Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 10:24 Ukraine präsentiert neue Luftabwehreinheit +++

Die Ukrainischen Streitkräfte stellen eine neue Einheit vor, bestehend aus mobilen Luftabwehrsystemen. Sie sollen russische Drohnen und Raketen präzise abwehren können. Die Maschinengewehre wurden aus dem Westen geliefert.

+++ 09:58 Scorpions haben "Wind of Change" umgetextet - für die Ukraine +++
Dreißig Jahre lang schallte die Scorpions-Ballade "Wind Of Change" durch Konzerthallen auch in Moskau, Sibirien und St. Petersburg. Doch als Russland in die Ukraine einmarschierte, sagten die Scorpions geplante Konzerte in Russland ab. "Ich sehe nicht, dass wir noch einmal in Russland auftreten werden", sagt Scorpions-Sänger Klaus Meine. Die Band habe sich gefragt, "ob wir das Lied noch spielen können", ihren größten Hit. Dann schrieben sie ihn um. Statt "I follow the Moskva down to Gorky Park" singt Meine nun, "Now listen to my heart, it says Ukrainia". Das Lied zeige "unsere Solidarität zur Ukraine, statt wie früher Russland zu romantisieren", erklärt der Scorpions-Frontmann.

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Silvester 2022 spielten die Scorpions live vor dem Brandenburger Tor.

(Foto: IMAGO/Future Image)

+++ 09:35 Widerstandszentrum warnt vor Plänen, Ukrainer zu deportieren +++
Das nationale Widerstandszentrum der Ukraine warnt laut "Ukrainska Pravda" vor russischen Plänen, nach Prozessen vor Fake-Gerichten Ukrainer in abgelegene russische Gebiete zu deportieren. "Anfang dieser Woche kündigte die Besatzungsverwaltung der vorübergehend besetzten Gebiete die Schaffung von Scheingerichten an, die in Wirklichkeit dazu dienen, die Justiz zu imitieren", so das Zentrum. Die bereits bestehende Praxis auf der Krim zeige, dass "das Gericht die Verurteilten zur Verbüßung ihrer Strafe in abgelegene Gebiete der Russischen Föderation schickt, was bedeutet, dass die Ukrainer tatsächlich ins Exil geschickt werden".

+++ 09:03 Ukraine: Cherson wurde 60 mal angegriffen +++
Russische Angreifer haben in den letzten 24 Stunden 60 Mal das Gebiet Cherson angegriffen und dabei einen Zivilisten getötet. Das berichtet die ukrainische Militärverwaltung. "Der Feind hat die Stadt Cherson sechsmal beschossen. 26 Granaten haben die Wohngebiete der Stadt getroffen, darunter Privat- und Wohnhäuser", sagte der Verwaltungschef. 290 Granaten seien abgefeuert worden, das Gebiet habe unter Beschuss durch russische Flugzeuge gestanden, durch Mehrfachraketenwerfer und Artillerie. Man beklagt ein Todesopfer.

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In den vergangenen Wochen war die Region Cherson immer wieder Ziel russischer Angriffe, hier wurde eine Geburtsklinik attackiert.

(Foto: IMAGO/Independent Photo Agency Int.)

+++ 08:40 London: Todesfälle in russischer Armee auch durch Alkohol, schlechte Übung, Unterkühlung +++
In seinem täglichen Update zum Kriegsverlauf schätzt das britische Verteidigungsministerium, dass eine "erhebliche Minderheit" der bis zu 200.000 russischen Kriegsopfer nicht im Kampf gestorben ist. Die Briten verweisen auf einen russischen Telegram-Nachrichtenkanal, der vor wenigen Tagen angab, dass die Zahl der Zwischenfälle, Verbrechen und Todesfälle im Zusammenhang mit Alkoholkonsum unter den eingesetzten russischen Streitkräften "extrem hoch" sei. Zu den Hauptursachen für Verluste außerhalb von Kampfhandlungen gehören demnach vermutlich auch schlechte Übungen zur Waffenhandhabung, Verkehrsunfälle und klimatische Verletzungen wie Unterkühlung.

+++ 08:22 Ukraine: 560 Russen am Samstag gefallen +++
Laut Aussage des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte hat die Armee zwischen dem 24. Februar 2022 und dem 2. April 2023 rund 174.550 russische Soldaten eliminiert, davon 560 gestern. Die ukrainischen Verteidiger zerstörten nach eigenen Angaben außerdem 3618 russische Kampfpanzer (darunter zwei Panzer gestern), 6986 gepanzerte Kampffahrzeuge (+5), 2687 Artilleriesysteme (+4), 527 Mehrfachraketen-Systeme sowie 5537 Fahrzeuge und Tanklastwagen (+9). Eigene Verluste gibt der Generalstab nicht an.

+++ 07:50 Russische Besatzer schränken Bewegungsfreiheit ukrainischer Anwohner ein +++
In den von Russland eroberten Gebieten der Region Cherson schränken die Invasoren die Bewegungsfreiheit ukrainischer Bürger ein, die keine russischen Pässe erhalten haben. Dies berichtet die Agentur Ukrinform unter Berufung auf den Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. Ukrainischen Bürgern, die an Kontrollpunkten keinen russischen Pass vorweisen könnten, werde die Ein- und Ausreise nach dem vierten Überschreiten eines Checkpoints untersagt. Außerdem würden die russischen Besatzungs-Behörden Dokumente über das Eigentum an Wohngebäuden fälschen, so der Generalstab in einem Internet-Post, um sich die Immobilien ukrainischer Bürger und Erholungszentren anzueignen. Dazu würden Kauf- und Schenkungsverträge gefälscht, heißt es in dem Beitrag.

