Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:25 Finnland kündigt neues Hilfspaket an +++

Die Ukraine bekommt weitere Unterstützung aus Finnland: Dessen Außenministerium Elina Valtonen erklärt, "unser nächstes Verteidigungsmaterialpaket ist in Vorbereitung". Finnland und die EU würden die Ukraine so lange wie nötig unterstützen. Finnland habe dazu bisher mit knapp zwei Milliarden Euro beigetragen.

+++ 21:52 Moskau meldet abgewehrten Raketenangriff auf die Krim +++
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben einen Raketenangriff auf die Krim abgewehrt. Eine ukrainische Antischiffsrakete vom Typ "Neptun" vor der Küste der Halbinsel sei von der Flugabwehr entdeckt und vernichtet worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. In der Hafenstadt Sewastopol werden derweil Schäden an einem Wohnhaus durch herabfallende Trümmer einer Drohne gemeldet. Sewastopol dient als Basis der russischen Schwarzmeerflotte und wurde in den letzten Wochen mehrfach vom ukrainischen Militär attackiert. 

+++ 21:26 Deutscher Botschafter: "Gewalt wird nicht das letzte Wort haben" +++
Am Tag der Deutschen Einheit betont der deutsche Botschafter in Russland die Rolle Moskaus bei der Wiedervereinigung, gleichzeitig kritisiert er Russlands aktuelle Politik. "Ohne unsere Partner in den USA, in Frankreich und Großbritannien, aber damals eben auch in der Sowjetunion, würde es den deutschen Nationalfeiertag gar nicht geben", sagt Lambsdorff bei seiner Festansprache in der Botschaft. Der Fall der Berliner Mauer sei auch eine Folge des "starken Freiheitsdrangs der Völker Mittel- und Osteuropas" gewesen, erinnert der Botschafter. Nach dieser "Freiheit, Frieden, Sicherheit und nationaler Souveränität" strebe jetzt auch die Ukraine. Russland hingegen trage mit seinem Krieg Gewalt in das Nachbarland. Die Gewalt richte sich dabei auch nach innen, gegen Kritiker und Andersdenkende im eigenen Land. Lambsdorff zeigt sich optimistisch, dass die diplomatische Arbeit auf Dauer zu einer Wende in Russlands Politik führen werde. "Die Gewalt wird nicht das letzte Wort haben."

Lambsdorff ist seit August Botschafter in Russland.

Lambsdorff ist seit August Botschafter in Russland.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 21:05 US-Hilfen für Ukraine reichen noch "einige Monate" +++
Die USA können der Ukraine ohne zusätzliche Mittel des Kongresses nach Angaben des Weißen Hauses noch "einige Monate" lang Militärhilfen liefern. Dies hänge aber von dem Bedarf der ukrainischen Streitkräfte und von den Entwicklungen bei den Gefechten gegen Russland ab, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Der Kongress hatte am Wochenende einen Übergangshaushalt ohne neue Ukraine-Hilfen beschlossen. Rechte Hardliner bei den oppositionellen Republikanern hatten sich gegen weitere Ukraine-Hilfen gesperrt. Biden will die Ukraine-Hilfen nun über ein anderes Gesetz durchbringen. 

+++ 20:26 Kämpfer der "Storm-Z"-Truppen "sind nur Fleisch" +++
Innerhalb der russischen Armee gibt es einem Bericht zufolge Strafeinheiten, die "Storm-Z" genannt werden. Sie bestünden aus etwa 100 bis 150 Mann, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich auf 13 Personen, darunter Storm-Z-Kämpfer und deren Verwandte. Betrunkene oder ungehorsame Soldaten sowie aus Gefängnissen rekrutierte Straftäter würden zu diesen Truppen geschickt, die meist an den gefährlichsten Frontabschnitten kämpfen müssten, heißt es in dem Bericht. "Sie sind nur Fleisch", sagt einer der Soldaten, der dem Bericht zufolge im Mai und Juni bei Bachmut gekämpft hat, über diese Sturmtrupps. Ein anderer Kämpfer, der aus dem Gefängnis rekrutiert wurde, berichtet ebenfalls von großen Verlusten seiner Einheit bei Bachmut: Von den 120 Männern hätten nur 15 überlebt.

