Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 13:25 Russland setzt auf Kriegs-"Ermüdung" bei USA und Europa +++
Russland rechnet mit Ermüdungserscheinungen in Europa und den USA bezüglich des Kriegs in der Ukraine. Sie würden über die Zeit größer, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes Dmitri Peskow. Die USA blieben aber direkt in den Konflikt involviert. Peskow äußerte sich mit Bezug auf den am Samstag in Washington verabschiedeten Übergangshaushalt, der Hilfen für die Ukraine nicht beinhaltet.
+++ 12:58 Munz: "Prigoschin-Familie will Wagner selbst organisieren" +++
Russland setzt für den Ukraine-Krieg wieder auf die Kampfkraft der Wagner-Söldner. Ein Umbau der Führungsstruktur soll die Truppe nach dem Tod von Jewgeni Prigoschin wieder einsatzfähig machen. Die Familie des verstorbenen Söldner-Führers hat derweil eigene Pläne. ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet aus Moskau.
+++ 12:43 Ukrainische Getreide-Exporte fallen stark +++
Die Ukraine hat seit dem Sommer deutlich weniger Getreide ausgeführt als vor Jahresfrist. In der laufenden Saison 2023/24, die im Juli begonnen habe, seien bislang 6,68 Millionen Tonnen Getreide exportiert worden. Das seien 25,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, teilt das Landwirtschaftsministerium mit. Eine Erklärung dafür wird nicht genannt. Händler und Landwirtschaftsverbände hatten zuletzt die Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen und russische Angriffe auf ukrainische Häfen an der Donau als Hauptgründe für die sich abzeichnende Entwicklung genannt.

In der ukrainischen Region Cherkasy erfolgte die Ernte im Sommer 2023 unter drohendem Beschuss.
(Foto: REUTERS)
+++ 12:25 Ukrainischer Geheimdienst nimmt mutmaßlichen russischen Spion fest +++
Der Sicherheitsdienst der Ukraine SBU hat in Kiew einen mutmaßlichen Agenten des russischen Geheimdienstes FSB festgenommen, das meldet die Kyiv Post unter Berufung auf Aussagen des SBU. "Der Agent sammelte nachrichtendienstliche Informationen über die Spezialeinheiten der ukrainischen Streitkräfte und des Sicherheitsdienstes der Ukraine, insbesondere über jene, die sich auf den Einsatz unbemannter Luftfahrzeuge spezialisiert haben", heißt es in einer Mitteilung des SBU. Demnach erhielt der russische Agent seinen Auftrag von seinem russischen "Betreuer" am Ende des Sommers. Um ihn auszuführen, schrieb der Agent sich in einer der Kiewer "Drohnenarmee"-Schulen ein und versuchte dann, Standorte der Trainingsgelände zu identifizieren.
+++ 12:00 Russische Truppen bombardierten Krankenhaus in Cherson +++
Russland hat in der vergangenen Nacht laut ukrainischer Aussagen einen weiteren Luftangriff mit Drohnen und Bomben auf mehrere Regionen in der Süd- und Ostukraine geflogen. "Die Nacht war wieder ruhelos", fasste die Sprecherin der südlichen Verteidigungskräfte zusammen. In der Oblast Cherson wurden demnach ein Krankenhaus, Einrichtungen der Notfallinfrastruktur und ein landwirtschaftlicher Industriebetrieb getroffen. Im Gebiet Dnipropetrowsk wurden drei Drohnen abgeschossen. Opfer seien aus den nächtlichen Angriffen nicht zu beklagen.
+++ 11:33 Baerbock will "Winterschutzschirm" für die Ukraine spannen +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat zum Auftakt des EU-Außenministertreffens in Kiew ihre Forderung nach einem "Winterschutzschirm" für die Ukraine bekräftigt. Dazu gehöre der Ausbau der Luftverteidigung, die Lieferung von Strom-Generatoren und die Stärkung der Energieversorgung insgesamt. "Wir haben im letzten Winter gesehen, in welcher brutalen Weise der russische Präsident diesen Krieg auch führt, indem er bewusst Elektrizitätswerke angreift", sagte die Grünen-Politikerin am Montag in Kiew. Wladimir Putin setze damit darauf, dass damit dann auch die Wasserversorgung bei Temperaturen von 20 Grad unter dem Gefrierpunkt einbreche. "Das müssen wir gemeinsam mit allem was wir haben so weit es geht verhindern."