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Während die Stadt Cherson im vergangenen Herbst von ukrainischen Truppen befreit werden konnte, sind Teile der Region noch immer unter russischer Besatzung.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

+++ 07:19 Südafrika will Bündnis mit Putin-Partei stärken +++
Hochrangige Vertreter der südafrikanischen Regierungspartei ANC wollen bei ihrem derzeitigen Besuch in Moskau die Freundschaft mit der Partei Einiges Russland von Präsident Wladimir Putin festigen. Bei den Gesprächen gehe es unter anderem um die "Neuausrichtung der globalen Ordnung", die das Ziel habe, "die Folgen des Neokolonialismus und der zuvor vorherrschenden unipolaren Welt umzukehren", so der ANC. Südafrika zählt zu den Staaten im globalen Süden, die Russland am nächsten stehen, und weigert sich bislang, den Überfall Russlands auf die Ukraine zu verurteilen. Seit Donnerstag befindet sich die südafrikanische Delegation zu Gesprächen in Moskau.

+++ 06:55 "Wall Street Journal" macht Gershkovichs Texte zugänglich +++
Als Antwort auf die Behauptung eines Mitglieds der russischen Staatsduma, der vor wenigen Tagen inhaftierte US-Journalist Evan Gershkovich sei gar kein Journalist und habe nicht einmal Texte verfasst, hat das US-"Wall Street Journal" die Bezahlschranke zu Gershkovichs Artikeln entfernt. Sie sind auf der Autorenseite https://www.wsj.com/news/author/evan-gershkovich zu finden. Jüngst berichtete er dort über die Verschlechterung der russischen Wirtschaftsperspektiven durch knappere Staatseinnahmen und geringeres Wirtschaftswachstum aufgrund der immer härteren westlichen Sanktionen.

+++ 06:09 Vierfacher Kickbox-Weltmeister im Kampf gefallen +++
Vitalii Merinov, ein vierfacher Kickbox-Weltmeister, der an der Front in der Ukraine kämpfte, erlag Freitagnacht seinen auf dem Schlachtfeld erlittenen Wunden, so teilt es der Bürgermeister der Stadt Iwano-Frankiwsk mit. "Vitalii Merinov zog am ersten Tag der Invasion in den Krieg", so Martsynkiv in einem Internet-Post. "Während eines der Gefechte erlitt er eine Schrapnellwunde am Bein. Merinow erholte sich, kehrte an die Front zurück und verteidigte die Ukraine bis zu seinem letzten Atemzug." Der Bürgermeister sagte nicht, in welchem Gefecht Merinow seine letzten Wunden erlitten hat. Er hinterlässt seine Frau und seine zweijährige Tochter.

+++ 05:34 "Zynismus" - Ukraine-Botschafter kritisiert ehemals hochrangige SPD-Politiker scharf +++
Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat den Aufruf ehemaliger hochrangiger SPD-Politiker und Gewerkschafter zu Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine scharf kritisiert. "Dieser Friedensappell ist kein Aprilscherz. Das ist ein purer Zynismus gegenüber den zahlreichen Opfern der russischen Aggression", sagt Makeiev der Deutschen Presse-Agentur. Er habe nur eins zum Ziel: "Die Verbrechen Russlands und dementsprechend die Verantwortung des russischen Regimes zu verschleiern." Angesichts des brutalen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine laute der einzig mögliche Friedensappell: "Herr Putin, ziehen Sie sofort Ihre Truppen aus dem kompletten ukrainischen Territorium ab!" Den Appell mit dem Titel "Frieden schaffen!" hat der Historiker Peter Brandt, ein Sohn des ehemaligen Kanzlers Willy Brandt, zusammen mit dem früheren Chef des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, und dem Ex-SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Müller initiiert.

+++ 04:55 Wall Street Journal fordert Freilassung ihres Korrespondenten +++
Die US-Zeitung "Wall Street Journal" fordert die sofortige Freilassung ihres Russland-Korrespondenten Evan Gershkovich. "Evans Fall ist ein Schlag gegen die freie Presse und sollte alle freien Menschen und Regierungen auf der Welt alarmieren", schreibt das "Wall Street Journal" auf Twitter. Der Inlandsgeheimdienst FSB hat den 31-Jährigen in Russland unter dem Vorwurf der Spionage verhaftet. Gershkovich ist US-Bürger und berichtet seit 2017 über Russland. In den vergangenen Monaten hat der 31-Jährige vor allem russische Politik und den Ukraine-Konflikt abgedeckt.

+++ 03:36 Ukrainische Stahlindustrie bricht dramatisch ein +++
Die ukrainische Stahlproduktion, die laut "Ukrainska Pravda" 2021 noch an neunter Stelle in der Welt steht, soll 2022 infolge des russischen Angriffskrieges um 70 Prozent eingebrochen sein. "Aber dieser Krieg hat die ukrainischen Stahlwerke zur Legende gemacht", heißt es von dem Online-Medium. Im Mai letzten Jahres ist es Russland gelungen, die letzte Bastion der ukrainischen Armee in Mariupol einzunehmen. Nach erbitterten Stellungskämpfen wird damals das riesige Stahlwerk Asowstal eingenommen. Hunderte Kämpfer werden dabei festgenommen.