+++ 19:49 Dnipro: Raketentrümmer treffen Kindergarten +++
Die Stadt Dnipro ist letzte Nacht erneut unter russischen Beschuss geraten, wie regionale Behörden berichten. Die Trümmer einer abgefangenen Rakete hätten drei Wohnhäuser, eine Schule, einen Kindergarten, eine Tankstelle und Dutzende Autos beschädigt. Außerdem sei ein Warenlager abgebrannt, erklärt die Militärverwaltung. Verletzte werden nicht gemeldet.

+++ 19:18 Biden versichert Partnern: USA stehen zu weiterer Ukraine-Hilfe +++
US-Präsident Biden versichert den Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Verbündeten in einem Gespräch, dass die USA die Hilfe für Ukraine trotz des US-Haushaltsstreits fortsetzen werden. An dem Gespräch hatten die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs, Italiens, Japans, Kanadas, Polens, Rumäniens sowie der NATO-Generalsekretär und die Spitzen der EU teilgenommen. Biden berief das Gespräch offenbar ein, um Zweifel am künftigen Kurs der USA zu zerstreuen. In den USA war eine Einigung auf einen neuen Haushalt nur nach der Streichung der Hilfe für die Ukraine möglich gewesen. Vor allem bei den Republikanern gibt es Widerstand gegen weitere Militärhilfe für Kiew.

+++ 18:50 Erste Details zur Bundeswehr-Brigade in Litauen angekündigt +++
Nähere Einzelheiten zur geplanten Stationierung einer Bundeswehr-Brigade in Litauen sollen schon bald bekannt gegeben werden. "Nächste Woche treffe ich mich mit deutschen Vertretern, und nächste Woche wird damit begonnen werden, die Details zu veröffentlichen", sagt Verteidigungsminister Anusauskas der Agentur BNS zufolge. Bis alle Einzelheiten geklärt sind, werde es jedoch noch Monate dauern. Deutschland will rund 4000 Soldaten permanent als gefechtsbereiten und eigenständig handlungsfähigen Verband in Litauen stationieren. Mit der Stationierung soll dem Bedürfnis des NATO-Partners nach einer verstärkten Abschreckung Rechnung getragen werden. Die Pläne sind auch eine Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.

+++ 18:33 Biden telefoniert mit Verbündeten wegen Ukraine-Hilfen +++
US-Präsident Biden telefoniert mit westlichen Verbündeten, um weitere Unterstützung für die Ukraine zu koordinieren. An der Telefonkonferenz nehmen unter anderem Bundeskanzler Scholz, EU-Kommissionschefin Von der Leyen und NATO-Generalsekretär Stoltenberg teil. Von EU-Seite seien neue Finanzhilfen in Höhe von 50 Milliarden Euro für Reformen und Investitionen vorgeschlagen worden, sagt Von der Leyen. Bis März 2024 wolle man eine Million Schuss Munition an die Ukraine liefern. Der US-Kongress hatte kürzlich einen Übergangshaushalt ohne Ukraine-Hilfen verabschiedet. Biden sagte der Ukraine trotzdem weitere Unterstützung zu.

