Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 09:53 Raketenangriff auf Luftwaffenstützpunkt in Zentralukraine gemeldet +++
Russland hat in der Nacht laut ukrainischen Angaben den Luftwaffenstützpunkt Myrhorod in der Zentralukraine beschossen. Der Militärflugplatz sei mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen angegriffen worden, schreibt die Verwaltung der Oblast Poltawa. Diese berichtet von Schäden unter anderem an der Infrastruktur des Flugplatzes, es sei jedoch niemand verletzt worden. Als Folge der Luftabwehr hätten Trümmerteile mehrere Häuser und Autos beschädigt.
+++ 09:24 Russische Blogger berichten von Geländegewinnen der Ukraine +++
Dass die ukrainische Gegenoffensive begonnen hat, lässt sich nicht offiziell bestätigen. Präsident Selenskyj spricht lediglich von "Defensiv- wie Offensivbemühungen". Doch offenbar kann die ukrainische Armee Geländegewinne bei Saporischschja erzielen. Das zumindest melden Blogger, wie ntv-Reporter Gordian Fritz berichtet.
+++ 08:55 Ukraine: Russland hindert Ukrainer am Verlassen überfluteter Gebiete +++
Das ukrainische Militär wirft den russischen Besatzern vor, Ukrainer daran zu hindern, überschwemmte Siedlungen im Gebiet Cherson zu verlassen. Die russischen Truppen würden dies nur Personen mit russischen Pässen erlauben, schreibt der Generalstab der ukrainischen Armee. Zudem würden die Besatzer Menschen auf ihren Häusern vertreiben, um dort russische Soldaten unterzubringen.
+++ 08:31 Region Sumy: Mehr als 130 Explosionen binnen eines Tages +++
Die Region Sumy im Nordosten der Ukraine meldet erneute russische Angriffe. Am Freitag seien 133 Explosionen registriert worden, schreibt die regionale Militärverwaltung auf Telegram. Sieben Gemeinden seien mit Artillerie, Mörsern, automatischen Granatwerfern oder Minen angegriffen worden. Ein Zivilist sei verletzt worden.
+++ 08:03 ISW: Ukrainische Truppen machen Fortschritte in Donezk +++
Die ukrainischen Truppen sollen im Gebiet Donezk Geländegewinne erzielt haben. Am Freitag hätten sie ihre Gegenoffensiven in mindestens vier Gebieten an der Front fortgesetzt, schreibt die US-Denkfabrik Institute for the Study of War. Die ukrainische Armee habe taktische Gewinne in der Oblast Donezk nahe der Grenze zur Oblast Saporischschja erzielt. Nach ukrainischen Angaben rückten die Streitkräfte zudem am Donnerstag in der Nähe von Bachmut 1,2 Kilometer vor. Vom ISW heißt es weiter, laut einer russischen Quelle hätten die ukrainischen Soldaten auch bei einer Bodenoffensive im Westen der Oblast Saporischschja Fortschritte gemacht.
+++ 07:21 Gouverneur: Tausende Häuser stehen noch unter Wasser +++
In den überschwemmten Gebieten im Raum Cherson stehen nach Behördenangaben mehr als 3700 Häuser am rechten Ufer des Dnipro unter Wasser. Dort seien 35 Städte und Dörfer weiterhin überflutet, sagt Gouverneur Oleksandr Prokudin der Online-Zeitung "Ukrainska Pravda" zufolge in einem Video. Das Wasser gehe allmählich zurück. In Cherson liege der Pegelstand bei 5,08 Metern - 60 Zentimeter unter dem Höchststand. Auf der von Russland kontrollierten linken Uferseite stehen demnach mehr als 3100 Häuser unter Wasser. In der Nacht zum Dienstag war der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm gebrochen. Die Ukraine beschuldigt russische Truppen, das Wasserkraftwerk vermint und dann in die Luft gesprengt zu haben. Dagegen behauptet Russland, der Staudamm sei durch ukrainischen Beschuss zerstört worden.