+++ 0:01 Warschau will von Berlin weniger Zögern und mehr Taten +++
Polens Europaminister Szymon Szynkowski vel Sek fordert von Deutschland mehr Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriff. "Deutschland wirkt auf uns manchmal wie ein zögerlicher Hamlet. Deutschland muss sich klar auf die Seite des Guten stellen, nicht nur mit Worten, sondern auch mit mehr Taten", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er bezieht sich auf die Lieferung von MiG-29-Kampfjets an die Ukraine. Polen hat entschieden, die aus den Beständen der Luftstreitkräfte der früheren DDR stammenden Jets zunächst nicht an die Ukraine zu liefern. Deutschland hätte dies genehmigen müssen. Der Minister ergänzt: "Deutschland konzentriert sich manchmal sehr auf Formalia und das Prozedere als auf konkrete Aktionen."

+++ 22:25 Tschetschenen-Herrscher Kadyrow inspiziert Truppen +++
Das russische Staatsfernsehen zeigt den tschetschenischen Staatschef Ramsan Kadyrow bei der Inspektion von Truppen auf dem Weg in die Ukraine. Die Aufnahmen zeigen auch, wie er einen Soldaten auszeichnete und mit weiteren Soldaten bei der Zeremonie in Grosny spricht. Rund 2.500 Soldaten wurden als einsatzbereit gemeldet, die meisten von ihnen kehren nach einem kurzen Urlaub in die Ukraine zurück.

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Kadyrow bei der Zeremonie in Grosny.

+++ 21:43 Ukrainischer Geistlicher bekommt Fußfesseln +++
Ein ukrainisches Gericht stellt den Vorsteher des weltberühmten Kiewer Höhlenklosters, Pawlo, für zwei Monate unter Hausarrest. Der Geistliche der ukrainisch-orthodoxen Kirche stehe unter Verdacht, die religiösen Streitigkeiten befeuert und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gerechtfertigt zu haben, berichten ukrainische Medien aus dem Gerichtssaal. Pawlo muss elektronische Fußfesseln tragen. Der Kontakt mit Gläubigen ist ihm untersagt. Der 61-Jährige bestreitet die Vorwürfe und spricht von einem politischen Verfahren.

+++ 21:16 Selenskyj fordert Reform des UN-Sicherheitsrates +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eine Reform des UN-Sicherheitsrats. Zuvor hatte Russland den Vorsitz des Gremiums übernommen. Erst am Vortag habe die russische Artillerie ein fünf Monate altes Kind getötet und nun übernehme es den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. "Es ist kaum etwas vorstellbar, was den vollständigen Bankrott solcher Institutionen besser demonstriert." Der Vorsitz im Sicherheitsrat rotiert monatlich in alphabetischer Reihenfolge, wobei neben den fünf ständigen auch die zehn nichtständigen Mitglieder an die Reihe kommen. Zuletzt hatte Russland den Vorsitz im Februar 2022 inne - als es die Ukraine überfiel. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 20:40 Kämpfe um Bachmut und Awdijiwka laut Armee am heftigsten +++
In der Ukraine sollen die Kämpfe in den Gebieten um Bachmut, Awdijiwka und Maryinka an diesem Samstag am heftigsten gewesen sein. Das schreibt die ukrainische Armee auf Facebook. Die Truppen hätte mehr als 50 feindliche Angriffe abgewehrt. Die russische Armee habe unter anderem auch erneut zivile Ziele im Gebiet Donezk mit ballistischen Raketen angegriffen. Es ist von mehreren Verletzten die Rede. Insgesamt habe Russland zwei Raketen- und 25 Luftangriffe durchgeführt und sechs Mal aus Mehrfachraketen-Systemen gefeuert. Die Angaben sind nicht zu überprüfen.

+++ 20:00 Dutzende protestieren in Kiew wegen Vernehmung von Kirchenoberhaupt +++
Nach einer Razzia bei einem hochrangigen Kirchenvertreter in der Ukraine protestieren Dutzende Gläubige vor dem berühmten Kiewer Höhlenkloster. Die Versammelten, darunter auch Geistliche, schwenken religiöse Symbole und beten vor dem Kloster Lawra Petschersk. Dem Protest der Gläubigen stellt sich eine kleine Gruppe von pro-ukrainischen Aktivisten entgegen. Das geistliche Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche, der Metropolit Pawlo, war zuvor wegen Vorwürfen der Aufstachelung zum religiösen Hass zu einer Vernehmung vorgeladen worden. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst erklärt, Pawlo werde verdächtigt, die "Aggression der russischen Armee gegen die Ukraine zu rechtfertigen und abzustreiten und ihre Mitglieder zu verherrlichen". Pawlo weist eine Unterstützung der russischen Invasion in der Ukraine zurück. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 19:35 Selenskyj berichtet Macron von der Lage an der Front +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron telefoniert. Dabei sei es auch um die französische Unterstützung bei der Verteidigung der Ukraine gegangen, twittert Selenskyj. Er habe Macron in dem einstündigen Gespräch detailliert von der Lage an der Front berichtet.

+++ 19:00 Ukraine und Russland melden jeweils Hunderte getötete Soldaten +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium spricht von 630 weiteren russischen Soldaten, die innerhalb eines Tages getötet worden seien. Das russische Verteidigungsministerium beziffert die ukrainischen Verluste unter anderem in den Regionen Donezk und Charkiw auf etwa 350 Soldaten. Keine der Angaben lässt sich unabhängig überprüfen.

+++ 18:20 Ukraine: Gräber durch Raketen beschädigt +++
Nach ukrainischen Angaben hat das russische Militär die Region Saporischschja bereits mehrfach mit Raketen angegriffen – zuletzt in den vergangenen Tagen. Aus der Ukraine kommen Fotos, die am Freitag aufgenommen wurden, die Einschlagslöcher im Boden zeigen. Auch ein Friedhof in Saporischschja sei durch russischen Raketenbeschuss beschädigt worden, meldet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

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Den Angaben zufolge hat ein russisches Geschoss den Krater auf dem Pershotravneve-Friedhof in Saporischschja verursacht.