+++ 18:05 Selenskyj begutachtet Leopard-Panzer an der Front +++
Bei seinem Truppenbesuch im Frontabschnitt Kupjansk nimmt der ukrainische Präsident Selenskyj nach offiziellen Angaben auch den Panzer Leopard 2 in Augenschein. Auf einem auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichten Video ist Selenskyj bei der Auszeichnung von Soldaten vor dem Hintergrund eines solchen Kampfpanzers zu sehen. "Ein Westwagen ist ein Westwagen", lobt einer der Soldaten im Gespräch mit Selenskyj den aus deutscher Produktion stammenden Panzer. Neben den Leopard-Panzern habe Selenskyj sich auch Schützenpanzer des Typs CV-90 angesehen. Beide seien in den Kämpfen im Nordosten der Ukraine am Frontabschnitt Kupjansk im Einsatz, heißt es in dem Video. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 17:42 Cherson: Todesopfer und Verletzte nach Luftangriff auf Vorort +++
Die russischen Truppen haben einen Vorort von Cherson aus der Luft angegriffen, wie die regionalen Behörden mitteilen. Demnach wurde ein 69-jähriger Bewohner von Antoniwka getötet. Sieben weitere Menschen seien verletzt worden, sagt Gouverneur Oleksandr Prokudin.

+++ 17:18 USA pochen auf mehr Korruptionsbekämpfung +++
Die USA drängen verstärkt darauf, dass die Ukraine mehr zur Bekämpfung von Korruption unternimmt. In den letzten Wochen habe Washington Kiew in mehren Mitteilungen darauf hingewiesen, dass bestimmte US-Wirtschaftshilfen an Fortschritte in der Ukraine bei den Reformen der Institutionen geknüpft seien, erklären US-Beamte gegenüber CNN.

+++ 16:57 Bewohner wollen zerstörtes Kamjanka wieder aufbauen +++
Das Dorf Kamjanka in der Region Charkiw ist durch den russischen Angriffskrieg vollständig zerstört worden, fast alle Häuser waren bombardiert worden. Etwa 70 Bewohner kehrten dennoch zurück, um ihr Zuhause wieder aufzubauen. Vor dem Krieg hätten hier etwa 1200 Menschen gelebt, schreibt die Nachrichtenagentur Ukrinform. Der Ort nahe Isjum wurde demnach vor gut einem Jahr durch die ukrainische Armee befreit. Die russischen Besatzer sollen mindestens 70 Bewohner getötet haben, wie Ukrinform schreibt.

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+++ 16:16 Selenskyj zu Truppenbesuch im Nordosten +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj ist zu einem Truppenbesuch im Nordosten der Ukraine gereist. Er teilt mit, er halte sich in der Region Kupiansk-Lyman auf und habe sich mit Kommandeuren und Brigaden getroffen, um die Lage zu besprechen. Videos zeigen, wie der Präsident Hände schüttelt und die Truppen bittet, nicht ihre Motivation zu verlieren, mit der sie so standhaft die Souveränität des Landes und die künftigen Generationen verteidigten.

+++ 15:44 Schoigu sieht Ukraine "deutlich geschwächt" +++
Die russischen Streitkräfte haben nach Auffassung von Verteidigungsminister Schoigu das "Kampfpotenzial" der ukrainischen Gegenoffensive "deutlich geschwächt". Dem Gegner seien empfindliche Schläge zugefügt worden, sagt Schoigu bei einer Sitzung der Militärführung in Moskau. Überprüfbar sind seine Angaben nicht. Der Minister sagt auch, dass die jüngsten ukrainische Angriffe im Raum Bachmut und Soledar im Gebiet Donezk erfolgreich abgewehrt worden seien. Gescheitert seien auch ukrainische Versuche, die russischen Verteidigungslinien bei Robotyne und Werbowe im Gebiet Saporischschja zu durchbrechen. Schoigu widerspricht damit ukrainischen Angaben, nach denen es dort erfolgreiche Vorstöße gegeben habe. Der Oberbefehlshaber des Heeres der Ukraine, Oleksandr Syrskyj, meldet zudem die Gefangennahme russischer Soldaten.