+++ 06:42 Belgien schickt Hilfsgüter nach Dammbruch +++
Belgien stellt nach dem Dammbruch in der südukrainischen Oblast Cherson Hilfsgüter im Wert von 3,5 Millionen Euro bereit. Unter anderem würden Generatoren, Zelte, Matratzen, Hygienekits, Medikamente und Lebensmittel in die Ukraine gebracht, schreibt das Außenministerium in Brüssel. Es werde davon ausgegangen, dass mindestens 42.000 Menschen von den Überschwemmungen betroffen seien.
+++ 06:10 Ukraine: Tote und Verletzte bei Drohnenangriff in Region Odessa +++
Nach ukrainischen Angaben wurden bei einem Drohnenangriff im Süden der Ukraine drei Menschen getötet und mindestens 27 weitere Menschen verletzt. Die russische Armee habe am frühen Morgen im Gebiet Odessa mit iranischen Shahed-Drohnen Angriffe durchgeführt, erklärt das ukrainische Militär dem Nachrichtenportal "Kyiv Independent" zufolge. Alle Drohnen seien zerstört worden, jedoch hätten Trümmer ein Hochhaus getroffen und einen Brand ausgelöst. Durch die Flammen seien drei Zivilisten getötet worden. Weitere Wohnhäuser seien durch die Explosionswelle beschädigt worden. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 05:32 Ukraine meldet russischen Angriff auf Cherson während Evakuierung +++
Ukrainischen Angaben zufolge haben die russischen Streitkräfte Cherson während der Evakuierung aus dem Überschwemmungsgebiet angegriffen. Drei Menschen wurden bei dem Angriff verletzt, darunter auch ein minderjähriges Mädchen, wie die Staatsanwaltschaft der Oblast mitteilte. Außerdem seien Teile der zivilen Infrastruktur beschädigt worden.
+++ 04:30 Makeiev schätzt Schaden nach Dammbruch auf 14 Milliarden Dollar +++
Die Ukraine rechnet nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms mit Milliardenschäden für Menschen, Umwelt und Landwirtschaft. "Die Verluste für die Fischerei durch den Verlust aller biologischen Ressourcen werden gravierend sein. In der Region Cherson wurde bereits ein Fischsterben registriert", sagte der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, den Funke-Zeitungen. Die Kosten für den raschen Wiederaufbau der Ukraine allein in diesem Jahr beliefen sich auf 14,1 Milliarden Dollar, betonte Makeiev. Davon würden 3,3 Milliarden Dollar bereits im Haushalt der Ukraine bereitgestellt. "Mehr als 20.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, auf der sich der ukrainische Gemüseanbau konzentrierte, wurden für viele Jahre außer Betrieb genommen", erklärte der ukrainische Botschafter. "Die Getreidelager stehen unter Wasser. Nur wenige Schiffe in den Schwarzmeer-Häfen, die die ganze Welt mit Getreide beliefern, können beladen werden."
+++ 03:27 AKW-Experte: Sorge um Saporischschja trotz monatelanger Kühlreserven +++
Die Sicherheit des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist laut einem Experten für Reaktorsicherheit nach der Zerstörung eines Staudamms mittelfristig in Gefahr. Die Wasserversorgung der Kühlsysteme sei trotz des Dammbruchs für einige Monate gewährleistet, sagte Nikolaus Müllner von der Universität für Bodenkultur in Wien. Doch angesichts der Kriegshandlungen sei es fraglich, ob dieses Zeitfenster genutzt werden könne, um alternative Wasserquellen zu erschließen, sagte der Leiter des Instituts für Sicherheits- und Risikowissenschaften. "Es ist natürlich eine bedrohliche Situation." Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 02:32 Wasserstand in überfluteten Teilen der Ukraine sinkt allmählich +++
Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine beginnt der Wasserstand nach ukrainischen Behördenangaben in Teilen der betroffenen Gebiete zu sinken. 35 Siedlungen auf der rechten Seite des Flusses Dnipro seien noch überflutet, mehr als 3700 Häuser stünden unter Wasser, "aber das Wasser geht allmählich zurück", erklärt Oleksandr Prokudin, Chef der ukrainischen Militärverwaltung in der Region Cherson. Der Wasserstand in der Region sei im Laufe des Freitags von durchschnittlich rund 5,4 Metern auf nahezu fünf Meter gesunken, fährt Prokudin fort. Sein Kollege in der Region Mykolajiw, Vitali Kim, gibt ebenfalls an, dass der Pegel dort absinke.