(Foto: picture alliance / abaca)

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(Foto: picture alliance / abaca)

+++ 17:34 Trittin kritisiert russischen Vorsitz im UN-Sicherheitsrat +++
"Es ist leider kein Aprilscherz", sagt der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin über die turnusgemäße, russische Übernahme des Vorsitzes im UN-Sicherheitsrat. "Das Land, das seinen Nachbarn Ukraine vor mehr als einem Jahr angriff, bekommt den Vorsitz im obersten Gremium zur Wahrung des Weltfriedens", konstatiert Trittin. "So wird der Bock zum Gärtner gemacht." Leider bestehe keine Hoffnung, dass Russland dem Votum von 141 Mitgliedstaaten Folge leisten werde, sich aus der Ukraine zurückzuziehen, erklärt Trittin weiter.

+++ 16:54 Ermittler: Russen beschießen Cherson mit Granaten, Todesopfer und Verletzte +++
In der Region Cherson gibt es nach ukrainischen Angaben ein Todesopfer und mehrere Verletzte. Die regionale Staatsanwaltschaft Cherson schreibt bei Telegram, das russische Militär habe die Stadt Cherson und das davon etwa 50 Kilometer entfernte Dorf Kosazke beschossen. Die Granaten der Russen hätten in Cherson ein Wohngebäude getroffen, ein Mann sei getötet worden. In dem Dorf seien vier Menschen verletzt worden. Die endgültige Zahl der Opfer werde noch ermittelt, heißt es. Der Beschuss dauere an. Auch der Leiter des Präsidialamts der Ukraine, Andrij Jermak, berichtet von andauerndem Beschuss auf Cherson. Er bestätigt einen Toten in Cherson und einen Verletzten in Kosazke.

+++ 16:17 Ukraine nennt russischen Vorsitz im UN-Sicherheitsrat eine Schande +++
Die Ukraine bezeichnet die turnusmäßige Übernahme des Vorsitzes im UN-Sicherheitsrat durch Russland als Schande. Es sei ein weiterer Schlag gegen geregelte internationale Beziehungen, twittert der Chef des Präsidenten-Stabes, Andrij Jermak. Er kritisiert auch den Iran wegen Waffenlieferungen an Russland. "Es ist sehr bezeichnend, dass am Feiertag eines Terrorstaates - Iran - ein anderer Terrorstaat - Russland - den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat übernimmt", schreibt Jermak und bezieht sich dabei auf den Feiertag anlässlich der Gründung der Islamischen Republik Iran.

+++ 15:38 Nordkorea wirft Ukraine Streben nach Atomwaffen vor +++
Nordkorea wirft der Ukraine vor, nach Atomwaffen zu streben. Die einflussreiche Schwester von Machthaber Kim Jong Un begründet ihren Vorwurf mit einer Online-Petition, deren Initiatoren damit auf die Ankündigung Russlands reagieren, Atomwaffen nach Belarus zu verlegen. Sie wollen, dass auch in der Ukraine Nuklear-Waffen stationiert werden. Bis zum Samstag hatten 611 Menschen die Petition unterzeichnet. Das Quorum liegt bei 25.000 Unterstützern, damit Präsident Wolodymyr Selenskyj auf die Petition reagieren muss. Kim Yo Jong erklärte nach Bericht der Nachrichtenagentur KCNA, die Petition könnte ein Komplott vom Präsidentenbüro sein. Selenskyj solle nicht glauben, dass der US-Nuklearschirm die Ukraine vor Russland schützen könne.

+++ 15:00 Kiew verhängt Sanktionen gegen Ex-Konzern-Chef und weitere Personen sowie Unternehmen +++
Die Ukraine verhängt Sanktionen gegen mehr als 230 weitere russische und ukrainische Personen sowie gegen Hunderte Unternehmen. Präsident Wolodymyr Selenskyj unterschreibt ein entsprechendes Dekret. Betroffen sind vor allem Direktoren von Rüstungsbetrieben und militärischen Forschungseinrichtungen. Sanktionen werden aber auch gegen das russische Finanzministerium und den Föderationsrat, das Oberhaus des russischen Parlaments, verhängt. Wie ukrainische Medien berichten, ist auch der ehemalige Präsident des ukrainischen Flugindustrie-Zulieferers Motor Sitsch von den Strafmaßnahmen betroffen. Er war bereits im Oktober unter dem Vorwurf des Hochverrats festgenommen worden. Er soll die Lieferung eines Kampfhubschraubers an das Verteidigungsministerium behindert haben. Medienberichten zufolge sollen die Sanktionen meist zehn Jahre gelten, unter anderem sollen Vermögenswerte eingefroren und Lizenzen entzogen werden. Die Strafmaßnahmen gelten vor allem als symbolische Maßnahme, da die Betroffenen zumeist keinen Besitz in der Ukraine haben.

+++ 14:30 Schoigu: Russland produziert deutlich mehr Munition +++
Die russische Regierung erklärt, die Produktion von Munition um ein Vielfaches gesteigert zu haben. "Das betrifft sowohl gewöhnliche als auch Hochpräzisionsmunition", sagt Verteidigungsminister Sergej Schoigu bei einer Generalstabssitzung. Genauere Angaben macht er nicht. Damit könne Russland seine Kriegsziele erreichen, behauptet Schoigu. Seine Aussagen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Auch der Westen, von dessen Lieferungen die angegriffene Ukraine in ihrer Verteidigung abhängig ist, versucht seine Produktion daher auszuweiten.