+++ 15:17 Burger King in Russland trotz Ausstiegs-Ankündigung geöffnet +++
Die Burger-King-Filialen in Russland haben nach wie vor geöffnet, obwohl die Muttergesellschaft das Russland-Geschäft wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine aufgeben wollte. Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keinen neuen Stand, erklärt Restaurant Brands International (RBI) gegenüber der BBC. Bereits im März 2022, kurz nach Kriegsbeginn, hatte RBI auf komplizierte Franchise-Verhältnisse verwiesen, die den Ausstieg verhinderten. So halte RBI nur 15 Prozent an den Gemeinschaftsunternehmen in Russland und der russische Partner wolle die etwa 800 Filialen nicht aufgeben. Ein RBI-Sprecher betont gegenüber der BBC, das Unternehmen investiere nichts mehr in das Russland-Geschäft und erziele damit seit Anfang 2022 auch keinen Gewinne mehr. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, die Franchise-Vereinbarungen als Ausrede zu benutzen. Starbucks zum Beispiel sei es auch gelungen, seine Verträge in Russland zu kündigen, erklärt Steven Tian, der zu einem Forscherteam der Universität Yale gehört, das die Reaktionen von Unternehmen auf den Ukraine-Krieg untersucht.

+++ 14:28 Belarus will Kampfbereitschaft der Armee testen +++
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ordnet eine Militärübung an. Damit solle die Kampfbereitschaft der Streitkräfte weiter überprüft werden, schreibt das Verteidigungsministerium. Auch militärische Ausrüstung und Equipment würden bei der "umfassenden Inspektion" in teilweise unwegsamen Geländen getestet. Zwischen der Hauptstadt Minsk und Wizebsk, das nahe der russischen Grenze liegt, sollen Truppen und Material transportiert werden. Belarus ist enger Verbündeter Russlands.

+++ 13:59 Von Russland scharf kritisiert: Armenien will Internationalem Strafgericht beitreten +++
Das armenische Parlament hat einem von Russland scharf kritisierten Beitritt des Kaukasuslandes zum Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) zugestimmt. Bei der online übertragenen Parlamentssitzung in der Hauptstadt Eriwan votierten die Abgeordneten mit großer Mehrheit für einen Beitritt zum IStGH. Die Parlamentsentscheidung sei auf die Sicherheitsbelange des Landes ausgerichtet, sagt der armenische Beauftragte für internationale Rechtsfragen, Jeghische Kirakosjan. Angesichts der Bedrohung der territorialen Integrität des Landes durch den Erzfeind Aserbaidschan würden damit "zusätzliche Garantien für Armenien" geschaffen. Zuvor hatte der Kreml vor dem als "extrem feindselig" gewerteten Schritt gewarnt. Kurz nach der Abstimmung nannte der Kreml die armenische Entscheidung "falsch". Armenien habe keine bessere Alternative als das Bündnis mit Russland.

+++ 13:32 Bericht: Britischer Minister sieht Russlands Schwarzmeerflotte praktisch besiegt +++
Die jüngsten Angriffe der Ukraine auf die russische Schwarzmeerflotte hätten zu einer "funktionalen Niederlage" der russischen Marine im Schwarzen Meer geführt, sagt der britische Verteidigungsminister James Heappey laut Medienberichten. Heappey zufolge sei die russische Marine nun "gezwungen, sich auf Häfen zu verteilen, von denen aus sie keinen Einfluss auf die Ukraine nehmen kann", schreibt der Guardian-Journalist Patrick Wintour auf X (früher Twitter). Dieser Seesieg sei "genauso wichtig" wie die überraschende Gegenoffensive der Ukraine in der Region Charkiw im Herbst 2022, so Heappey laut Wintour.

+++ 13:01 Ukraine verhandelt mit Weltbank über Kredit für Landwirtschaftsektor +++
Die Ukraine hat Verhandlungen mit der Weltbank über einen Kredit von 700 Millionen Dollar zur Unterstützung der angeschlagenen Landwirtschaft aufgenommen. Damit sollten Finanzierungsschwierigkeiten in diesem und im nächsten Jahr überbrückt werden, teilt das Landwirtschaftsministerium mit. Die ukrainische Wirtschaft ist von der Landwirtschaft geprägt. Der russische Angriffskrieg belastet den Sektor aber stark.