+++ 11:02 Ukraine greift russischen Flughafen in Sotschi an +++
Inoffiziellen Angaben zufolge attackiert die Ukraine den russischen Flughafen in Sotschi mit mindestens einer Kampfdrohne. Ein Video zeigt eine Explosion auf dem Gelände in der Nähe des internationalen Flughafens. Ziel der Aktion sollen Militärhelikopter sein.
+++ 10:46 Ukraine: Kampfdrohnen werden russische Angriffe bald dominieren +++
Die ukrainische Luftwaffe bereitet sich darauf vor, dass in naher Zukunft bei russischen Angriffen Kampfdrohnen den Vorrang vor Raketen haben werden, das meldet die ukrainische "Pravda" unter Berufung auf Aussagen des Luftwaffensprechers Jurij Ilnat von heute. Derzeit werden nach Darstellung der Ukraine 70 bis 80 Prozent der russischen Drohnenangriffe abgewehrt. "Wenn der Feind die Zahl der Kampfdrohnen erhöht, müssen wir natürlich auch die Zahl der Mittel erhöhen." Ihnat fügte demnach hinzu, dass die Ukraine die Anzahl ihrer Luftverteidigungsmittel nur mit Hilfe ihrer Partner erhöhen könne, weshalb die Arbeit mit den Partnern im Ramstein-Format ständig fortgesetzt werde.

Ein russischer Soldat lässt sich an Aufklärungs- und Angriffsdrohnen schulen. Es handelt sich um Material einer russischen Bildagentur.
(Foto: IMAGO/SNA)
+++ 10:20 Ukraine führt Gespräche zu drohendem Stopp von US-Hilfe +++
Die Ukraine versucht über Gespräche mit den beiden großen US-Parteien, eine Fortsetzung der Hilfe für den Abwehrkrieg gegen Russland zu sichern. Laut dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba diskutiert man "sehr eingehend" miteinander und hat bislang nicht das Gefühl, dass die US-Zusagen nicht mehr stehen. "Die USA verstehen, dass in der Ukraine viel mehr auf dem Spiel steht als nur die Ukraine", erklärte Kuleba in Kiew. Den am Samstag verabschiedeten Übergangshaushalt, der keine weitere Unterstützung für die Ukraine enthält, hält Kuleba für einen "Zwischenfall". Die Spitzen der Demokraten und Republikaner kündigten im Zuge der Abstimmung an, dafür zu sorgen, dass so schnell wie möglich über zusätzliche Unterstützung für das angegriffene Land abgestimmt wird.
+++ 09:53 Navidi: US-Ukraine-Hilfe "wird längerfristig ein Problem" +++
Laut Finanzexpertin Sandra Navidi ist inzwischen ein Großteil der Republikaner in den USA gegen eine weitere Unterstützung der Ukraine. Längerfristig werde das ein Problem, analysiert Navidi bei ntv. 62 Prozent der Wähler der Republikaner sind demnach der Meinung, der russische Kremlchef Wladimir Putin sei ein besserer Regierungschef als US-Präsident Joe Biden.
+++ 09:21 ISW: Wagner könnte der Ukraine wieder gefährlich werden +++
Westliche Militärexperten sehen in einer Wiederbelebung der russischen Privatarmee Wagner unter Kontrolle des Machtapparats in Moskau eine mögliche neue Bedrohung für die Ukraine. Wagner könne als geeinte und große Formation mit militärischer Ausrüstung unter Kontrolle der russischen Nationalgarde oder des Verteidigungsministeriums zur Gefahr werden für Kiew, heißt es in einer Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW). Damit müssten frühere Einschätzungen, dass die Armee nach dem Tod ihres Chefs Jewgeni Prigoschin keine Gefahr sei, korrigiert werden. Die ISW-Experten verwiesen auf Wagner-nahe Quellen, nach denen etwa auch Prigoschins Sohn Pawel die Führung der Einheiten übernehmen könne.
+++ 08:48 Russische Truppen feuern auf Cherson +++
Die russische Armee hat in der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober vom linken Ufer des Flusses Dnipro in der Oblast Cherson aus mehrmals die Stadt Cherson beschossen und dabei die zivile Infrastruktur, Bildungseinrichtungen, Privat- und Wohngebäude sowie Geschäfte beschädigt. Ein ausgebrochenes Feuer konnte von ukrainischen Kräften gelöscht werden.
