Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 19:28 Ukraine plant Hälfte des Etats für Verteidigung ein +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj unterzeichnet den Staatshaushalt 2024 seines Landes mit Milliardenausgaben für die Rüstung. Der Wehretat von umgerechnet mehr als 40 Milliarden Euro macht demnach rund die Hälfte der geschätzten Gesamthaushaltsausgaben von etwa 84 Milliarden Euro aus. Das durch den Krieg wirtschaftlich geschwächte Land rechnet mit Einnahmen von rund 44 Milliarden Euro, der Rest soll wie schon in diesem Jahr über Schulden finanziert werden. Zum Vergleich: Russland plant die Erhöhung seines Militärbudgets auf fast ein Drittel des Gesamthaushalts. Der Verteidigungsetat 2024 steigt auf umgerechnet etwa 111 Milliarden Euro.
+++ 18:45 Ukraine: Siebenjährige und zwei Frauen bei Bombardierung getötet +++
Bei der Bombardierung einer Stadt im Nordwesten der Ukraine sind nach Angaben der ukrainischen Behörden zwei Frauen und ein siebenjähriges Mädchen getötet worden. Die Leichen der Frauen sowie zwei verletzte Männer seien in der Stadt Seredyna-Buda an der Grenze zu Russland aus den Trümmern von getroffenen Häuser geborgen worden, teilt die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Das Mädchen befand sich demnach zum Zeitpunkt des Beschusses gemeinsam mit seinem Stiefvater in einem Auto und starb kurz darauf in einem Krankenhaus. Der Angriff wurde laut Staatsanwaltschaft ersten Erkenntnissen zufolge mit einem Mehrfachraketenwerfer ausgeführt. Mindestens fünf Häuser seien zerstört worden.
+++ 18:12 Stoltenberg pocht auf weitere Militärhilfe +++
NATO-Generalsekretär Stoltenberg appelliert an die Verbündeten, die Ukraine über den Nahost-Krieg nicht zu vernachlässigen. Er ruft die NATO-Staaten beim Außenministertreffen in Brüssel zu weiterer Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land auf. Als Vorbild verweist er auf Deutschland und die Niederlande, die Kiew zusammen zehn Milliarden Euro in Aussicht gestellt hätten. "Zuversichtlich" äußert sich Stoltenberg auch über weitere Unterstützung der USA, obwohl es von den Republikanern im Kongress massiven Widerstand gibt. Die Hilfe liege "im Sicherheitsinteresse der Vereinigten Staaten". US-Außenminister Blinken versichert in Brüssel, "wir werden unsere Unterstützung für die Ukraine mit Nachdruck bekräftigen".
+++ 17:38 Baerbock versichert Kiew Unterstützung für neue Gegenoffensiven +++
Außenministerin Baerbock sichert der Ukraine Unterstützung für weitere Offensiven gegen die russischen Besatzer zu. Man tue alles dafür, dass die Ukraine auch im nächsten Jahr so viele Dörfer und Städte befreien könne wie möglich, sagt sie beim NATO-Außenministertreffen in Brüssel. Das Land müsse in die Lage versetzt werden, auch den Menschen in der Ostukraine ein Leben in Frieden und Freiheit zu ermöglichen. Wo ukrainische Städte und Dörfer bereits befreit worden seien, seien "die schlimmsten Verbrechen" sichtbar geworden, ergänzt sie und nennt die Verschleppung von Menschen und Folter als Beispiele.
+++ 17:03 Auch baltische Außenminister boykottieren OSZE-Treffen +++
Neben dem ukrainischen Außenminister Kuleba wollen auch dessen Amtskollegen aus den drei baltischen Staaten das OSZE-Treffen in Nordmazedonien wegen der geplanten Teilnahem des russischen Außenministers Lawrow boykottieren. Eine Teilnahme Lawrows am Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am Donnerstag und Freitag biete der Führung in Moskau eine Propaganda-Möglichkeit und berge die Gefahr, "dass der Aggressor Russland als rechtmäßiges Mitglied unserer Gemeinschaft freier Nationen legitimiert wird", teilen die Außenminister Litauens, Estlands und Lettlands gemeinsam mit.