+++ 01:31 EU-Staaten wollen Regeln für die Verfolgung von Sanktionsverstößen +++
In der EU soll es künftig Mindestvorschriften für die Bestrafung von Verstößen gegen EU-Sanktionen geben. So soll zum Beispiel die Lieferung von Militärgütern an Russland künftig EU-weit mit einer Freiheitsstrafe im Höchstmaß von mindestens fünf Jahren geahndet werden. Das bedeutet, dass Strafregeln nicht mehr möglich wären, die für solche Vergehen nur Strafen von bis zu zwei Jahren vorsehen. Die bei einem Innenministertreffen in Luxemburg vereinbarten Pläne wurden erarbeitet, um insbesondere die Umgehung von Strafmaßnahmen gegen Russland zu reduzieren. Bislang sind EU-Mitgliedstaaten nicht verpflichtet, solche Verstöße strafrechtlich zu verfolgen. In Deutschland werden nach Angaben aus Regierungskreisen vermutlich keine Gesetzesänderungen notwendig sein, weil Sanktionsverstöße dort schon heute hart bestraft werden können.
+++ 00:41 Rheinmetall-Chef räumt Verluste deutscher Waffen in der Ukraine ein +++
Der Chef des größten deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, räumt Verluste von Waffensystemen ein, die aus Deutschland in die Ukraine geliefert wurden. Gleichzeitig lobt er deren grundsätzliche Qualität. "Im Leben gibt es immer Verluste", sagte Papperger im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), man rede aber nicht darüber. Grundsätzlich hätten sich die in Deutschland entwickelten und produzierten Waffensysteme in der Ukraine bewährt, betonte der Rüstungsmanager. Zum Teil seien die Hersteller selbst von deren Standfestigkeit überrascht. "Nehmen Sie die Panzerhaubitze PzH2000, deren Chassis und Waffensysteme Rheinmetall geliefert hat. Wir sagen eigentlich, dass das Rohr nach etwa 4500 Schuss gewechselt werden muss. Die Ukrainer aber schießen bis zu 20.000 Schuss - eigentlich unmöglich", so Papperger. "Andere Rohre wären da längst eingeknickt." Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 23:46 Schweden bereit zur Aufnahme von NATO-Truppen noch vor eigenem Beitritt +++
Schweden erklärt sich bereit, vorläufige NATO-Stützpunkte auf seinem Territorium zu erlauben - noch bevor es ein volles Mitglied des Militärbündnisses ist. "Die Regierung hat entschieden, dass die Armee Vorbereitungen mit der NATO und NATO-Mitgliedstaaten vornehmen kann, um künftige gemeinsame Einsätze zu ermöglichen", erklärt der schwedische konservative Ministerpräsident Ulf Kristersson in einem Artikel in der Tageszeitung "Dagens Nyheter", den auch Verteidigungsminister Pal Jonson unterschrieb. Die genannten Vorbereitungen könnten auch eine übergangsweise Stationierung von Material und Personal auf schwedischem Boden umfassen, heißt es darin. "Die Entscheidung sendet ein klares Signal an Russland und stärkt Schwedens Verteidigung", schreiben Kristersson und Jonson. Die Präsenz von NATO-Truppen diene zudem der Abschreckung gegen Russland.