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Ende März besuchte Verteidigungsminister Schoigu russische Waffenproduktionsstätten

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

+++ 13:58 Sharma: Wird um jeden Meter in Bachmut gekämpft +++
ntv-Reporterin Kavita Sharma berichtet aus einer Region, 25 Kilometer von der umkämpften Stadt Bachmut entfernt. Nach Angaben der US-Denkfabrik Institute for the Study of War habe die Wagner-Truppe Erfolge im Stadtgebiet erzielen können, während ukrainische Truppen Boden um Bachmut herum gutmachen.

+++ 13:47 Kiew bestellt 100 gepanzerte Fahrzeuge in Polen +++
Die Ukraine hat nach polnischen Angaben 100 gepanzerte Militärfahrzeuge des in Polen hergestellten Typs Rosomak bestellt. Das teilte Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki bei einem Besuch der Rosomak-Fabrik mit. Dort, in der südpolnischen Stadt Siemianowice Slaskie, sollen die Fahrzeuge unter Lizenz des finnischen Rüstungskonzerns Patria produziert werden. Die Bestellung werde durch Mittel finanziert, die Polen von der Europäischen Union erhalten habe sowie mit US-Geldern für die Ukraine. Mehr dazu lesen Sie hier.

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Ein Rosomak im polnischen Werk Siemianowice Slaskie.

(Foto: imago/ZUMA Press)

+++ 13:22 Russische Angriffe bei Bachmut ausgebremst - auch durch Schnee +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben weitere Angriffe auf die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut abgewehrt. "In den vergangenen 24 Stunden haben unsere Verteidiger gegnerische Attacken im Bereich der Ortschaften Bohdaniwka und Iwaniwske zurückgeschlagen", teilt der ukrainische Generalstab mit. Beide Ortschaften liegen an wichtigen Zufahrtsstraßen nach Bachmut. Schon zuvor hatten russische Quellen von massiven Schneefällen berichtet, die das Vorankommen der angreifenden Truppen beeinträchtigen würden. "Die Verschlechterung des Wetters erschwert die Führung aktiver Handlungen", klagte der russische Militärexperte Boris Roschin in der vergangenen Nacht. Auf Bildern und Videos aus der Gegend sind massiver Schneefall und eine dicke Schneedecke zu sehen.

+++ 12:59 Ukrainischer Premier: Butscha zum Gerichtsort für Kriegsverbrechen machen +++
Der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal schlägt vor, den Kiewer Vorort Butscha, der im Frühjahr letzten Jahres wochenlang brutal von den Russen besetzt wurde, als Gerichtsort für russische Kriegsverbrechen zu nutzen. Kurz nachdem Butscha am 31. März 2022 von ukrainischen Truppen befreit worden war, erschütterten Beweise für russische Gräueltaten die Welt. Auf den Straßen wurden Leichen von Zivilisten gefunden, deren Hände auf dem Rücken gefesselt waren, viele mit Spuren von Folter. Mehr als 1400 Zivilisten, darunter 37 Kinder, wurden von den russischen Truppen in dem Gebiet getötet, so die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft. "Der Aggressor muss für das Böse, das er getan hat, bezahlen. Mit Freiheit, mit Geld, mit dem Status eines Landes im Exil", sagte Schmyhal in einem Internetpost.

+++ 12:38 Großbritannien will sich nicht nuklear erpressen lassen +++
Die nukleare Erpressung des Kremls werde die Unterstützung des Vereinigten Königreichs für die Ukraine nicht beeinträchtigen, sagte der Vize-UN-Vertreter des Vereinigten Königreichs, James Kariuki. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Die Äußerungen des russischen Diktators Wladimir Putin über die Stationierung von Atomwaffen in Weißrussland seien lediglich ein weiterer Versuch, die Partner Kiews einzuschüchtern, so Kariuki. "Wir werden das ukrainische Volk nachdrücklich unterstützen und Russland auffordern, die Spannungen abzubauen", sagte er. "Dies sollte mit der Beendigung dieser illegalen und nicht provozierten Invasion beginnen."

+++ 12:14 IOC kritisiert ukrainischen Boykott-Aufruf +++
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat den Boykott-Aufruf der ukrainischen Regierung kritisiert. Die Sportlerinnen und Sportler der Ukraine waren am Donnerstag offiziell angewiesen worden, Wettbewerbe zu boykottieren, an denen Personen aus Russland oder Belarus teilnehmen. "Sollte eine solche Entscheidung umgesetzt werden, würde sie nur die ukrainischen Athleten verletzen und sich in keiner Weise auf den Krieg auswirken, den die Welt beenden will und den das IOC so vehement verurteilt hat", teilt das IOC heute mit. Kritiker der Entscheidung verweisen darauf, dass der Kreml Erfolge russischer Athletinnen und Athleten zu Propagandazwecken nutzen kann. Noch im vergangenen Jahr hatte das IOC unter Vorsitz des Deutschen Thomas Bach russische und belarussische Sportler von der Teilnahme an olympischen Wettkämpfen ausgeschlossen.

+++ 11:29 Russland startet Einberufungskampagne für Wehrdienst +++
Vor dem Hintergrund des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat in Russland heute die Einberufungskampagne zum Grundwehrdienst begonnen. Die erste der beiden Kampagnen in diesem Jahr dauert bis zum 15. Juli, berichtet das Portal RBK unter Berufung auf ein Dekret von Kremlchef Wladimir Putin. Laut Generalstab wurden insgesamt 700.000 potenziell Wehrpflichtige im Vorfeld erfasst. Die Einberufenen, dieses Mal 147.000, sollen aber nicht für den Krieg in der Ukraine eingesetzt werden.