+++ 16:33 Finnland schließt letzten Grenzübergang zu Russland +++
Finnland schließt seinen letzten noch für den Personenverkehr geöffneten Grenzübergang nach Russland vorerst. Das verkündet der finnische Ministerpräsident Orpo. Die Regierung reagiert damit auf eine zunehmende Zahl von Migranten aus dem Nahen Osten, die in den vergangenen Monaten aus Russland nach Finnland gekommen sind. Helsinki wirft Moskau vor, mit der Schleusung von Menschen Finnland destabilisieren zu wollen. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben sich seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine deutlich verschlechtert. Im April trat Finnland nach jahrzehntelanger Bündnis-Neutralität der NATO bei. Moskau bezeichnete den Schritt als "Angriff auf die Sicherheit" Russlands.
+++ 16:04 Ukrainerinnen fordern Kriegsdienst-Ende für ihre Männer +++
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine wird Männern im wehrfähigen Alter die Ausreise verboten. Auch Proteste sind laut Kriegsrecht untersagt. Dennoch versammeln sich zahlreiche Frauen auf dem Kiewer Maidan, um für eine Verkürzung des Kriegsdienstes zu demonstrieren.
+++ 15:32 London sieht bei Awdijiwka größte russische Geländegewinne seit halbem Jahr +++
Russische Truppen sind nach britischer Einschätzung weiter auf die umkämpfte Stadt Awdijiwka im Osten der Ukraine vorgerückt. Russische Einheiten hätten in den vergangenen Tagen weitere kleinere Vorstöße gemacht bei ihrem Versuch, die Stadt mit einer Zangenbewegung zu umzingeln, teilt das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Seit Anfang Oktober seien die Russen hier bis zu zwei Kilometer weit vorgerückt. "Obwohl bescheiden, bedeuten diese Fortschritte die größten russischen Geländegewinne seit Frühling 2023", heißt es in London. "Sie haben die beteiligten Einheiten Tausende Opfer gekostet."
+++ 15:11 Baerbock mahnt Türkei, Schwedens NATO-Beitritt abzusegnen +++
Bundesaußenministerin Baerbock kritisiert die von der Türkei verursachten Verzögerungen bei der Aufnahme Schwedens in die NATO deutlich. Dass Schweden Mitglied der gemeinsamen Allianz werde, sei "mehr als überfällig", sagt die Grünen-Politikerin beim NATO-Außenministertreffen in Brüssel. Dort sollte eigentlich bereits die Aufnahme Schwedens gefeiert werden. Die Türkei hat jedoch die dafür notwendige Ratifizierung noch nicht abgeschlossen. Dieser Schritt müsse nun kommen, betont Baerbock. Es gehe dabei auch darum, die NATO vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine als Sicherheitsbündnis zu verstärken.

Außenministerin Baerbock und ihr türkischer Amtskollege Fidan beim Treffen in Brüssel.
(Foto: picture alliance / photothek)
+++ 14:43 Ukrainischer Soldat filmt eigene Niederlage bei Awdijiwka +++
Seit Wochen toben erbitterte Kämpfe um die Industriestadt Awdijiwka im Osten der Ukraine. Die Verluste auf beiden Seiten sind massiv. Ein ukrainischer Kompaniechef filmt einen Angriff aus einem Schützengraben heraus - und wird dabei selbst verletzt. Seine ist die einzige von drei beteiligten Truppen, die den feindlichen Beschuss überlebt.
+++ 14:26 Militärgeheimdienst bestätigt Berichte: Frau des Geheimdienstchefs vergiftet +++
In der Ukraine wurde offiziellen Angaben zufolge die Ehefrau des Leiters des Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, vergiftet. Marianna Budanowa werde in einem Krankenhaus behandelt, sagt der Sprecher des Militärgeheimdienstes, Andrij Jussow, und bestätigt entsprechende Medienberichte. Sie sei mit Schwermetallen vergiftet, die im Alltag unüblich sind, heißt es in den Berichten. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 13:58 Stoltenberg: Sieg Russlands wäre Gefahr für NATO +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg fordert beim Außenministertreffen des Militärbündnisses Durchhaltevermögen bei der Unterstützung für die Ukraine. "Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass wir die Ukraine mit den Waffen versorgen, die sie braucht", sagt er in Brüssel. Grund sei auch, dass ein Sieg Russlands nicht nur eine Tragödie für die Ukraine, sondern auch eine Gefahr für die NATO wäre. Die Botschaft an autoritäre Staats- und Regierungschefs in Moskau und Peking wäre dann, dass sie bekommen, was sie wollen, wenn sie in ein anderes Land einmarschieren oder Gewalt anwenden, so Stoltenberg.
