Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 11:47 Russland verpflichtet Gebäudebesitzer auf Krim zu Luftschutz +++

Die Besatzungsbehörden in Sewastopol auf der von Russland völkerrechtswidrig annektierten Krim wollen die Eigentümer von Geschäftsgebäuden künftig mithilfe von Geldstrafen zwingen, Bürgern bei Luftalarm Schutz zu gewähren. Das berichtet das russische Exilmedium Meduza unter Berufung auf den von Russland eingesetzten Gouverneur.

+++ 11:09 Deutsche Luftwaffe schützt NATO-Ostflanke mit zwei Eurofightern +++
Ende des Jahres wird sich die deutsche Luftwaffe erneut am Schutz der NATO-Ostflanke beteiligen. Gemeinsam mit spanischen Fliegern werden deutsche Piloten im November im NATO-Auftrag den Himmel über den an Russland grenzenden NATO-Mitgliedern Estland, Lettland und Litauen überwachen. Dazu sollen zwei Eurofighter ins Baltikum verlegt werden, wie die Luftwaffe mitteilt. Estland, Lettland und Litauen besitzen keine eigenen Kampfjets. Die NATO sichert deshalb bereits seit 2004 den baltischen Luftraum.

+++ 10:30 Englisch-Training für ukrainische F-16-Piloten startet +++
Wie der "Kyiv Independent" unter Berufung auf das Pentagon berichtet, hat das englische Sprachtraining für die ukrainischen Piloten begonnen, die von den USA für F-16-Kampfjets ausgebildet werden. Dänemark, die Niederlande und Norwegen haben bereits F-16-Zusagen gemacht. Die drei Länder hatten in den vergangenen Monaten erklärt, dass sie die Kampfjets liefern werden, sobald die ukrainische Luftwaffe bereit ist, die Maschinen einzusetzen.

+++ 09:49 Russland: Neue Wehrpflichtige werden nicht in Ukraine kämpfen +++
Russland beruft am Sonntag wieder Wehrpflichtige zum Militärdienst ein. Das Verteidigungsministerium betont nun britischen Medien zufolge, dass die neuen Rekruten nicht an der "militärischen Spezialoperation" - wie der Aggressor seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine nennt - teilnähmen. Genau das wurde im Vorfeld der Einberufung immer wieder vermutet. "Ich möchte ausdrücklich betonen, dass der Generalstab keine Pläne für zusätzliche Mobilisierungsmaßnahmen hat", wird nun ein Militärs zitiert.

+++ 09:26 Selbstzensur russischer Blogger nimmt offenbar zu +++
Russische Militärblogger üben laut Experten in großem Maße Selbstzensur und veröffentlichen nur einen kleinen Teil ihrer Erkenntnisse. Einige besonders kritische Blogger hätten eingeräumt, dass sie nur 5 bis 15 Prozent ihrer Informationen von der Front preisgäben, heißt es in der aktuellen Analyse der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW). Insgesamt scheine es auf russischer Seite eine breitere Selbstzensur über die taktischen Realitäten an bestimmten Frontabschnitten zu geben. Dies deute darauf hin, dass russische Quellen ihre Berichterstattung über taktische Aktionen absichtlich einschränkten, insbesondere solche mit einem für Russland ungünstigen Ausgang.

+++ 08:55 Reisner warnt vor Kipppunkt zugunsten Russlands +++
Nach Einschätzung des Ukraine-Experten des österreichischen Bundesheers, Markus Reisner, erhält die Ukraine insgesamt zu wenig Kriegsgerät, auch um sich gegen die russischen Luftschläge im Hinterland zu wehren. Sollte erneut die Stromversorgung des Landes schwere Schäden davontragen, breche das Rückgrat auch für die Rüstungsproduktion weg, warnt Reisner. "Eigentlich müssten jede Woche vier bis fünf voll beladene Güterzüge mit Kriegsmaterial in die Ukraine rollen." Während die USA sich sehr bewusst über die schwierige Lage seien, sei in der EU die Wahrnehmung des Geschehens unangemessen. "Europa ist dabei, den Moment zu verpassen, an dem wir es nicht mehr im Griff haben und die Situation zugunsten der Russen kippt."

