Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 07:20 Pentagon schickt 65 Ukrainer nach Patriot-Schulung zurück in Ukraine +++
Das US-Verteidigungsministerium hat bekannt gegeben, dass 65 ukrainische Soldaten die Ausbildung an Patriot-Luftabwehrsystemen in Fort Sill, Oklahoma, abgeschlossen haben und bereits wieder zurück in Europa sind. Die neu ausgebildeten ukrainischen Soldaten werden in die bestehenden Luftverteidigungseinheiten zurückkehren und sollen ihren Kameraden vermitteln, was sie über den Einsatz des Patriot-Systems gelernt haben. Die Vereinigten Staaten, Deutschland und die Niederlande haben der Ukraine Patriot-Systeme zugesagt, sagte Pentagon-Pressesprecher Pat Ryder. "Sobald das Patriot-Luftverteidigungssystem in der Ukraine ist, wird es die mehrschichtige Luftverteidigung der Ukraine ergänzen, um Schutz und Abschirmung vor den mutwilligen, brutalen Angriffen Russlands auf unschuldige Zivilisten und zivile Infrastruktur zu bieten", so Ryder.
+++ 06:49 London: Russland scheinen wichtige Radargeräte zu fehlen +++
Das russische Militär verfügt nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes nur noch über eine "begrenzte Anzahl" von "Zoopark"-Radargeräten. Möglicherweise hat die Armee Schwierigkeiten, mehr dieser Abwehrsysteme zu regenerieren, die für beide Seiten im Krieg bislang eine wichtige Rolle spielen. Zoopark-Systeme sind in der Lage, den Ursprung feindlicher Artillerie zu verfolgen, um das Gegenfeuer zu lenken. "Die Erneuerung der Radarflotten zur Batterieabwehr dürfte für beide Seiten eine hohe Priorität haben, aber Russland wird sich wahrscheinlich schwer tun, weil die Systeme auf die Lieferung von Hightech-Elektronik angewiesen sind, die durch die Sanktionen unterbrochen wurde."
+++ 06:17 US-General schließt ukrainischen Sieg in diesem Jahr aus +++
Der Vorsitzende der US-Generalstabschefs, General Mark Milley, sagt in einem Interview mit Defense One, dass es unwahrscheinlich sei, dass die Ukraine in diesem Jahr alle russischen Truppen aus ihrem Hoheitsgebiet abziehen werde. "Zelensky hat mehrmals öffentlich erklärt, dass das ukrainische Ziel darin besteht, jeden Russen aus der von Russland besetzten Ukraine zu vertreiben", wird Milley zitiert. "Und das ist eine bedeutende militärische Aufgabe. Eine sehr, sehr schwierige militärische Aufgabe. Wir haben es mit einigen hunderttausend Russen zu tun, die sich noch in der von Russland besetzten Ukraine aufhalten."
+++ 03:56 Russische Angriffe in Oblast Sumy +++
Russische Truppen haben dem Portal "Kyiv Independet" zufolge vier Ortschaften in der Oblast Sumy angegriffen. Die Russen nutzten demnach Mörser, Artillerie und Minen. 45 Einschläge wurden gezählt. Ein Zivilist sei verwundet worden. Die Oblast Sumy grenzt an Russland und wurde im April 2022 von ukrainischen Truppen befreit.
+++ 02:13 Granate explodiert in Lwiw +++
Bei einem Granateneinschlag in Lwiw wird eine Person getötet. Wie das Portal "Kyiv Independent" unter Berufung auf den Stadtrat berichtet, kam es in einem Hochhaus im Norden der Stadt zu der Explosion.
+++ 23:55 Selenskyj fordert Gerechtigkeit +++
Angesichts der Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine fordert Präsident Wolodymyr Selenskyj nachdrücklich Gerechtigkeit. "Gerechtigkeit für unseren Staat, für all unsere Menschen, die wegen der russischen Aggression, wegen des Terrors der Besatzer ihre Verwandten, ihre Freunde, ihre Gesundheit, ihr Zuhause und ihr normales Leben verloren haben", sagte er in seiner allabendlichen Videoansprache. Selenskyj hatte am Freitag im Kiewer Vorort Butscha mit internationalen Gästen der Opfer der kurzen russischen Besatzungszeit gedacht.