+++ 13:51 Baerbock: Deutschland wird Zwei-Prozent-Ziel erfüllen +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sagt zu, dass Deutschland trotz der gegenwärtigen Haushaltskrise seine Verpflichtungen gegenüber der NATO einhalten werde. Es sei wichtig, dass die Mitgliedstaaten der Allianz gemeinsam in ihre Sicherheit investierten, sagt Baerbock vor den Beratungen der NATO-Außenministerinnen und -Außenminister in Brüssel. "Das bedeutet auch, dass Deutschland im nächsten Jahr seine Zwei-Prozent-Verpflichtung erfüllen wird."
+++ 13:40 Frankreich macht Druck auf Türkei und Ungarn wegen NATO-Erweiterung +++
Die Verzögerungen bei der Aufnahme Schwedens in die NATO drohen aus Sicht Frankreichs schwerwiegende Konsequenzen zu haben. "Es geht hier um die Stärke und Glaubwürdigkeit unseres Bündnisses", warnte die französische Außenministerin Catherine Colonna beim NATO-Außenministertreffen in Brüssel. Man erwarte von der Türkei und Ungarn, dass sie unverzüglich dem Beitritt Schwedens zum Bündnis zustimmten. "Es darf kein weiterer Tag verloren werden."
+++ 13:20 Kuleba boykottiert aus Protest OSZE-Treffen +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba wird nicht an einem Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) teilnehmen. Zur Begründung teilt ein Sprecher des Ministeriums in Kiew mit, dass der russische Außenminister Sergej Lawrow zu den Beratungen auf Ministerebene am Mittwoch und Donnerstag in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje zugelassen ist.
+++ 13:03 Russland will Dutzende Millionen Tonnen Getreide exportieren +++
Nach einer Rekordernte will Russland Regierungsangaben zufolge mehr als 65 Millionen Tonnen Getreide exportieren. Russland könne bei einer Erntemenge von über 151 Millionen Tonnen Getreide und Hülsenfrüchten - darunter fast 99 Millionen Tonnen Weizen - den eigenen Bedarf decken und Rekordmengen an "ausländische Partner" verschiffen, sagte Agrarminister Dmitri Patruschew staatlichen Medien zufolge. Die vorherige Saison schloss Russland mit einem Exportrekord von 60 Millionen Tonnen ab. Nach Patruschews Angaben hat Russland in der von Sommer 2023 bis Sommer 2024 laufenden Saison bereits jetzt den zweitgrößten Getreideertrag in der Geschichte des Landes erwirtschaftet.
+++ 12:13 Ukraine bekennt sich zu Abschuss von Jets und Hubschraubern über Russland +++
Die ukrainische Luftwaffe ist nach eigenen Angaben für den Abschuss von zwei russischen Kampfjets und drei Hubschraubern über der russischen Region Brjansk im vergangenen Mai verantwortlich. Das russische Exilmedium Meduza zitiert den Sprecher der Luftwaffe entsprechend. Russland beklagt immer wieder den Beschuss seiner an die Ukraine grenzenden Regionen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 11:45 Scholz will bei Unterstützung "auf keinen Fall nachlassen" +++
Bundeskanzler Olaf Scholz will nach dem Verfassungsgerichtsurteil zum Haushalt der Bundesregierung Prioritäten setzen. Bei der Unterstützung der Ukraine und der Bewältigung der Energiekrise dürfe man aber "auf keinen Fall nachlassen", sagte der SPD-Politiker in seiner Regierungserklärung.