+++ 11:04 Säugling bei Angriff in Awdijiwka getötet +++
Russische Streitkräfte haben in den vergangenen 24 Stunden acht Regionen in der Ukraine angegriffen. Dabei wurden mindestens fünf Menschen getötet und zehn verletzt, wie die Gouverneure der Regionen am 1. April berichteten. Unter den Getöteten waren demnach ein fünf Monate altes Baby und seine Großmutter in der an der Frontlinie gelegenen Stadt Awdijiwka. Die Eltern des Neugeborenen wurden verwundet. In der südlichen Oblast Cherson wurden nach Angaben der regionalen Militärverwaltung zwei Stromtechniker getötet, die bei dem Versuch, das beschädigte Stromnetz wiederherzustellen, auf eine von Russen zurückgelassene Mine trafen.

+++ 10:42 Russland übernimmt Vorsitz im UN-Sicherheitsrat +++
Heute übernimmt Russland den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (USC). Dem Sicherheitsrat gehören als fünf ständige Mitglieder Russland, das Vereinigte Königreich, Frankreich, die Vereinigten Staaten und China an, die jeweils ein Vetorecht haben. Dazu kommen zehn nicht-ständige Mitgliedstaaten, die rotieren. In der Vergangenheit blockierte Russland wiederholt Entscheidungen des USC - nicht nur zum Krieg in der Ukraine, sondern beispielsweise auch zum Krieg des syrischen Machthabers Assad gegen das eigene Volk. Im Vorfeld der Rotation im Vorsitz hatten die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen gegen Russlands Präsidentschaft protestiert. Sie wird einen Monat dauern.

+++ 10:10 Hausdurchsuchung bei Vorsteher des Kiewer Höhlenklosters +++
Die Polizei hat vor dem Hintergrund des Streits um das weltberühmte Kiewer Höhlenkloster das Haus des Klostervorstehers Pawlo durchsucht. "Mir haben sie in zwei Worten gesagt, dass ich verdächtigt werde, für Russland zu arbeiten", sagt Pawlo in einem Video, das von der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti veröffentlicht wurde. Er sei zudem wegen religiöser Hetze und der Beschimpfung des ukrainischen Präsidenten zum Verhör geladen. Pawlo bestreitet die Vorwürfe. Der Streit um die Nutzung des Höhlenklosters dauert seit Monaten an. Die ukrainische Führung verdächtigt die dort tätige ukrainisch-orthodoxe Kirche der Spionage und Agitation für Moskau.

+++ 09:55 London: Gerassimow im Donbass gescheitert +++
Die Pläne des russischen Militärkommandos, die von ihm kontrollierten Gebiete im Donbass während der Winteroffensive auszuweiten, sind nach Ansicht des britischen Verteidigungsministeriums gescheitert. 80 Tage nachdem der Chef des russischen Generalstabs, General Waleri Gerassimow, persönlich das Kommando über die sogenannte "Spezialoperation" übernahm, sieht man in London nur geringe Erfolge in einzelnen Frontabschnitten. "Gerassimows Amtszeit ist geprägt von dem Versuch, eine allgemeine Winteroffensive zu starten, um die russische Kontrolle über die gesamte Donbass-Region auszuweiten", erläutert das Update. Nun werde immer deutlicher, "dass dieses Vorhaben gescheitert ist", heißt es in dem Bericht. Die Offensive habe Zehntausende von Opfern gefordert, nachdem man den vorübergehenden personellen Vorteil durch die Teilmobilisierung im Herbst verspielt hatte. Mehr dazu lesen Sie hier.

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Aus Sicht des britischen Verteidigungsministeriums wenig erfolgreich: General Waleri Gerassimow, hier an der Seite von Präsident Putin.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

+++ 09:27 Kuleba verurteilt Wimbledon-Entscheidung als "unmoralisch" +++
Die gestrige Entscheidung, Tennisspieler aus Russland und Weißrussland beim Tennisturnier in Wimbledon 2023 zuzulassen, wird vom ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba als "unmoralisch" kritisiert. "Hat Russland seine Aggressionen oder Gräueltaten eingestellt? Nein, es ist nur so, dass Wimbledon beschlossen hat, zwei Komplizen des Verbrechens zu beherbergen", twitterte Kuleba. Der Minister fordert die britische Regierung auf, den russischen und weißrussischen Tennisspielern das Visum zu verweigern. Im vergangenen Jahr hatte der britische Tennisverband LTA russische und belarussische Spieler ausgeschlossen, dieser Bann wurde nun aufgehoben. Als Begründung nennt der LTA den Druck der mächtigen Spielervereinigungen ATP und WTA. Diese hätten mit Beendigung der Mitgliedschaft gedroht. Bei den French Open, den Australian Open und den US Open durften Profis aus beiden Ländern schon im letzten Jahr antreten.

+++ 08:58 Slowakei will Produktion von Munition drastisch erhöhen +++
Die Slowakei plant eine drastische Ausweitung der Produktion von Munition und Artilleriegranaten für die Ukraine, wie der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nagy am 31. März gegenüber Reportern erklärte. Laut Nagy wird die Slowakei nun eine Schlüsselrolle bei der Herstellung von Munition für die Ukraine spielen. "Wir unternehmen konkrete Schritte, um die Produktion von 155-Millimeter-Munition in unseren Einrichtungen um das Fünffache zu erhöhen", so der Minister. Die Slowakei hat vor Kurzem ein Luftabwehrsystem 2K12 Kub und die ersten der 13 zugesagten MiG-29-Kampfjets an die Ukraine geliefert.