+++ 22:59 EU soll Bauern wegen Importen aus Ukraine helfen +++
Fünf EU-Mitgliedsländer aus Mittelosteuropa fordern die EU-Kommission auf, den Bauern zu helfen, die durch günstige ukrainische Agrarprodukte unter Druck geraten sind. Brüssel müsse zusätzliche Gelder zur Unterstützung der Landwirte in der Region bereitstellen, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Unterzeichnet haben es die Regierungschefs von Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der Slowakei. Auch solle die EU in Zusammenarbeit mit dem UN-Welternährungsprogramm überschüssiges Getreide aus der Ukraine aufkaufen.
+++ 22:18 Selenskyj: Russland hat Sinn für Realität verloren +++
Die beabsichtigte Stationierung taktischer Atomwaffen Russlands in Belarus ist für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein Zeichen, dass das Treffen von Kremlchef Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping nicht von Erfolg gekrönt war. "Man hätte Russland einen Sinn für Realität aufzeigen müssen, den das Land unter Präsident Putin völlig verloren hat", zitiert die "Ukrajinska Prawda" Selenskyj am Rande seines Besuchs in Butscha anlässlich des ersten Jahrestags des Massakers im Kiewer Vorort. Putin habe es nicht geschafft, auf dem Schlachtfeld Erfolge zu erzielen, sagt Selenskyj zu den vermutlichen Hintergründen der Stationierung von Atomwaffen im benachbarten Belarus. "Es geht auch darum, dass er sich nicht um unsere Menschen kümmert und sie tötet, aber er verschont auch die eigenen Leute nicht."
+++ 21:59 Strack-Zimmermann: Waffenstillstand allein ist keine Lösung +++
Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hält einen Waffenstillstand nicht für die ultimative Lösung im Ukraine-Krieg. So ein Szenario alleine sei mit Sicherheit nicht genug. "Putin würde seine Armee wieder aufbauen, um erneut anzugreifen", sagt die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses der "Westdeutschen Zeitung". "Er war 2014 militärisch noch nicht dazu in der Lage. Er hat die Zeit seitdem genutzt, weil er registrierte, dass der Westen wenig bis gar nicht auf seinen Angriff auf den Donbass reagiert hat", sagt sie mit Blick auf die Konflikte in der Ostukraine nach der Annexion der Krim durch Russland. Es müsse ihrer Ansicht nach einen Friedensvertrag geben, betont Strack-Zimmermann. Unter keinen Umständen dürfe es aber einen Diktatfrieden geben. Denn die Geschichte lehre, dass ein Diktatfrieden nur erneute Kriege zur Folge gehabt hätte. "Es muss darauf hinauslaufen, dass Putin seine Armee zurückzieht und die Grenzen der Ukraine wieder hergestellt werden, dazu gehört völkerrechtlich die Krim", betonte die FDP-Politikerin.
+++ 21:20 Brandt-Sohn appelliert an Scholz: "Frieden schaffen!" +++
Ehemalige hochrangige SPD-Politiker und Gewerkschafter appellieren an Bundeskanzler Olaf Scholz, sich angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine für baldige Verhandlungen zur Beendigung der Kämpfe einzusetzen. "Mit jedem Tag wächst die Gefahr der Ausweitung der Kampfhandlungen. Der Schatten eines Atomkrieges liegt über Europa. Aber die Welt darf nicht in einen neuen großen Krieg hineinschlittern", heißt es in dem Aufruf "Frieden schaffen!", der an diesem Samstag veröffentlicht wird. "Wir ermutigen den Bundeskanzler, zusammen mit Frankreich insbesondere Brasilien, China, Indien und Indonesien für eine Vermittlung zu gewinnen, um schnell einen Waffenstillstand zu erreichen", schreiben die Initiatoren. Verfasst wurde der Aufruf unter anderem vom Historiker Peter Brandt, ein Sohn des ehemaligen Kanzlers Willy Brandt sowie vom früheren Chef des Deutschen Gewerkschaftbunds Reiner Hoffmann und dem Ex-SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Müller.
+++ 20:56 Festnahme von US-Journalist: Russland warnt USA vor Drohungen +++
Russland warnt die USA im Fall des festgenommenen amerikanischen Journalisten Evan Gershkovich vor Drohungen. Die USA hätten gar nicht versucht, den Vorgang zu verstehen, erklärt eine Sprecherin des Außenministeriums im russischen Fernsehen. "Sie gehen sofort zu Drohungen, zu Repressalien gegen russische Journalisten über", sagt sie dem Sender Rossija 1. Wenn dieser Ansatz sich "im öffentlichen Raum" fortsetze, würden die USA "einen Sturm ernten".
Frühere Entwicklungen können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, ino/hul/AFP/dpa/rts