+++ 08:22 Ukraine berichtet von langen Haftstrafen für Ukrainer auf Krim +++
Auf der von Russland völkerrechtswidrig annektierten Krim sind zwei Ukrainer wegen angeblicher Spionage zu 15 und 16 Jahren Haft verurteilt worden, wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform meldet. Wegen angeblicher Staatsgeheimnisse war die Gerichtsverhandlung demnach nicht öffentlich.

+++ 07:50 Ex-Prigoschin-Vertrauter soll Freiwilligen-Einheiten aufbauen +++
Der frühere führende Kommandeur der Wagner-Söldner, Andrej Troschew, arbeitet ab sofort für das russische Verteidigungsministerium. Präsident Wladimir Putin habe sich mit Troschew und Vize-Verteidigungsminister Junus-Bek Jewkurow getroffen, teilt der Sprecher des Präsidialamtes, Dmitri Peskow, der Nachrichtenagentur RIA zufolge mit. Bei dem Gespräch sei es darum gegangen, wie Freiwilligenverbände in der Ukraine eingesetzt werden können. Die Nachrichtenagentur AFP meldet, Putin habe Troschew gebeten, "die Bildung von Freiwilligeneinheiten zu beaufsichtigen, die verschiedene Aufgaben übernehmen können, in erster Linie natürlich in der Zone der speziellen Militäroperation". Russland nennt seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine "Spezialoperation". Die beiden Gründer der Wagner-Gruppe, Prigoschin und Dmitri Utkin, waren am 23. August bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.

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+++ 07:28 Experten sehen russische Truppen bei Kupjansk erheblich geschwächt +++
Sowohl nach offiziellen russischen als auch ukrainischen Angaben lassen die russischen Bodenangriffe Richtung Kupjansk und Lyman nach. Das deutet nach Einschätzung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) darauf hin, dass die dortige russische Offensive durch die ukrainische Offensive erheblich beeinträchtigt ist.

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+++ 06:57 Russland berichtet von ukrainischen Drohnenangriffen +++
Die russische Flugabwehr hat in der Nacht nach offiziellen Angaben erneut Drohnen abgefangen. Insgesamt seien elf ukrainische Drohnen zerstört worden, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. In der Region Kursk nahe der Grenze zur Ukraine seien zehn Drohnen abgeschossen worden, in der Region Kaluga rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau eine weitere. In der Region Kursk waren nach russischen Angaben durch Sprengsätze auf ein Umspannwerk ein Krankenhaus und fünf Siedlungen vorübergehend von der Stromversorgung abgeschnitten. Die ukrainischen Drohnenangriffe in Russland sind nicht mit dem Ausmaß der russischen Attacken zu vergleichen.

+++ 06:26 Russland meldet Lieferung neuer Tarnkappenjäger +++
Russischen Quellen zufolge haben Russlands Luftstreitkräfte gestern eine neue Lieferung von Tarnkappenjägern der fünften Generation Su-57 und Luftabwehrjägern der vierten Generation Su-35S erhalten. Das berichtet die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrer aktuellen Analyse. Der russische Industrie- und Handelsminister, Denis Manturow, erklärte demnach, dass bis Ende des Jahres weitere Su-57-Flugzeuge eintreffen sollen.

+++ 05:54 Moskau feiert mit Popstars Jahrestag der Annexion +++
Mit einem großen Festkonzert auf dem Roten Platz in Moskau feiert Russland heute den ersten Jahrestag der Annexion der ukrainischen Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk. Das mit Teilnahme russischer Popstars wie Dima Bilan oder Sergej Lasarew geplante Konzert will der Kreml vor allem als innenpolitische Machtdemonstration nutzen.

+++ 02:02 Selenskyj: Ukraine verdient NATO-Mitgliedschaft +++
Nach dem Besuch von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Kiew betont der ukrainische Präsident Selenskyj erneut den Anspruch auf eine Mitgliedschaft seines Landes in dem westlichen Militärbündnis. "Die Ukraine verdient es, ein NATO-Mitglied zu werden - und sie wird es werden", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Wir arbeiten daran, in Sachen NATO-Mitgliedschaft praktische Fortschritte zu erzielen." Stoltenberg besuchte die Ukraine bereits zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn. Selenskyj kündigte dabei ein neues gemeinsames Dokument an, in dem die praktischen Schritte des Landes für die Erfüllung von NATO-Standards festgehalten werden sollen.