+++ 12:28 Schoigu: Russland plant keine weitere Mobilmachung +++
Russland plant seinem Verteidigungsminister Sergej Schoigu keine weitere Mobilmachung. Die Armee verfüge über genügend Soldaten, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur RIA Schoigu. Allein dieses Jahr hätten sich 335.000 gemeldet.

+++ 11:55 Warschau und Kiew einigen sich im Streit um Getreideimporte +++
Polen und die Ukraine haben einen Durchbruch in ihrem Streit um ukrainische Getreideexporte erzielt. In einem gemeinsamen Abkommen mit Litauen einigen sich die Länder darauf, den Transit der Exporte für Märkte in Afrika und dem Nahen Osten durch Polen zu beschleunigen. Ab Mittwoch sollen so Exporte, die über litauische Häfen verschifft werden sollen, nicht mehr an der polnisch-ukrainischen Grenze kontrolliert werden, sagt Polens Landwirtschaftsminister Robert Telus. Demnach wird Litauen die "volle Verantwortung" für die Inspektion der Güter übernehmen.

+++ 11:27 Generalinspekteur der Bundeswehr sieht Russland noch nicht am Ende +++
Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer hält eine weitere Eskalation des derzeitigen Krieges in Europa für nicht ausgeschlossen und dringt deswegen auf einen Ausbau der Verteidigungsfähigkeiten Deutschlands und der NATO. Die Frage, was als nächstes komme, bleibe bestehen, sagt er in einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit in Brüssel. "Russlands illegaler Angriffskrieg in der Ukraine unterstreicht die Relevanz kampfbereiter Streitkräfte", sagt Breuer. Es sei in der Vergangenheit gut gewesen, strategische Geduld und strategische Gelassenheit gehabt zu haben. Heute müsse man aber schnell sein.

+++ 10:59 Munz: "Kreml setzt auf bröckelnde Ukraine-Hilfe des Westens" +++
Beim Treffen in Kiew bekräftigen die Außenministerinnen und Außenminister der EU-Staaten ihre Unterstützung der Ukraine. Doch die Finanzierung der Ukraine-Hilfen sorgt auch für Streit, nicht nur in den USA. Und gerade auf diese "Risse" setze der Kreml bewusst, berichtet ntv-Reporter Rainer Munz aus Moskau.

+++ 10:18 Ohne weitere US-Hilfe wird der Ukraine wichtige Munition und Ausrüstung fehlen +++
Den ukrainischen Truppen würden bald wichtige Munition und Ausrüstung fehlen, wenn es den republikanischen Hardlinern gelänge, die US-Militärhilfe zu stoppen. Dadurch würden die Operationen vor Ort untergraben und die Fähigkeit der Truppen, sich gegen russische Angriffe zu verteidigen, eingeschränkt, sagen Experten. Die USA haben seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 mehr als 43 Milliarden Dollar an Sicherheitshilfen bereitgestellt. Aufgrund des Widerstands der rechtsgerichteten Republikaner hat der Kongress jedoch neue Mittel für die Ukraine aus einem Kompromissentwurf gestrichen, um einen Stillstand der US-Regierung am Samstag zu vermeiden.

+++ 09:46 So sieht der brüchige Alltag im befreiten Cherson aus +++
Acht Monate lang ist Cherson von den russischen Invasoren besetzt. Im November 2022 gelingt es den ukrainischen Truppen, die Stadt zu befreien. Von Freiheit ist man in Cherson aber noch weit entfernt. Artilleriefeuer und Luftalarm sind hier ständige Begleiter. Und doch herrscht in Cherson so etwas wie Alltag, wie man in dem nachfolgenden Video sehen kann.