+++ 11:30 ntv-Reporter begleitet Helfer und Soldaten im umkämpften Cherson +++
den 300.000 Bewohnern und Bewohnerinnen von Cherson sind noch etwa 30.000 in der Stadt am Dnipro geblieben. Die Schulen sind zu, denn Kinder gibt es hier längst nicht mehr. ntv-Reporter Jürgen Weichert spricht mit Menschen vor Ort über ihre Motivation, trotz des täglichen Beschusses in der Stadt auszuharren:
+++ 11:15 Militärblogger: Sturm verstreut Seeminen im Schwarzen Meer +++
Der Sturm über dem Schwarzen Meer bremst nach Einschätzung von US-Experten auch das militärische Vorgehen. Die Kampfhandlungen seien aber nicht vollständig zum Erliegen gekommen, teilt das ISW mit. Sowohl die russischen als auch die ukrainischen Streitkräfte setzten ihre Bodenangriffe trotz Schnees und schlechter Sichtverhältnisse fort, allerdings etwas langsamer. Ein russischer Militärblogger habe vor einer erhöhten Gefahr durch Seeminen gewarnt, da der Sturm Minen im gesamten nordwestlichen Schwarzen Meer verstreut habe. Auch Eisenbahnlinien seien beschädigt, was die Logistik der russischen Streitkräfte auf der besetzten Krim und in der Südukraine beeinträchtigen kann.
+++ 11:01 Iran kauft russische Kampfjets +++
Der Iran hat nach Regierungsangaben eine Übereinkunft für den Kauf russischer Kampfjets und -hubschrauber getroffen. Laut dem stellvertretenden Verteidigungsminister, Mehdi Farahi, bezieht die Islamische Republik Kampfjets vom Typ Suchoi Su-35, Kampfhubschrauber des Typs Mil Mi-28 sowie Schulungs-Kampfflugzeuge des Typs Jak-130. Russland und der Iran haben in jüngster Zeit ihre militärische Zusammenarbeit intensiviert.
+++ 10:31 Frau von ukrainischem Geheimdienst-Chef soll vergiftet worden sein +++
Die Ehefrau von Kyrylo Budanow, Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, ist Medienberichten zufolge mit einer Schwermetallvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Behörden ermitteln angeblich wegen versuchten Mordes. Laut einer Quelle des Portals Ukrainska Pravda wird eine Vergiftung durch ihr Essen vermutet, auch mehrere Mitarbeiter seien betroffen. Die Behörden äußerten sich nicht zu dem Vorfall.
+++ 10:08 ntv-Reporter erklärt Gefahr russischer Schläferzellen in Ukraine +++
Laut der Regierung in Kiew soll Moskau sein Netzwerk von Schläferzellen in der Ukraine aktiviert haben. Welche Gefahr von den Agenten ausgeht und was ihr Ziel sein könnte, erklärt ntv-Reporter Jürgen Weichert. In Odessa sind die Menschen derweil dabei, die Sturm- und Schneeschäden zu beseitigen:
+++ 09:38 Zahl der Todesopfer nach "Mega-Sturm" verdoppelt sich +++
Das schwere Unwetter hat in der Ukraine offiziellen Angaben zufolge bisher 10 Tote und 23 Verletzte gefordert. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder, schreibt Innenminister Ihor Klymenko auf seinem Telegram-Kanal. Am schlimmsten sei die Lage in der südukrainischen Region Odessa. Gestern Abend hatte Präsident Selenskyj noch von fünf Toten gesprochen. Klymenko zufolge sind 411 Siedlungen in elf Regionen ohne Strom. Rund 1500 Fahrzeuge müssten geborgen werden. Seit Sonntag fegen eisige Stürme über das Land.
+++ 09:09 Russland meldet verstärkten Beschuss von Belgorod +++
Die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS berichtet, die ukrainische Armee habe die Region Belgorod in der Nähe zur ukrainischen Grenze gestern sechs Mal beschossen. Schäden gab es demnach laut dem örtlichen Gouverneur nicht.
+++ 08:30 US-Journalist Gershkovich muss länger in russischer Haft bleiben +++
Der Russlandkorrespondent des "Wall Street Journal", Evan Gershkovich, bleibt weiter inhaftiert. Ein Moskauer Bezirksgericht verlängert die Untersuchungshaft des US-Journalisten um weitere zwei Monate bis zum 30. Januar, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtet. Der Amerikaner wurde Ende März auf einer Reportagereise in Jekaterinburg wegen angeblicher Spionage festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, "auf Anweisung der amerikanischen Seite", Staatsgeheimnisse über die Aktivitäten eines russischen Rüstungsunternehmens gesammelt zu haben. Gershkovich und sein Arbeitgeber bestreiten, dass er dort Spionage betrieben habe. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 07:55 Putin genehmigt Verkauf von Schaeffler-Werk in Russland +++
Der fränkische Industrie- und Autozulieferer Schaeffler darf sein russisches Werk an eine Holding seines österreichischen Aufsichtsratsmitgliedes Siegfried Wolf verkaufen. In einer Erklärung genehmigte Kremlchef Putin den Erwerb des Standortes in Uljanowsk an der Wolga durch die PromAvtoConsult. Schaeffler, dessen Hauptsitz in Herzogenaurach ist, hatte im März - rund ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine - über seine Verkaufsabsichten für das Werk in Russland berichtet.