+++ 08:20 Ukraine meldet Abwehr von 70 russischen Angriffen gestern +++
Laut Generalstab der ukrainischen Streitkräfte konzentrieren die russischen Truppen derzeit ihre Bemühungen auf die Offensiven in Richtung Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Marinka im Gebiet Donezk. Die ukrainischen Streitkräfte hätten gestern mehr als 70 russische Angriffe in diese Richtungen zurückgeschlagen, so der Generalstab im Morgenupdate. In den vergangenen 24 Stunden hätte Russland fünf Raketen, 16 Luftangriffe und fast 40 MLRS-Angriffe auf zivile Infrastrukturen durchgeführt. Laut dem Bericht setzten die russischen Streitkräfte außerdem mindestens sechs Shahed-136-Drohnen ein. Diese seien von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen worden. Der Generalstab warnt, die Bedrohung durch russische Luft- und Raketenangriffe in der gesamten Ukraine bleibe hoch.

+++ 07:55 Pistorius: Lücken in Bundeswehr bis 2030 nicht vollends zu schließen +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius geht nicht von einer baldigen Schließung der Ausrüstungslücken bei der Bundeswehr aus, die unter anderem durch Waffenlieferungen an die Ukraine gerissen wurden. "Wir wissen alle, dass die vorhandenen Lücken bis 2030 nicht vollends geschlossen werden können. Deswegen müssen wir Prioritäten setzen", sagte der SPD-Politiker der "Welt am Sonntag". Eine dieser Prioritäten sei der Schutz der Ostflanke der NATO. "Für uns heißt das zunächst, bis 2025 eine vollständig ausgerüstete Division aufzubauen und zur Response Force der NATO angemessen beizutragen."

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Soldaten der Panzergrenadierbrigade 37 montieren ein Panzerabwehrsystem auf einen Schützenpanzer Marder. Die Brigade ist Leitverband für die Landstreitkräfte der NATO Response Force (NRF) 2022-2024.

(Foto: IMAGO/Uwe Meinhold)

+++ 07:20 Pentagon schickt 65 Ukrainer nach Patriot-Schulung zurück in Ukraine +++
Das US-Verteidigungsministerium hat bekannt gegeben, dass 65 ukrainische Soldaten die Ausbildung an Patriot-Luftabwehrsystemen in Fort Sill, Oklahoma, abgeschlossen haben und bereits wieder zurück in Europa sind. Die neu ausgebildeten ukrainischen Soldaten werden in die bestehenden Luftverteidigungseinheiten zurückkehren und sollen ihren Kameraden vermitteln, was sie über den Einsatz des Patriot-Systems gelernt haben. Die Vereinigten Staaten, Deutschland und die Niederlande haben der Ukraine Patriot-Systeme zugesagt, sagte Pentagon-Pressesprecher Pat Ryder. "Sobald das Patriot-Luftverteidigungssystem in der Ukraine ist, wird es die mehrschichtige Luftverteidigung der Ukraine ergänzen, um Schutz und Abschirmung vor den mutwilligen, brutalen Angriffen Russlands auf unschuldige Zivilisten und zivile Infrastruktur zu bieten", so Ryder.

+++ 06:49 London: Russland scheinen wichtige Radargeräte zu fehlen +++
Das russische Militär verfügt nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes nur noch über eine "begrenzte Anzahl" von "Zoopark"-Radargeräten. Möglicherweise hat die Armee Schwierigkeiten, mehr dieser Abwehrsysteme zu regenerieren, die für beide Seiten im Krieg bislang eine wichtige Rolle spielen. Zoopark-Systeme sind in der Lage, den Ursprung feindlicher Artillerie zu verfolgen, um das Gegenfeuer zu lenken. "Die Erneuerung der Radarflotten zur Batterieabwehr dürfte für beide Seiten eine hohe Priorität haben, aber Russland wird sich wahrscheinlich schwertun, weil die Systeme auf die Lieferung von Hightech-Elektronik angewiesen sind, die durch die Sanktionen unterbrochen wurde."

+++ 06:17 US-General schließt ukrainischen Sieg in diesem Jahr aus +++
Der Vorsitzende der US-Generalstabschefs, General Mark Milley, sagt in einem Interview mit Defense One, dass es unwahrscheinlich sei, dass die Ukraine in diesem Jahr alle russischen Truppen aus ihrem Hoheitsgebiet vertreiben werde. "Selenskij hat mehrmals öffentlich erklärt, dass das ukrainische Ziel darin besteht, jeden Russen aus der von Russland besetzten Ukraine zu vertreiben", wird Milley zitiert. "Und das ist eine bedeutende militärische Aufgabe. Eine sehr, sehr schwierige militärische Aufgabe. Wir haben es mit einigen hunderttausend Russen zu tun, die sich noch in der von Russland besetzten Ukraine aufhalten."

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Ukrainische Soldaten in einem Unterstand bei Bachmut

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 03:56 Russische Angriffe in Oblast Sumy +++
Russische Truppen haben dem Portal "Kyiv Independent" zufolge vier Ortschaften in der Oblast Sumy angegriffen. Die Russen nutzten demnach Mörser, Artillerie und Minen. 45 Einschläge wurden gezählt. Ein Zivilist sei verwundet worden. Die Oblast Sumy grenzt an Russland und wurde im April 2022 von ukrainischen Truppen befreit.