+++ 08:24 EU-Außenminister treffen sich in Kiew +++
Zur Unterstützung der Ukraine sind die EU-Außenminister zu einem informellen Treffen nach Kiew gereist. Das teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mit. Es sei das erste Mal, dass es ein solches Treffen der Vertreter aller 27 EU-Staaten außerhalb der EU gebe. Seit Russland im Februar 2022 in das Nachbarland einmarschiert ist, ist noch nie eine so große Gruppe ranghoher ausländischer Politikerinnen und Politiker nach Kiew gekommen. Laut Borrell ist Ziel des Treffens, "unsere Solidarität und unsere Unterstützung für das ukrainische Volk auszudrücken". Für Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist es der zweite Besuch in der Ukraine binnen weniger Wochen.
+++ 07:52 London: Russische Kampfjets griffen Schlangeninsel an +++
Der britische Geheimdienst meldet einen kürzlich erfolgten Angriff Russlands auf die strategisch günstig gelegene, ukrainische Schlangeninsel. Die Angriffe wurden demnach mit russischen Kampfjets durchgeführt. Aus Sicht der Briten haben die Marineflieger der russischen Schwarzmeerflotte eine besonders wichtige Rolle der Flotte übernommen, da sie mit gleich mehreren Bedrohungen an der Südflanke des Ukraine-Krieges zu kämpfen hat.

Im Sommer 2022 eroberten ukrainische Truppen die Schlangeninsel von Russland zurück.
(Foto: via REUTERS)
+++ 07:19 Ukrainischer Generalstab: Russische Truppen verloren gestern 510 Soldaten +++
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte meldet 279.080 verlorene Soldatenleben auf russischer Seite seit Beginn der groß angelegten Invasion am 24. Februar 2022. In dieser Zahl seien 510 Verluste enthalten, die die russischen Streitkräfte allein in den letzten Tagen erlitten haben sollen. Dem Bericht zufolge hat Russland außerdem 4.717 Panzer, 9.000 gepanzerte Kampffahrzeuge, 8.909 Fahrzeuge und Treibstofftanks, 6.525 Artilleriesysteme, 801 Mehrfachraketenwerfer, 540 Luftabwehrsysteme, 316 Flugzeuge, 316 Hubschrauber, 5.061 Drohnen und 20 Boote verloren.
+++ 06:55 Russische Kanäle verbreiten Fake-Video über Rekrutierung jugendlicher Ukrainer +++
Die ukrainische Nachrichtenplattform Ukrinform warnt vor Fake-Meldungen, die Ukraine fordere Jugendliche per Gamer-Video dazu auf, in den Krieg zu ziehen. Mehrere Kreml-nahe Medien und Telegram-Kanäle hatten ein Video mit Ausschnitten aus martialischen Videospielen gezeigt, an deren Ende erscheint, "Du bist kein Kind mehr. Die Spiele sind vorbei. Komm zu den ukrainischen Streitkräften!" Die Kampagne sei gefälscht, meldet Ukrinform, für das Fake sei Filmmaterial aus berühmten Trailern für Spiele wie "Call of Duty", "EVE: Online" und auch aus "Spiderman" verwendet worden.

Auch Szenen aus einem Trailer für das hier dargestellte Spiel "Call of Duty" werden laut "Ukrinform" im Fake-Video verwendet.
(Foto: IMAGO/Pond5 Images)
+++ 06:29 Cherson schützt kritische Infrastruktur vor russischen Angriffen +++
Das zurückeroberte Cherson im Süden der Ukraine bereitet sich darauf vor, dass Russland im kommenden Herbst und Winter wieder verstärkte Angriffe auf zivile Infrastruktur fährt. Der Leiter der regionalen Militärverwaltung sagte auf einer Pressekonferenz, dass jedes Unternehmen der kritischen Infrastruktur mit großen Generatoren für den Fall eines Notstromanschlusses ausgestattet sei. "Was die kritischen Infrastruktureinrichtungen anbelangt, so haben wir bereits im vergangenen Jahr bei großflächigen Stromausfällen nicht nur in der Region Cherson, sondern im ganzen Land Erfahrungen mit diesen Bedingungen gesammelt. Wir bereiten uns auf Stromausfälle vor", sagte Oleksandr Prokudin laut Meldung des Nachrichtenportals Ukrinform.

