Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 07:04 Kiew: Mehr als 600 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 610 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 171.160 russische Soldaten "eliminiert" worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem knapp 7000 gepanzerte Fahrzeuge und mehr als 2200 Drohnen verloren. Sie befinden sich entweder nicht mehr im Besitz des russischen Militärs oder wurden zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.
+++ 06:27 Ukrainisches Militär registriert mehr als 130 Angriffe auf Oblast Sumy +++
Bei den jüngsten Angriffen auf die Oblast Sumy im Nordosten der Ukraine registriert die Militärverwaltung 130 Mal Beschuss. Dabei wurde eine Zivilistin verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Das meldet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent". Demnach feuerten russische Truppen verschiedene Waffentypen ab, wie die Militärverwaltung bei Telegram schreibt. Dem Post zufolge beschoss Russland die Gemeinden Esmanska, Bilopilska, Krasnopilska, Shalyinska, Velikopysarivska und Seredino-Budska.
+++ 05:31 Ukraine meldet zwölf abgeschossene Drohnen +++
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland in der Nacht mit insgesamt 13 iranischen Kamikaze-Drohnen Angriffe in der Ukraine geflogen. Zwölf der Drohnen vom Typ Shahed 136 und 131 seien von der Luftverteidigung abgeschossen worden, meldet "Kyiv Indipendent".
+++ 05:16 Gefängnisstrafe für Zusammenarbeit mit Russland +++
Ein ukrainisches Gericht verurteilt eine von Russland ernannte Sozialarbeiterin in der befreiten Stadt Lyman im Osten des Landes zu fünf Jahren Gefängnis. Die namentlich nicht genannte Mitarbeiterin in der Abteilung für Sozialschutz und Arbeit von Lyman wird beschuldigt, bei der selbsternannten Volksrepublik Donezk ein örtliches Finanzamt, eine Staatskasse und einen Sozialversicherungsfonds registriert zu haben sowie Arbeiter angeworben und ihnen Gehälter in Rubel gezahlt zu haben. Im September eroberten ukrainische Truppen Lyman zurück, woraufhin die Beamtin festgenommen wurde.
+++ 03:57 Energiekonzern OMV: Ausstieg aus Russland-Gas "extrem schwierig" +++
Der österreichische Energiekonzern OMV kann laut Vorstandschef Alfred Stern derzeit kaum aus seinen Russland-Geschäften mit Erdgas aussteigen. Dieser Rohstoff sei nicht mit Sanktionen belegt, sagt der Manager der Nachrichtenagentur APA. "Wir haben nicht den Luxus, Gas aus legitimen Lieferquellen abzulehnen - insbesondere auch, wenn wir Verträge haben, die uns zur Abnahme verpflichten", sagt er. Die Europäische Kommission arbeitet derzeit an einem Plan, um die EU bis 2027 unabhängig von russischen Energieimporten zu machen. Das Lieferabkommen für Österreich läuft hingegen bis 2040. Das Alpenland bezog im Februar 79 Prozent seines Erdgases aus Russland.
+++ 02:46 Selenskyj: Besetzung von Saporischschja bedroht ganz Europa +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betont bei seinem Treffen mit dem Chef der UN-Atomaufsicht IAEA, Rafael Grossi, die Notwendigkeit des Abzugs der russischen Truppen aus dem Kernkraftwerk Saporischschja. "Ohne einen sofortigen Abzug der russischen Truppen und des Personals aus dem AKW Saporischschja und den angrenzenden Gebieten sind alle Initiativen zur Wiederherstellung der nuklearen Sicherheit zum Scheitern verurteilt", zitiert die Regierungs-Webseite Selenskyj. Das Personal der Anlage stehe unter ständigem Druck der russischen Besatzungstruppen, die die Sicherheitsvorschriften nicht einhielten und sich in die technischen Prozesse einmischten. In seiner nächtlichen Videoansprache an die ukrainische Bevölkerung bezeichnet Selenskyj das russische Vorgehen als "radioaktive Erpressung" und den schlimmsten Vorfall in der Geschichte der Kernkraft. "Kein anderer Terrorist hat solche Abgründe mit einem Zynismus, den Russland an den Tag legt, ausgelotet und immer neue Tiefststände erreicht." Je länger die russische Besetzung des Kraftwerks andauere, desto größer werde die Bedrohung für die Sicherheit der Ukraine und ganz Europas.
