Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 10:13 Joschka Fischer fordert "atomare Abschreckung" gegen Russland +++

Der frühere Bundesaußenminister Joschka Fischer fordert Europa zur Aufrüstung mit eigenen Atomwaffen auf. Die EU brauche "eine eigene atomare Abschreckung", sagt Fischer in einem Interview mit der "Zeit". "Die Welt hat sich verändert", sagt Fischer, und Russlands Präsident Wladimir Putin arbeite "auch mit nuklearer Erpressung". Die Arsenale der westeuropäischen Atommächte Frankreichs und Großbritanniens seien "als Antwort auf die veränderte Lage" nicht ausreichend. Fischers Partei, die Grünen, ist seit ihrer Gründung eng verbunden mit dem Widerstand gegen atomare Aufrüstung.

+++ 09:41 Russischer Sänger muss wegen "Rehabilitierung des Nazismus" in U-Haft +++
Der russische Sänger Eduard Sharlot muss laut einem Medienbericht bis zum 24. Januar in Untersuchungshaft, weil er als Zeichen gegen den Krieg seinen Ausweis verbrannt und ein Video davon auf Instagram hochgeladen hat. Ein Bezirksgericht in der Stadt Samara wirft dem Musiker "Rehabilitierung des Nazismus" und die "Beleidigung der Gefühle von Gläubigen" vor, wie das russische Exil-Medium Meduza berichtet. Demnach hat Sharlot in einem weiteren Video seinen Militärausweis und ein Foto des russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill an ein Kruzifix genagelt. Sharlot habe die Vorwürfe eingeräumt und Reue gezeigt, berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti. Vor Gericht soll er ein Gedicht vorgetragen haben, das er während seines Verwaltungsarrests in St. Petersburg geschrieben hatte und das die Zeile enthielt: "Russland, ich war von Anfang an unhöflich zu dir - ich entschuldige mich beim russischen Volk." Der Sänger war Ende November bei seiner Ankunft am Flughafen von St. Petersburg festgenommen worden.

+++ 09:13 Lukaschenko und Xi treffen sich +++
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hält sich nach Angaben seines Büros heute und morgen zu Gesprächen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping in China auf. Lukaschenko werde am Montag Xi zu Gesprächen über "Handel, Wirtschaft, Investitionen und internationale Zusammenarbeit" treffen, teilte sein Präsidialamt weiter mit. Ob Lukaschenko, ein enger Verbündeter Moskaus, bereits in China eingetroffen ist, ließ es offen.

+++ 08:47 Bericht: Russland und Ukraine wollen Kriegsgefangene besuchen +++
Russland und die Ukraine planen einem Medienbericht zufolge Visiten bei Kriegsgefangenen der jeweils anderen Seite. "Russische Militärangehörige werden auf der ukrainischen Seite besucht. Ukrainische Militärangehörige werden auf der russischen Seite besucht", sagt die russische Menschenrechtskommissarin Tatjana Moskalkowa laut der russischen Nachrichtenagentur RIA. Es werde mehrere solcher Visiten geben. Zusammen mit dem ukrainischen Ombudsmann für Menschenrechte, Dmytro Lubinets, habe sie bereits einen Zeitplan dafür.

+++ 08:24 ISW: Russland nutzt "Krypto-Mobilisierung" wohl weiter +++
Das russische Verteidigungsministerium reagiert auf den Erlass von Präsident Wladimir Putin zur Aufstockung des Militärs. Das Vorhaben werde schrittweise umgesetzt "aufgrund von Bürgern, die den Wunsch geäußert haben, im Rahmen eines Vertrages Militärdienst zu leisten", teilt das Verteidigungsministerium mit. Der US-Thinktank Institute for the Study of War vermutet, dass sich diese Formulierung auf Freiwillige bezieht, "die das Verteidigungsministerium durch eine weit verbreitete Krypto-Mobilisierungskampagne in Russland umworben hat". Russland versucht schon länger, die Einberufung neuer Soldaten zu vereinfachen und informeller zu gestalten. Die Aussage des Verteidigungsministeriums lasse den Schluss zu, dass Moskau "die Rekrutierung von Freiwilligen zur langfristigen Truppenaufstockung nutzen könnte", schreiben die US-Experten in ihrem jüngsten Bericht. Putin hatte zuvor angekündigt, die russische Armee um 170.000 Soldaten zu vergrößern.

+++ 07:49 Ukraine: Haben zehn russische Drohnen abgefangen +++
Laut der ukrainischen Luftwaffe hat es in der Nacht auch russische Drohnenangriffe auf den Nordwesten des Landes gegeben. Die meisten Drohnen konnten aber über dem Süden der Ukraine bei Mykolajiw abgeschossen werden, wie das Militär weiter mitteilt. Insgesamt hat Russland demnach zwölf Drohnen gestartet, von denen zehn vor Erreichen ihrer Ziele zerstört werden konnten. Russland habe die Ukraine auch mit einem Marschflugkörper angegriffen, der sein Ziel aber ebenfalls nicht erreicht habe. Was mit den zwei nicht zerstörten Drohnen und dem Marschflugkörper passiert ist, ist unklar. Berichte über Schäden liegen nicht vor. Russland äußert sich vorerst nicht zu der Darstellung. Bei den Drohnen handelt es sich laut der ukrainischen Luftwaffe um Flugkörper des Typs Schahed aus iranischer Produktion.