+++ 09:20 Ukraine meldet Abschuss von 29 russischen Drohnen +++
Die Ukraine hat nach Angaben von Militärvertretern 29 russische Drohnen und einen Marschflugkörper abgeschossen. Insgesamt seien bei dem mehr als dreistündigen Angriff in der Nacht 31 Drohnen eingesetzt worden, die meisten davon in den Regionen Mykolajiw im Süden des Landes und Dnipropetrowsk im östlichen Landesteil. In der südöstlichen Stadt Dnipro verursachten demnach herabfallende Trümmer einen Brand in einem Unternehmen. Auch in Pawlohrad im Zentrum der Ukraine brach ein Feuer in einer Industrieanlage aus. Die Brände seien schnell gelöscht worden, erklärt der dortige Gouverneur Serhij Lysak. Schäden an Produktionsanlagen eines Industrieunternehmens in der Stadt Pawlohrad hätten zu einem Brand geführt, der ebenfalls gelöscht worden sei, fügte er über Telegram hinzu.

+++ 08:48 London: Brandmarkung als "Auslandsagent" wirkt bei russischer Bevölkerung +++
Russland hat nach britischer Einschätzung mit seiner Taktik Erfolg, Kritiker, Medien und Nichtregierungsorganisationen (NGO) als "ausländische Agenten" zu brandmarken. "Mit den Maßnahmen wird der Informationsraum innerhalb Russlands erheblich eingeschränkt", teilt das britische Verteidigungsministerium mit. "Dadurch wird es immer schwieriger, einen Standpunkt zu vertreten, der von der offiziellen Linie abweicht, einschließlich abweichender Meinungen zum Krieg." In der Bevölkerung verfange die Taktik, heißt es in London unter Berufung auf eine kürzlich veröffentlichte Umfrage des staatlichen russischen Meinungsforschungsinstituts WZIOM weiter. Demnach seien 61 Prozent der Befragten der Meinung gewesen, dass sie "ausländische Agenten" für "Verräter" halten, die Lügen über Russland verbreiten.

+++ 08:13 Macht bis 2030 festigen: Putin könnte demnächst Bereitschaft zur Wiederwahl ankündigen +++
Der russische Präsident Wladimir Putin könnte einem Medienbericht zufolge schon bald erklären, dass er bei der Wahl im kommenden Jahr erneut antreten wird. Das würde dem 71-Jährigen den Weg ebnen, bis mindestens 2030 an der Macht zu bleiben. Putin könnte bei einer Konferenz im November seine Teilnahme an der Wahl 2024 ankündigen, berichtet die russische Zeitung "Kommersant" unter Berufung auf Insider der Präsidialverwaltung. Allerdings gebe es auch andere Szenarien für Putin auf der Konferenz, schrieb das Blatt. Die endgültige Entscheidung liege bei Putin selbst. Der Kreml äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.

+++ 07:41 USA planen wohl doch neues Hilfspaket für die Ukraine +++
Die Biden-Regierung plant, "bald" ein neues Verteidigungshilfepaket für die Ukraine vorzulegen, sagt die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre. "Es gibt eine sehr starke internationale Koalition hinter der Ukraine", so Jean-Pierre. "Wenn Putin glaubt, er könne uns überrumpeln, dann irrt er sich. Er irrt sich. Deshalb werden wir in Kürze ein weiteres Hilfspaket für die Ukraine vorlegen, um zu signalisieren, dass wir das tapfere ukrainische Volk weiterhin unterstützen." In den letzten zwei Tagen hat der Kongress in letzter Minute ein umstrittenes Gesetz zum Haushalt verabschiedet, um einen Regierungsstillstand zu verhindern, das keine zusätzliche Hilfe für die Ukraine vorsah. Dabei ist die Unterstützung der Ukraine seit Beginn der Invasion eine der Prioritäten von Präsident Biden gewesen.

+++ 07:02 ISW: Russland setzt Bachmut-General wegen schlechter Leistungen ab +++
Russische Militärblogger spekulieren, dass das russische Verteidigungsministerium Generalleutnant Andrej Sytschewoj aufgrund schlechter Leistungen in Bachmut, von seinem Posten als Befehlshaber abberufen hat, wie das Institut für Kriegsforschung (ISW) in seiner täglichen Analyse berichtet. Demnach geschah das auf Anregen eines "Storm Z"-Ausbilder am 1. Oktober, der sagte, dass Sytschewoj "unvorbereitete und nicht unterstützte" Gegenangriffen bei Andriivka und Klishchiivka durchgeführt hat.