+++ 07:14 Russlands Destabilisierungsversuch in Finnland scheitert offenbar +++
Russlands Versuch, an der finnischen Grenze eine Flüchtlingskrise herbeizuführen, scheint an der raschen Reaktion der finnischen Behörden zu scheitern. Zu diesem Schluss kommen die Experten der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrer aktuellen Analyse. Ein Insider beklagt demnach, dass die finnischen Grenzbehörden die meisten Migranten daran hinderten, nach Finnland zu gelangen, und dass die russischen Behörden die Menschen nun in Russland ansiedeln müssten. Das russische Innenministerium war laut dem Insider angewiesen worden, Migranten aus dem Nahen Osten, Afrika und anderen Regionen an die finnische Grenze zu schicken.
+++ 06:41 Russland versetzt Schiff trotz Sturms in Kampfeinsatz +++
Russland hat das Kriegsschiff Admiral Makarow gestern trotz des schweren Wintersturms in den aktiven Kampfeinsatz im Schwarzen Meer versetzt, wie Kyiv Independent unter Berufung auf Militärangaben berichtet. Die Fregatte kann demnach bis zu acht Kalibr-Marschflugkörper tragen und Ziele an Land angreifen.
+++ 06:11 NATO-Außenminister beraten über Lage in Ukraine +++
Die Außenminister der NATO-Staaten kommen heute am frühen Nachmittag zu einem zweitägigen Treffen in Brüssel zusammen. Bei den Beratungen im Hauptquartier des Verteidigungsbündnisses wird es unter anderem um die Lage in der Ukraine gehen.
+++ 05:44 Bei Moskau: 18-jähriger Kriegsgegner angeklagt +++
In Russland hat ein Prozess gegen einen 18-Jährigen wegen der Verbreitung von "Falschinformationen" über das russische Militär begonnen. Die Anhörung in der Stadt Odinzowo nahe Moskau fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, auch der Angeklagte Maxim Lypkan war nicht anwesend. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahren Haft. Er ist einer der jüngsten Menschen, die wegen Verstößen gegen die strengen russischen Zensurgesetze zur russischen Militäroffensive in der Ukraine festgenommen und angeklagt wurden. Er soll in den Onlinediensten Telegram und Youtube Informationen über eine Entbindungsstation in der Ukraine veröffentlicht haben, die vom russischen Militär bombardiert worden sei. Kurz nach seinem 18. Geburtstag wurde er festgenommen, nachdem er verkündet hatte, eine Protestaktion gegen die russische Offensive in der Ukraine organisieren zu wollen.
+++ 04:53 Russen bestürmen Awdijiwka von allen Seiten +++
Die russischen Streitkräfte verschärfen dem Leiter der Militärverwaltung von Awdijiwka zufolge ihre Angriffe auf die ostukrainische Stadt. "Die Intensität der Zusammenstöße hat seit einiger Zeit zugenommen", sagt Witali Barabasch dem Medienunternehmen Espreso TV. "Die Russen haben zwei weitere Sektoren geöffnet, aus denen sie Angriffe starten - in Richtung Donezk ... und in der sogenannten Industriezone. Der Feind versucht, die Stadt aus allen Richtungen zu stürmen." Offiziellen Angaben zufolge ist nach monatelangen Kämpfen in der Stadt, die für ihre große Kokerei bekannt ist, kein einziges Gebäude mehr intakt. Von den 32.000 Einwohnern vor dem Krieg sind weniger als 1500 übrig geblieben.
+++ 03:42 Kadyrow verspricht Putin 3000 Kämpfer +++
Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow könnte nach eigenen Angaben zur Stärkung der russischen Streitkräfte weitere 3000 Kämpfer in die Ukraine schicken. "Sie (die Kämpfer) haben die beste Ausrüstung und moderne Waffen", sagt Kadyrow auf Telegram. "Außerdem sind die Jungs sehr kämpferisch und sehr motiviert, um Ergebnisse zu erzielen." Im Mai hatte Kadyrow erklärt, mehr als 26.000 Kämpfer in die Ukraine geschickt zu haben.
