Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 08:50 Deutscher Drohnenhersteller Quantum Systems richtet Logistikzentrum für Ukraine-Lieferungen ein +++
Laut dem Portal "New Voice of Ukraine" hat der deutsche Hersteller von Überwachungsdrohnen, "Quantum Systems", ein Zentrum für technische und logistische Unterstützung eingerichtet, um UAV-Betreiber zu schulen und die Beschaffung von Ersatzteilen und Reparaturdienstleistungen zu erleichtern. Ende Mai bestellte die Ukraine 300 Vector-Aufklärungsdrohnen mittlerer Reichweite bei Quantum Systems, die von der Regierung finanziert werden. Zuvor hatte das Unternehmen Aufträge über 105 Drohnen im Januar 2023 und 33 Drohnen im August 2022 erhalten.

Die "Vector"-Drohne des deutschen Herstellers Quantum Systems wird von der Ukraine für Aufklärung genutzt.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
+++ 08:29 Medien ermitteln Namen von knapp 25.000 russischen Gefallenen +++
Anhand öffentlicher Quellen ermittelte Mediazona, ein unabhängiges russisches Medienunternehmen, zusammen mit BBC Russia die Namen von 24.470 russischen Soldaten, die in den letzten 15 Monaten getötet wurden. Die Medien führen eine namentliche Zählung der Toten durch. Seit der letzten Aktualisierung am 19. Mai wurden insgesamt 1.184 Namen in die Liste der Gefallenen aufgenommen. Die Journalisten und Freiwilligen haben inzwischen auch mehr als 6000 ehemalige Gefangene und Söldner identifiziert, die in der Ukraine getötet wurden. Mediazona erklärt, dass in den Nachrufen, die in russischen Zeitungen und im Internet veröffentlicht werden, selten angegeben wird, wo genau ein Kämpfer gestorben ist. Außerdem stammt ein großer Teil der Daten nicht aus öffentlichen Berichten, sondern von Friedhöfen in ganz Russland, die von Freiwilligen besucht werden. Bis zum 2. Juni wurden fast ein Dutzend Massengräber von Wagner-Kämpfern identifiziert.
+++ 07:58 Ukraine: Russland verlor gestern 560 Soldaten +++
Laut dem Gernalstab der ukrainischen Streitkräfte hat Russland rund 209.470 Soldaten in der Ukraine verloren, 560 im Lauf des gestrigen Tages. Seit Beginn der Invasion zählten zu den gesamten Kampfverlusten der russischen Streitkräfte auch 3.829 Panzer (+10 im Vergleich zum letzten Tag), 7.502 gepanzerte Kampffahrzeuge (+12), 3.533 Artilleriesysteme (+32), 582 Mehrfachraketen-Systeme (+7), 342 Flugabwehrsysteme (+7), 313 Flugzeuge, 298 Hubschrauber und 6.289 Kraftfahrzeuge und Treibstofftanks (+22). Insgesamt wurden demnach 1.132 russische Marschflugkörper (+15) abgeschossen.
+++ 07:20 USA: Haben genug für Gegenoffensive geliefert +++
Nach Ansicht der US-Regierung hat Washington gemeinsam mit weiteren Verbündeten der Ukraine ausreichend militärische Unterstützung für die Durchführung einer Gegenoffensive zur Verfügung gestellt. "In erster Linie sind wir sehr zufrieden, dass wir die Bedürfnisse der Ukraine für die Durchführung ihrer Gegenoffensive im Moment erfüllt haben", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, gestern. Wann die Ukraine die Offensive beginnen werde, hänge von ihr ab, so Kirby laut dem Portal "Ukrinform". Ihm zufolge geht es nicht nur um die Versorgung der Ukraine mit Luftabwehrsystemen, die derzeit am dringendsten benötigt würden, sondern auch um die Lieferung von gepanzerten Fahrzeugen, Artillerie, Munition und die Durchführung von Schulungen.