+++ 22:55 Selenskyj spricht von "besonders schwierigen Schlachten" +++
Unter dem Eindruck von Berichten über die möglicherweise gestartete ukrainische Gegenoffensive spricht Präsident Wolodymyr Selenskyj von "besonders schwierigen Schlachten". Er habe ein Treffen mit dem Oberkommando der Ukraine abgehalten, sagt Selensykj in seiner abendlichen Videoansprache. "Wir fokussieren unsere Aufmerksamkeit auf alle Richtungen, wo unsere Handlungen gebraucht werden und wo der Feind Niederlagen erleiden kann", fügt er hinzu. Es sei um "unsere Defensivhandlungen, unsere Offensivhandlungen, unsere Gewinne an den Frontlinien" gegangen. Selenskyj dankt allen Soldaten, "die sich in diesen Tagen in besonders schwierigen Schlachten befinden". Darüber hinaus berichtet der ukrainische Staatschef über die weiter anhaltenden Rettungsaktionen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im südlichen Gebiet Cherson. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 22:02 AKW Saporischschja: Kühlteich laut IAEA unter Druck +++
Der große Kühlteich des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja rückt nach dem Dammbruch am Dnipro in den Fokus der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Der Druck auf den Deich rund um den Teich steige auf der Innenseite, da an der Außenseite der Pegel des aufgestauten Flusses stark gefallen sei, meldet die IAEA. Die Atombehörde - die Beobachter in dem russisch besetzten AKW stationiert hat - beobachte die Lage genau, berichtet IAEA-Chef Rafael Grossi. Europas größtem Kernkraftwerk drohe zwar kurzfristig keine Gefahr, doch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms und zunehmende militärische Aktivitäten würden für "erhebliche neue Schwierigkeiten" sorgen, so Grossi.
+++ 21:20 Trotz Sanktionen: Russische Bank VTB erwartet Rekordgewinn +++
Die russische Großbank VTB erwartet trotz Finanzsanktionen des Westens für dieses Jahr einen milliardenschweren Rekordgewinn. Nach einem Rekordverlust 2022 gehe das im Staatsbesitz befindliche Geldhaus von einem Ergebnis von rund 400 Milliarden Rubel (umgerechnet 4,5 Milliarden Euro) für das laufende Jahr aus, sagt VTB-Chef Andrej Kostin in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. In den ersten fünf Monaten habe sich der Gewinn bereits auf 239 Milliarden Rubel belaufen. Der Rekordverlust von 612,6 Milliarden Rubel im vergangenen Jahr sei durch den Fall des Rubels zum Dollar nach Verhängung der westlichen Sanktionen und dem Einfrieren von Vermögenswerten im Westen hervorgerufen worden, ergänzt Kostin. Die VTB rechne zudem nicht damit, in diesem Jahr eine Dividende zu zahlen, die Entscheidung hänge jedoch von den Aktionären ab, fügte Kostin hinzu.
+++ 20:38 Island stellt Botschaftsbetrieb in Russland ein +++
Island stellt ab dem 1. August den Betrieb seiner Botschaft in der russischen Hauptstadt Moskau ein. Das hat Außenministerin Thórdís Kolbrún Gylfadóttir beschlossen, wie das isländische Außenministerium mitteilt. Die Beziehungen zu Russland befänden sich auf einem historischen Tiefstand. Die Aufrechterhaltung des Botschaftsbetriebs lasse sich daher nicht länger rechtfertigen. Außerdem fordert Gylfadóttir Russland auf, seinen Botschaftsbetrieb in der isländischen Hauptstadt Reykjavik einzuschränken. Ihr Ministerium betont, der Schritt stelle keinen Abbruch der diplomatischen Beziehungen dar. Sobald die Bedingungen es zuließen, werde Island der Wiederaufnahme des Botschaftsbetriebs in Moskau Priorität einräumen. Dies hänge aber von den Entscheidungen ab, die der Kreml treffe.