+++ 01:39 Litauen wirft Moskau "nukleare Erpressung" vor +++
Litauens Präsident Gitanas Nauseda verurteilt die vom Kreml angekündigte Verlegung russischer Atomwaffen in das benachbarte Belarus. "Die russische nukleare Erpressung geht weiter", schreibt der Staatschef des baltischen EU- und NATO-Landes auf Twitter. Russlands Pläne seien einmal mehr eine "völlige Missachtung" internationaler Vereinbarungen. "Der Angreifer muss daran gehindert werden, eine nukleare Katastrophe zu verursachen", schreibt Nauseda weiter.
+++ 00:55 Britische Challenger-Kampfpanzer sind in der Ukraine +++
Die ersten britischen Kampfpanzer vom Typ Challenger sind in der Ukraine eingetroffen und sollen bei einer Gegenoffensive der Ukraine im Frühjahr zum Einsatz kommen. Das bestätigt eine Sprecherin des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow teilt mit, er habe "Neuzugänge" für die ukrainischen Streitkräfte inspiziert. Neben Challenger-Panzern gehören dazu deutsche Marder-Schützenpanzer, gepanzerte LKW vom Typ Cougar und gepanzerte Transporter vom Typ Stryker aus den USA. Er bezeichnet die britischen Challenger als "militärische Kunstwerke".
+++ 23:56 Selenskyj hält Lagebesprechung in der Ostukraine ab +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine militärische Lagebesprechung mit dem Generalstab erstmals außerhalb der Hauptstadt Kiew abgehalten. "Wir haben die allgemeine Situation in den Frontgebieten besprochen, die Stärkung und den Schutz unserer Grenzen entlang der gesamten Front - vom Gebiet Cherson bis zum Gebiet Charkiw", sagt er in seiner täglichen Videoansprache. Die Lagebesprechung fand demnach in der Industriestadt Dnipro statt, in der es viele Rüstungsbetriebe gibt.
+++ 23:06 Moskaus Nord-Stream-Resolution scheitert im UN-Sicherheitsrat +++
Russland scheitert mit seiner Resolution für eine Untersuchung der Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Bei einer Abstimmung des mächtigsten UN-Gremiums stimmen nur China und Brasilien mit Moskau, die zwölf übrigen Länder enthalten sich. Der Beschluss hätte UN-Generalsekretär António Guterres aufgefordert, eine unabhängige internationale Untersuchung zu dem mutmaßlichen Sabotageakt einzuleiten. Einige Ratsmitglieder enthielten sich, weil sie Russlands Vorstoß als politisches Manöver betrachten.
+++ 22:20 Atomwaffen in Belarus: Moskau wirft Westen Doppelmoral vor +++
Das Außenministerium in Moskau wirft dem Westen nach dessen Kritik an den Plänen zur Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus Doppelmoral vor. "Die inadäquate Reaktion einer Reihe westlicher Hauptstädte auf unsere Kooperation mit Belarus bei der militärischen Atomnutzung kann nur Befremden hervorrufen", sagt Außenamtssprecherin Maria Sacharowa einer vom Ministerium veröffentlichten Erklärung zufolge. Schließlich habe die NATO das Konzept gemeinsamer Atom-Missionen eingeführt und die USA hätten Atombomben in Belgien, Deutschland, Italien, den Niederlanden und der Türkei stationiert.
+++ 21:55 ISW: Putin glaubt weiter an "vollständigen Sieg" +++
Das Institute for the Study of War sieht bei Putin keine Bereitschaft für Verhandlungen. Demnach suche Russlands Präsident weiterhin den "vollständigen Sieg" und sei davon überzeugt diesen, auch durch einen langwierigen Krieg, noch immer erreichen zu können. Der Kremlchef glaube weiterhin, der Ukraine seinen Willen aufzwingen zu können, sobald der Westen Kiew habe fallen lassen. Die aktuellen militärischen Realitäten hätten ihn offenbar nicht überzeugt, dass er eine Verhandlungslösung anstreben müsse, schreiben die Experten.
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, joh/ino/AFP/dpa/rts