Von russischen Angriffen getroffene Stromgeneratoren lassen sich oft nur mit viel Aufwand reparieren.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
+++ 05:34 Ukraine will Flugabwehr und Munitionsdepot zerstört haben +++
Die ukrainischen Luftstreitkräfte teilen mit, sie hätten die russischen Truppen im Laufe des vergangenen Sonntags 13 Mal aus der Luft angegriffen. Ziele seien Orte gewesen, an denen sich besonders viele russische Soldaten, Waffen und Ausrüstung befunden hätten. Getroffen worden seien unter anderem ein Flugabwehrsystem, 16 Artilleriesysteme und ein Munitionslager. Im selben Zeittraum hätten die russischen Streitkräfte 72 Luft- und 8 Bombenangriffen durchgeführt.
+++ 04:10 Mützenich wirft Russland gezieltes Einschleusen von Flüchtlingen vor +++
SPD-Fraktionsgeschäftsführer Rolf Mützenich macht gezielte Machenschaften Russlands und Belarus für den starken Anstieg der Asylanträge in Deutschland mitverantwortlich. "Wir erleben eine Folge hybrider Kriegsführung vonseiten Russlands, bei der gezielt Flüchtlinge unmittelbar aus Syrien und anderen Krisengebieten eingeflogen und durchgeschleust werden, mit dem Ziel Europa zu destabilisieren", sagt der SPD-Politiker der "Augsburger Allgemeinen". Der starke Anstieg der Einreisen von Asylsuchenden über Polen und Tschechien nach Deutschland deute darauf hin, dass viele Flüchtlinge gezielt über Umwege von Russland über Weißrussland in die EU geschleust würden.
+++ 03:18 Luftalarm in Kiew und weiteren Landesteilen +++
Mitten in der Nacht gibt es in verschiedenen Landesteilen der Ukraine Luftalarm. Dazu gehört die Hauptstadtregion, die Oblasten Tschernihiw und Sumy im Norden, sowie Regionen im Zentrum des Landes. Die Warnungen werden nach etwa einer Dreiviertel Stunde wieder aufgehoben. Zuvor hatte es auch im Süden Luftalarm gegeben, die Warnungen vor Drohnenangriffen wurden jedoch wieder aufgehoben.
+++ 01:27 Gemeinden im Nordosten der Ukraine melden Beschuss +++
Angriffe mit Bomben, Mörsern, Haubitzen und Minen: Mehrere ukrainische Gemeinden in der Nähe der russischen Grenze berichten von anhaltendem Beschuss. Im Laufe des Sonntags seien 86 Explosionen gezählt worden, erklärt die Militärverwaltung. In Druzhba sei ein Bewohner durch einen russischen Angriff mit einem Mehrfachraketenwerfer-System verletzt worden.
+++ 23:37 Athleten laufen ersten Kiew-Marathon im Krieg +++
Tausende Menschen haben am ersten Marathon in der ukrainischen Hauptstadt seit Beginn des russischen Angriffskrieges teilgenommen. Im letzten Jahr war die Sportveranstaltung ausgefallen, nun starteten nach Angaben der Veranstalter mehr als 5000 Läuferinnen und Läufer beim "Kiewer Marathon der Unbesiegbarkeit". "Man muss versuchen, sein Leben mit allen Mitteln zu erleichtern", sagt eine Teilnehmerin. "Wenn Sport einem hilft, mit Ängsten oder anderen schwierigen Lebenssituationen fertig zu werden, dann muss man das natürlich tun."
+++ 22:16 Ukraine: US-Regierung hat weitere Militärhilfe zugesichert +++
Die US-Regierung hat der Ukraine nach Angaben von Verteidigungsminister Rustem Umerow ungeachtet des Haushaltsstreits in Washington weitere militärische Hilfe zugesichert. Er habe mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin telefoniert, schreibt Umerow auf X. Demnach würden die ukrainischen "Krieger weiter einen starken Rückhalt auf dem Schlachtfeld haben".
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Quelle: ntv.de, fni/dpa/rts/AFP