die "heftigsten Gefechte" derzeit in den südlichen und nördlichen Teilen von Bachmut weiter. Russland versucht dem Bericht zufolge in den Gebieten Kupjansk, Lyman, Bachmut, Schachtarsk, Marjinka und Awdijiwka vorzudringen. In den letzten 24 Stunden hat Russland 41 Luftangriffe auf die Ukraine, einen tödlichen Raketenangriff auf Saporischschja und 30 Luftangriffe mit Mehrfachraketenwerfern (MLRS) durchgeführt, schrieb der Generalstab in seinem abendlichen Update. Berichten zufolge starteten russische Truppen auch 21 im Iran hergestellte Shahed-136-Drohnen aus der Region Brjansk, um die Ukraine anzugreifen, töteten und verletzten Zivilisten im Oblast Kiew und beschädigten einen Energiestandort im Oblast Schytomyr.
+++ 21:30 Selenskyj nach Frontbesuch: Im Donbass ist auch Hoffnung zu spüren +++
"Es ist schmerzhaft, die Städte im Donbass zu sehen, über die Russland schreckliches Leid und Ruinen gebracht hat", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Dort gebe es "stündliche Luftangriffssirenen, ständige Bedrohung durch Beschuss, eine ständige Bedrohung des Lebens". Doch trotz der schweren Zerstörungen und des Leids gebe es in diesen Gebieten Hoffnung. "Man kann sie spüren", sagte Selenskyj. "Wir werden alles tun, damit die blauen und gelben Farben ihre Befreiungsbewegung fortsetzen und das normale Leben in unser ganzes Land zurückkehren kann, von Donezk bis zur Grenze", sagte er weiter unter Anspielung die Farben der ukrainischen Flagge.
In den Sozialen Medien war ein Video aufgetaucht, dass Selenskyj während seines heutigen Frontbesuchs mit Streitkräften fernab von offiziellen Terminen in einer Tankstelle zeigte. Zu sehen war er samt Kaffeebecher auch beim Schnappschüsse machen mit dem Tankstellen-Personal.
+++ 21:07 Ukrainischer Militärgeheimdienst: Russen werden Raketen- und Drohnenangriffstaktik ändern +++
Nach gezielten Angriffen auf die Energieversorgung während der Wintermonate werde Russland das Hauptziel seiner Raketen- und Drohnenangriffe in der Ukraine verändern und sich mehr auf militärische Einrichtungen, Truppenkonzentrationen und das Logistiksystem der Einheiten fokussieren, so Vadym Skibitsky, stellvertretender Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR. Die Infrastruktur, etwa Ölraffinerien, Wasserbau, Kläranlagen, aber auch Transportmittel (z. B. für westliche Waffen) würden natürlich trotzdem weiter Ziel der russischen Streitkräfte sein, sagte Skibitsky weiter.
+++ 20:37 Selenskyj ehrt "Helden-Stadt" Charkiw +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat heute auch die Großstadt Charkiw im Nordosten des Landes besucht und dabei Bürgermeister Ihor Terechow die Insignien einer "Helden-Stadt der Ukraine" überreicht. Mit der Ehrung würdigte Selenskyj den Widerstand der Bewohner gegen russische Angriffe im Vorjahr. "Charkiw ist eine echte Helden-Stadt", sagte Selenskyj nach Angaben der Nachrichtenagentur Unian. "Dank der Bürger verteidigt diese schöne Stadt zusammen mit anderen Städten unsere Unabhängigkeit." Charkiw hatte gewissermaßen als Wellenbrecher die russische Angriffswalze im äußersten Osten der Ukraine in schweren und für beide Seiten verlustreichen Kämpfen gestoppt. Im Mai des Vorjahres wurden die russischen Verbände im Verlauf einer ukrainischen Gegenoffensive aus der unmittelbaren Nähe der Stadt verdrängt. Während seines Besuchs verlieh Selenskyj eine Reihe von Orden an die Verteidiger der zweitgrößten Stadt der Ukraine. Wenige Stunden zuvor hatte der ukrainische Staatschef in der Nähe der schwer umkämpften Stadt Bachmut Orden an die dortigen Verteidiger verteilt.
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa/rts/DJ