+++ 20:07 USA: Iran unterstützt Russland bei Bau von Drohnenfabrik +++
Russland hat nach Darstellung der USA seine Zusammenarbeit bei der Verteidigung mit dem Iran vertieft und im Zuge dessen Hunderte von Angriffsdrohnen erhalten. Diese seien über das Kaspische Meer verschifft und dann gegen die Ukraine eingesetzt worden, erklärt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Zudem erhalte Russland offenbar Materialen aus dem Iran zum Bau einer Drohnenfabrik, die Anfang kommenden Jahres in Betrieb gehen könnte. Die USA würden Satellitenbilder des Standorts in der Sonderwirtschaftszone Alabuga veröffentlichen. Umgekehrt erhalte der Iran Militärgüter im Wert von Milliarden von Dollar. Stellungnahmen der beiden Staaten liegen nicht vor.
+++ 19:31 Britische Kampfjets fangen russische Flugzeuge in Nähe von NATO-Luftraum ab +++
Großbritannien hat zwei Tage in Folge Kampfjets entsandt, um mehrere russische Flugzeuge unweit des NATO-Luftraums abzufangen und zu eskortieren. "Die russischen Flugzeuge hielten sich nicht an die internationalen Regeln, indem sie nicht mit den entsprechenden Fluginformationsgebieten kommunizierten", erklärt das britische Verteidigungsministerium. Die russischen Flugzeuge seien bei den Vorfällen jedoch im "internationalen Luftraum" geblieben und "professionell geflogen", heißt es weiter. Am Donnerstagabend wurden den Angaben zufolge in Estland stationierte Typhoon-Flugzeuge der Royal Air Force sowie schwedische Flugzeuge vom Typ Gripen "mobilisiert", um zwei russische Flugzeuge abzufangen, "die in der Nähe des schwedischen und des NATO-Luftraums flogen". Am Freitagmorgen fingen die britischen Jets russische Flugzeuge über dem Finnischen Meerbusen und der Ostsee ab.
+++ 19:06 USA kündigen weiteres Hilfspaket über 2,1 Milliarden Dollar an +++
Das US-Verteidigungsministerium kündigt zusätzliche 2,1 Milliarden Dollar Militärhilfe für die Ukraine an. Das Paket umfasse Munition für Patriot- und Raytheons HAWK-Luftverteidigungssysteme, unbemannte Puma-Flugsysteme von AeroVironment und weitere Ausrüstung sowie Hilfen für Ausbildung in Instandsetzung, heißt es in einer Erklärung.
+++ 18:38 Bericht: US-Spionage-Satelliten erfassten Explosion an Damm +++
US-Spionage-Satelliten haben einem Zeitungsbericht zufolge kurz vor dem Bruch des Kachowka-Staudamms eine Explosion dort festgehalten. Die Satelliten hätten mit Infrarotsensoren eine Wärmesignatur entdeckt, die auf eine größere Explosion hindeutete, sagt ein US-Regierungsvertreter der "New York Times". Zwar gingen Analysten des US-Geheimdienstes davon aus, dass Russland hinter der Zerstörung des Damms stecke. Es lägen jedoch keine belastbaren Beweise vor. Zuvor teilte das norwegische seismologische Institut Norsar mit, dass es eine Explosion Kachowka-Staudamm zum Zeitpunkt seiner Zerstörung festgestellt hatte.
+++ 18:03 Experte: Ukrainer "von Verbissenheit und Flexibilität der Russen überrascht" +++
Der Militärexperte Markus Reisner sieht die ukrainische Armee angesichts der Berichte über hohe Verluste an der Frontlinie in der Region Saporischschja "von der Verbissenheit der Russen und der Flexibilität überrascht". Die russische Armee konnte laut dem Experten die ukrainische Offensive nicht nur durch den Einsatz von Artillerie und Minenfelder aufhalten, sondern setzt auch die Luftwaffe zur taktischen Unterstützung ein. Hinzu komme, dass die Russen laut Oberst Reisner flexibler geworden sind: "Sie setzen jetzt ganz kleine mobile Trupps mit Panzerabwehrlenkwaffen mit zwei Kilometer Reichweite auf Buggys ein", so der Militärexperte. Diese kleinen Fahrzeuge seien kaum zu erkennen. "Das ist für die Ukraine eine böse Überraschung."
Die Ereignisse vom Vortag finden Sie hier.
Quelle: ntv.de, spl/hul/dpa/rts/AFP