+++ 02:41 Kretschmer will Krieg "einfrieren" +++
Angesichts der militärischen Lage in der Ukraine fordert Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer von der Bundesregierung eine Neueinschätzung der Situation. "Weder Russland noch die Ukraine können diesen Krieg gewinnen", sagte der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel": "Statt diplomatische Initiativen zu ergreifen, sagt die deutsche Außenministerin, es sei nicht die Zeit für Diplomatie. Frau Baerbock will immer nur Waffen liefern, das ist zu wenig." Stattdessen brauche es nun "den Willen, diesen Konflikt einzufrieren - zu akzeptieren, dass wir ihn in dieser Generation vielleicht nicht endgültig lösen können, dass nicht jeder Quadratmeter ukrainischen Gebietes sofort befreit werden kann, wofür ein unglaublicher Blutzoll zu entrichten wäre". Kretschmer betont, ihm gehe es nicht darum, dass Kiew von vornherein auf Staatsgebiet verzichte und der russische Angriff dadurch mit Landgewinn belohnt würde. "Die Krim ist ukrainisches Territorium, worauf wir seit 2014 völlig zu Recht pochen", sagt Sachsens Regierungschef. "Die Frage ist nur, ob Kiew darauf beharrt, die Krim sofort zurückzubekommen oder auf ein strategisches Zeitfenster in der Zukunft zu warten bereit ist."
+++ 01:40 Sturm tötet fünf Menschen in Odessa +++
Infolge eines schweren Unwetters sind in der südukrainischen Region Odessa Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Weitere 19 Anwohner seien durch den Sturm verletzt worden, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. In verschiedenen Regionen des kriegsgebeutelten Landes seien nun insgesamt 1500 Orte vom Stromnetz abgeschnitten. Selenskyj dankt den Hunderten Helfern, die derzeit im Einsatz sind.
+++ 00:22 Putins Haushalt: Militärausgaben steigen um 70 Prozent +++
Russlands Präsident Wladimir Putin unterzeichnet die vom Parlament verabschiedeten Haushaltsentwürfe. Demnach sollen im kommenden Jahr etwa 30 Prozent der Staatsausgaben ins Militär fließen. Der Anstieg bei diesem Posten im Vergleich zum laufenden Jahr beträgt fast 70 Prozent. Die Regierung in Moskau geht bei ihren Haushaltsplänen von hohen Ölpreisen aus. Experten zufolge könnte Russland die Steuern für Unternehmen erhöhen müssen, sollte diese Annahme sich als unzutreffend erweisen.
+++ 23:23 Kiew warnt vor russischen Schläferzellen +++
Die Regierung in Kiew geht davon aus, dass Russland in den vergangenen zwei Monaten sein Netzwerk von Schläferzellen in der Ukraine aktiviert hat, um das Land weiter zu destabilisieren. Das sagt der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine, Olexij Danilow, im Gespräch mit der britischen "Times". "Sie wissen, dass sie militärisch nicht gewinnen können, also haben Versuche der inneren Destabilisierung jetzt Priorität", sagt Danilow über Moskaus Absichten. Russische Agenten würden versuchen, die angeblichen Spannungen zwischen Präsident Wolodomyr Selenskyj und Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj auszunutzen, indem sie Falschdarstellungen verbreiten, um einen Keil zwischen die politische und militärische Führung zu treiben.
+++ 22:23 Kupjansk: Pflichtevakuierung von knapp 300 ukrainischen Kindern abgeschlossen +++
Die ukrainischen Behörden haben knapp 300 Kinder mit ihren Familien aus dem Bezirk Kupjansk in der Region Charkiw in Sicherheit gebracht. Das teilt die regionale Polizei auf Facebook mit. Die Pflichtevakuierung aus den gefährlichen Ortschaften des Bezirks wurde wegen der Kämpfe angeordnet. Sie dauerte vom 3. bis 26. November an, heißt es in der Mitteilung. Zwei Kinder konnten an ihrer Wohnadresse nicht ausfindig gemacht werden. "Ihr Aufenthaltsort wird ermittelt", heißt es in dem Facebook-Post.
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Quelle: ntv.de, chl/hul/mau/dpa/AFP/rts