+++ 02:13 Granate explodiert in Lwiw +++
Bei einem Granateneinschlag in Lwiw wird eine Person getötet. Wie das Portal "Kyiv Independent" unter Berufung auf den Stadtrat berichtet, kam es in einem Hochhaus im Norden der Stadt zu der Explosion.

+++ 23:55 Selenskyj fordert Gerechtigkeit +++
Angesichts der Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine fordert Präsident Wolodymyr Selenskyj nachdrücklich Gerechtigkeit. "Gerechtigkeit für unseren Staat, für all unsere Menschen, die wegen der russischen Aggression, wegen des Terrors der Besatzer ihre Verwandten, ihre Freunde, ihre Gesundheit, ihr Zuhause und ihr normales Leben verloren haben", sagte er in seiner allabendlichen Videoansprache. Selenskyj hatte am Freitag im Kiewer Vorort Butscha mit internationalen Gästen der Opfer der kurzen russischen Besatzungszeit gedacht.

+++ 22:59 EU soll Bauern wegen Importen aus Ukraine helfen +++
Fünf EU-Mitgliedsländer aus Mittelosteuropa fordern die EU-Kommission auf, den Bauern zu helfen, die durch günstige ukrainische Agrarprodukte unter Druck geraten sind. Brüssel müsse zusätzliche Gelder zur Unterstützung der Landwirte in der Region bereitstellen, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Unterzeichnet haben es die Regierungschefs von Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der Slowakei. Auch solle die EU in Zusammenarbeit mit dem UN-Welternährungsprogramm überschüssiges Getreide aus der Ukraine aufkaufen.

+++ 22:18 Selenskyj: Russland hat Sinn für Realität verloren +++
Die beabsichtigte Stationierung taktischer Atomwaffen Russlands in Belarus ist für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein Zeichen, dass das Treffen von Kremlchef Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping nicht von Erfolg gekrönt war. "Man hätte Russland einen Sinn für Realität aufzeigen müssen, den das Land unter Präsident Putin völlig verloren hat", zitiert die "Ukrajinska Prawda" Selenskyj am Rande seines Besuchs in Butscha anlässlich des ersten Jahrestags des Massakers im Kiewer Vorort. Putin habe es nicht geschafft, auf dem Schlachtfeld Erfolge zu erzielen, sagt Selenskyj zu den vermutlichen Hintergründen der Stationierung von Atomwaffen im benachbarten Belarus. "Es geht auch darum, dass er sich nicht um unsere Menschen kümmert und sie tötet, aber er verschont auch die eigenen Leute nicht."

+++ 21:59 Strack-Zimmermann: Waffenstillstand allein ist keine Lösung +++
Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hält einen Waffenstillstand nicht für die ultimative Lösung im Ukraine-Krieg. So ein Szenario alleine sei mit Sicherheit nicht genug. "Putin würde seine Armee wieder aufbauen, um erneut anzugreifen", sagt die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses der "Westdeutschen Zeitung". "Er war 2014 militärisch noch nicht dazu in der Lage. Er hat die Zeit seitdem genutzt, weil er registrierte, dass der Westen wenig bis gar nicht auf seinen Angriff auf den Donbass reagiert hat", sagt sie mit Blick auf die Konflikte in der Ostukraine nach der Annexion der Krim durch Russland. Es müsse ihrer Ansicht nach einen Friedensvertrag geben, betont Strack-Zimmermann. Unter keinen Umständen dürfe es aber einen Diktatfrieden geben. Denn die Geschichte lehre, dass ein Diktatfrieden nur erneute Kriege zur Folge gehabt hätte. "Es muss darauf hinauslaufen, dass Putin seine Armee zurückzieht und die Grenzen der Ukraine wieder hergestellt werden, dazu gehört völkerrechtlich die Krim", betonte die FDP-Politikerin.

+++ 21:20 Brandt-Sohn appelliert an Scholz: "Frieden schaffen!" +++
Ehemalige hochrangige SPD-Politiker und Gewerkschafter appellieren an Bundeskanzler Olaf Scholz, sich angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine für baldige Verhandlungen zur Beendigung der Kämpfe einzusetzen. "Mit jedem Tag wächst die Gefahr der Ausweitung der Kampfhandlungen. Der Schatten eines Atomkrieges liegt über Europa. Aber die Welt darf nicht in einen neuen großen Krieg hineinschlittern", heißt es in dem Aufruf "Frieden schaffen!", der an diesem Samstag veröffentlicht wird. "Wir ermutigen den Bundeskanzler, zusammen mit Frankreich insbesondere Brasilien, China, Indien und Indonesien für eine Vermittlung zu gewinnen, um schnell einen Waffenstillstand zu erreichen", schreiben die Initiatoren. Verfasst wurde der Aufruf unter anderem vom Historiker Peter Brandt, einem Sohn des ehemaligen Kanzlers Willy Brandt, sowie vom früheren Chef des Deutschen Gewerkschaftbunds Reiner Hoffmann und dem Ex-SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Müller.

+++ 20:56 Festnahme von US-Journalist: Russland warnt USA vor Drohungen +++
Russland warnt die USA im Fall des festgenommenen amerikanischen Journalisten Evan Gershkovich vor Drohungen. Die USA hätten gar nicht versucht, den Vorgang zu verstehen, erklärt eine Sprecherin des Außenministeriums im russischen Fernsehen. "Sie gehen sofort zu Drohungen, zu Repressalien gegen russische Journalisten über", sagt sie dem Sender Rossija 1. Wenn dieser Ansatz sich "im öffentlichen Raum" fortsetze, würden die USA "einen Sturm ernten".

Frühere Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, ino/hul/AFP/dpa/rts

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