+++ 00:56 Neue Botschafterin in Minsk - Ungarn schert aus EU-Linie aus +++
Ungarn bricht mit der in der EU üblichen diplomatischen Isolation von Belarus. Nach den gefälschten Präsidentschaftswahlen vom Sommer 2020 haben die EU-Staaten ihre diplomatischen Beziehungen zu Belarus auf ein Minimum begrenzt, denn die Regierung von Alexander Lukaschenko wird von der EU nicht anerkannt. Die neue ungarische Botschafterin in Minsk, Ilona Bencsik, überreichte dem Machthaber nun persönlich ein Beglaubigungsschreiben. Lukaschenko betonte bei der Gelegenheit, dass "Ungarn ein langjähriger und zuverlässiger Freund von Belarus" sei, wie die "Ukrainska Pravda" berichtet. "Unsere Beziehungen haben den Test der Zeit bestanden und beruhen auf Pragmatismus und gegenseitigem Respekt", so Lukaschenko demnach weiter. Wenn EU-Botschafter aus Belarus abgezogen werden, werden sie in der Regel nur durch sogenannte Geschäftsträger ersetzt.

+++ 23:35 Zwei Menschen sterben bei Beschuss im Donezk-Gebiet +++
Russischer Beschuss hat ukrainischen Beamten zufolge zwei Menschen in der Ostukraine getötet. Sie starben demnach, als russische Streitkräfte Krasnohoriwka westlich der von Russland gehaltenen Stadt Donezk und in der Nähe der seit Langem umkämpften Stadt Marjinka beschossen. In Kostjantyniwka, westlich der Stadt Bachmut, die seit Mai in russischer Hand ist, seien drei Menschen verletzt worden, als die russischen Streitkräfte innerhalb einer Stunde zwei Luftangriffe geflogen hätten.

+++ 22:11 Russischer Beschuss auf Cherson - drei Tote +++
Bei einem russischen Artillerie-Angriff auf die südukrainische Stadt Cherson sollen Behördenangaben zufolge drei Frauen getötet worden sein. Wie die Generalstaatsanwaltschaft berichtet, hat der Angriff um 18 Uhr Ortszeit stattgefunden, es seien Wohngebiete unter Beschuss genommen worden.

+++ 21:51 IAEA-Mitglieder fordern russischen Abzug aus AKW Saporischschja +++
Die Mitgliedstaaten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) fordern von Russland den sofortigen Abzug aus dem besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja. Soldaten müssten sich zurückziehen, und die Anlage müsse wieder unter ukrainische Kontrolle gebracht werden, heißt es in einer Resolution, die am Abend bei der jährlichen Generalkonferenz der IAEA in Wien verabschiedet wurde. Außerdem forderte die Resolution, dass die IAEA-Beobachter, die dauerhaft in dem AKW stationiert sind, freien Zugang zu allen Bereichen der Anlage erhalten. Bislang ist dem Team der IAEA die Besichtigung mehrerer Reaktor-Dächer verwehrt worden.

+++ 21:24 Winter naht: Selenskyj bittet NATO um mehr Luftabwehr +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von der NATO bei einem unangekündigten Besuch von Generalsekretär Jens Stoltenberg mehr Unterstützung bei der Luftabwehr zum Schutz der Energie-Infrastruktur. Stoltenberg wolle bei der Mobilisierung der NATO-Staaten in diesem Punkt helfen, sagt Selenskyj. "Wir müssen gemeinsam durch diesen Winter gehen, um unsere Energie-Infrastruktur und das Leben unser Bürger zu schützen", erklärt Selenskyj weiter. Es wird erwartet, dass Russland das ukrainische Energienetz bald wieder verstärkt ins Visier nimmt.


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Quelle: ntv.de, chl/ino/dpa/rts/AFP

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