+++ 07:20 Ukraine meldet schweren Beschuss auf Grenzdorf +++
Die russischen Streitkräfte haben ukrainischen Angaben zufolge die Region Sumy im Nordosten des Landes angegriffen. In den vergangenen 24 Stunden seinen 22 Einschläge verzeichnet worden, teilt die örtliche Militärverwaltung auf Telegram mit. Allein im Dorf Junakiwka nahe der russischen Grenze habe es 50 Explosionen durch Artillerie- und Mörserangriffe gegeben. Meldungen über Verletzte gibt es keine.

+++ 06:47 Explosionen im Westen der Ukraine gemeldet +++
In der westukrainischen Region Chmelnyzkyi sind in der Nacht offenbar Explosionen zu hören gewesen. Das berichtet "Kyiv Independent" unter Berufung auf mehrere Telegram-Kanäle. Die Luftabwehr sei aktiv gewesen, teilt der stellvertretende Leiter der Militärverwaltung der Region, Serhiy Tyurin, auf Facebook mit. Er fordert die Bewohner auf, sich in Sicherheit zu bringen und verweist auf anhaltende Drohnenangriffe. Informationen über Verletzte oder Schäden an der zivilen Infrastruktur gibt es nicht.

+++ 06:20 USA wollen russische Öleinnahmen halbieren +++
Die Vereinigten Staaten wollen die russischen Öl- und Gaseinnahmen nach Angaben des US-Beamten Geoffrey Pyatt bis 2030 halbieren. "Das Ziel dieser Sanktionen ist es, das Verhalten Russlands zu ändern und sicherzustellen, dass Putin, wenn ein gewisser Frieden erreicht ist, nicht drei bis vier Jahre braucht, um seine Armee wieder aufzurüsten und für eine dritte Phase der Invasion in der Ukraine vorzubereiten", sagt Pyatt der "Financial Times". Russland exportiert weiterhin erhebliche Mengen Öl, vor allem nach China und Indien.

+++ 05:40 Deutschland liefert Kiew fast 4000 Stück Artilleriemunition +++
Deutschland übergibt der Ukraine in seinem jüngsten Militärhilfe-Paket 3840 Artilleriegeschosse Kaliber 155 Millimeter. Zudem wurden laut Bundesregierung fünf Drohnenerkennungssysteme, fünf Scharfschützengewehre, etliche Sattelschlepper, Lkws, Kleinbusse, Geländefahrzeuge und weiteres Militärmaterial geliefert.

+++ 04:55 Bereits 250 gefährdete ukrainische Baudenkmäler dokumentiert +++
Wissenschaftler aus Marburg und Hannover haben zusammen mit ukrainischen Fotografen bereits 250 durch den russischen Angriffskrieg bedrohte oder beschädigte Baudenkmäler fotografisch dokumentiert. Seit dem Start des Projekts im Oktober 2022 hätten die Fotografinnen und Fotografen insgesamt rund 3700 Außen- und Innenaufnahmen historisch und kulturell bedeutsamer Bauwerke in Städten wie Kiew, Odessa, Mykolajiw und Saporischja angefertigt, sagt Christian Bracht, Direktor des Deutschen Dokumentationszentrums Kunstgeschichte (DDK) - Bildarchiv Foto Marburg.

+++ 03:23 Wegen hoher Verluste? Russland hat Angriffe auf Awdijiwka halbiert +++
Russland habe seine Angriffe auf Awdijiwka in den vergangenen 24 Stunden halbiert, sagt der ukrainische Militärsprecher Oleksandr Stupun im Staatsfernsehen. Das sei auf hohe Verluste zurückzuführen. Außerhalb des Stadtzentrums in der sogenannten Industriezone würde aber weiter heftig gekämpft. Russische Kriegsblogger berichten, das Gebiet sei inzwischen unter russischer Kontrolle. Reuters konnte zunächst keine der Aussagen verifizieren. Unklar bleibt weiterhin, wer die Stadt Marinka kontrolliert.

+++ 02:06 Geheimdienst HUR: Schlag gegen Besatzer in Melitopol +++
Ukrainische Widerstandskämpfer haben im russisch besetzten Melitopol einen erfolgreichen Angriff gegen russische Invasionstruppen geführt. Das berichtet der ukrainische Militärgeheimdienst HUR. Mehrere Besatzer seien getötet, Militärgerät zerstört worden. Der Angriff habe während einer Raucherpause stattgefunden. Die Besatzungsverwaltung von Melitopol versuche, den Schaden aus Angst vor dem Kreml zu verheimlichen.

+++ 00:45 Ukrainischer Generalstab: Heftige Kämpfe um Bachmut und Awdijiwka +++
Im Osten der Ukraine haben nach Angaben des ukrainischen Militärs zuletzt die meisten Kämpfe zwischen ukrainischen und russischen Truppen stattgefunden. An der Front bei Awdijiwka wurden in den letzten 24 Stunden 20 russische Angriffe zurückgeschlagen. Um Bachmut sollen die Russen laut dem Frontbericht des ukrainischen Generalstabs 15 mal angegriffen haben. In der umkämpften südukrainischen Region Cherson würden die ukrainischen Streitkräfte indes weiterhin ihre neuen Stellungen an der Südseite des Dnipros halten.

+++ 22:09 Ukrainische Luftwaffe warnt vor russischen Drohnen +++
Die ukrainische Luftwaffe warnt auf ihrem Telegram-Kanal vor einer Angriffswelle russischer Drohnen. Das meldet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Es gebe Bewegung eines unbemannten Luftfahrzeugs vom Typ Shahed aus der Region Cherson in Richtung der Region Mykolajiw, heißt es in der Meldung.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier lesen.

Quelle: ntv.de, mdi/mau/dpa/AFP/rts

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