+++ 06:52 Prigoschin: Russische Armee hat Rückzugsrouten vermint +++
Der Chef der Wagner-Gruppe macht der russischen Armee schwere Vorwürfe. Reguläre russische Truppen haben nach Darstellung Jewgeni Prigoschins Rückzugsrouten aus Bachmut vermint, was den Abzug der Söldner behindere. Prigoschin zufolge bemerkten die Söldner kurz vor ihrem Abzug aus Bachmut, das seit Juli 2022 umkämpft war, "verdächtige Aktivitäten" und fanden "Dutzende von Sprengsätzen". "Was war das? Wir gehen davon aus, dass dies ein Versuch der öffentlichen Demütigung war", sagte er. Kein Wagner-Kämpfer sei bei dem Vorfall verletzt worden.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin nahm vergangene Woche an einem "Jugendprojekt" der Söldnergruppe teil.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
+++ 06:16 Ukraine: Russland kann 30 "Kalibr"-Marschflugkörper pro Monat herstellen +++
Der militärisch-industrielle Komplex Russlands ist derzeit in der Lage, bis zu 30 seegestützte Marschflugkörper des Typs "Kalibr" pro Monat zu produzieren, erklärte der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes Andriy Yusov gegenüber Radio Liberty. Die relative Flaute bei den Luftangriffen im März und April sei darauf zurückzuführen, dass Moskau seine Raketenvorräte aufstocke, bevor es die Bombardierung wieder aufnehme, so Yusov weiter. Schwieriger ist es laut Yusov mit dem Nachschub an "Iskander"-Raketen. "Es handelt sich um eine Sonderanfertigung. Sie können nur wenige Stück pro Monat produzieren", so der Geheimdienstler.

Im Dezember inspizierte Wladimir Putin die Produktion russischer Waffensysteme in Tula.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
+++ 01:49 Moskau wirft Kiew Desinteresse an Verhandlungen vor +++
Der Kreml wirft der Ukraine vor, nicht willens zu sein, Probleme am Verhandlungstisch zu klären. Das zeigten die Ambitionen Kiews, der NATO beizutreten, sagt der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Eine ukrainische Mitgliedschaft in dem Militärbündnis würde über Jahre hinweg für Probleme sorgen. Viele europäische Länder seien sich dessen bewusst. Allerdings würden die USA in der NATO den Ton vorgeben.
+++ 00:30 Stoltenberg spricht mit Erdogan +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg reist am Wochenende zur feierlichen Amtseinführung des wiedergewählten türkischen Präsidenten Erdogan nach Ankara. Er werde den türkischen Staatschef dort auch zu bilateralen Gesprächen treffen, teilt das Militärbündnis mit. Es wird damit gerechnet, dass es dabei vor allem um die von der Türkei blockierte NATO-Aufnahme Schwedens gehen wird. Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte Schweden gemeinsam mit Finnland die NATO-Mitgliedschaft beantragt. Während Finnland Anfang April in das Bündnis aufgenommen wurde, fehlt Schweden weiterhin die Zustimmung aus der Türkei und auch aus Ungarn.
+++ 22:28 Ukrainische Armee: Mehr als ein Dutzend Angriffe abgewehrt +++
Die russischen Streitkräfte sollen im Laufe des Tages 62 Luftangriffe und 15 Raketenangriffe in der Ukraine durchgeführt haben. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte wirft Russland außerdem vor, mit Mehrfachraketenwerfer-Systemen auch zivile Siedlungen beschossen zu haben. Das ukrainische Militär behauptet, es habe in den Regionen Luhansk und Donezk alle 15 Angriffe der Besatzungstruppen zurückgeschlagen. Die Angaben sind nicht überprüfbar.
+++ 22:07 Selenskyj nennt Bunker-Probleme untragbar +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagt angesichts der andauernden nächtlichen russischen Raketen- und Drohnenangriffe erneut Probleme mit den Schutzbunkern in Kiew. Bürger beschwerten sich über den Mangel, über verschlossene Bunker und versiegelte Zugänge zu ihnen, kritisiert Selenskyj. In einigen Stadtteilen fehlten die Notunterkünfte ganz. Er wies die Regierung an, sich um eine Besserung der Lage zu kümmern. Nach allem, was am Donnerstag passiert sei in Kiew, sei dieser Zustand untragbar. Menschen in der Hauptstadt hatten in der Nacht bei Luftalarm vor einem verschlossenen Schutzbunker gestanden, es gab drei Tote nach neuen russischen Angriffen, darunter ein neun Jahr altes Kind.
+++ 21:50 AKW Saporischschja seit drei Monaten ohne Notstromleitung +++
Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) inzwischen seit drei Monaten ohne externe Notstromversorgung. Das mache das AKW extrem anfällig für den Fall, dass die einzige funktionierende Hauptstromleitung erneut ausfalle. In solchen Fällen wird die Kühlung mittels der vorhandenen Dieselgeneratoren gewährleistet. Beim jüngsten derartigen Vorfall hatte es geheißen, der Treibstoff reiche für zehn Tage. Die IAEA ist besorgt, dass ein Ausfall der Kühlsysteme zu einer Überhitzung der Brennstäbe und des Atommülls und damit zu einem nuklearen Unfall führen könnte.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/rts/AFP