+++ 06:26 Zeichen gegen russische Aggression: Wüst reist nach Litauen +++
Mit einer dreitägigen Reise nach Litauen will Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst ein Zeichen der Solidarität gegen russische Aggression setzen. "Schon seit Jahren setzt Russland Litauen und die anderen baltischen Staaten unter Druck", kritisiert der CDU-Politiker. "Mit meinem Besuch möchte ich die klare Botschaft verbinden, dass wir ohne Wenn und Aber zu unseren Freunden in Litauen stehen." In Litauens Hauptstadt Vilnius sind politische Gespräche unter anderem mit Premierministerin Ingrida Simonyte sowie ihren Außen- und Verteidigungsministern geplant, wie die Staatskanzlei in Düsseldorf mitteilt. Außerdem will Wüst sich mit Wirtschaftsvertretern austauschen und ein Bundeswehr-Kontingent in Rukla besuchen, das an der Sicherung der NATO-Ostflanke beteiligt ist.

+++ 06:00 Russische Streitkräfte beschießen fünf Gemeinden in der Oblast Sumy +++
Die Militärverwaltung der Oblast Sumy meldet, dass Russland am gestrigen Montag fünf Gemeinden entlang der Grenze zur Oblast Sumy beschossen hat, und zwar 13 Mal im Laufe des Tages. Es wurden demnach 50 Explosionen registriert. Todesopfer wurden jedoch nicht gemeldet.

+++ 05:25 Russland: Ukrainische Drohne über Gebiet Brjansk zerstört +++
Die russische Luftabwehr hat offiziellen Angaben zufolge in der erneut eine ukrainische Drohne über der südwestlichen Grenzregion Brjansk abgewehrt. Der Flugkörper sei zerstört worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau in seinem Telegram-Kanal mit. Es habe weder Schäden noch Opfer gegeben, berichtete der Gouverneur des Gebiets Brjansk, Alexander Bogomas, laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass ebenfalls auf Telegram.

+++ 04:40 US-Rechnungsprüfer sieht Gefahr von Verzögerungen bei Waffenlieferungen +++
Der Rechnungsprüfer des Pentagon, Michael McCord, hat den US-Kongress gewarnt, dass die Verringerung der Mittel für die Ukraine zu Verzögerungen bei wichtigen Waffen- und Versorgungslieferungen führen könnte, wie die Associated Press am 2. Oktober berichtet. McCord sagt, dass den USA noch etwa 5,4 Milliarden Dollar für Waffenlieferungen an die Ukraine zur Verfügung stünden und dass die langfristige Finanzierung durch die Ukraine Security Assistance Initiative vollständig ausgeschöpft sei. Er sagte auch, dass den USA nach der Lieferung von Waffen an die Ukraine die Mittel für die Aufstockung ihrer eigenen militärischen Bestände ausgingen.

+++ 03:13 Ukraine baut erste unterirdische Schule in Charkiw +++
Die ostukrainische Metropole Charkiw baut die erste unterirdische Schule des Landes, um ihre Schüler vor russischen Angriffen zu schützen. "Ein solcher Schutzraum wird es Tausenden von Kindern in Charkiw ermöglichen, ihren Unterricht auch bei Raketenangriffen sicher von Angesicht zu Angesicht fortzusetzen", schreibt Bürgermeister Ihor Terechow im Kurznachrichtendienst Telegram. Während viele Schulen in Frontregionen während des Krieges gezwungen sind, online zu unterrichten, hat Charkiw vor Beginn des Schuljahres am 1. September rund 60 Klassenzimmer in U-Bahnstationen eingerichtet, die Platz für mehr als 1000 Schüler bieten. Die zweitgrößte Stadt der Ukraine zählte vor dem Einmarsch Russlands im Februar 2022 mehr als 1,4 Millionen Einwohner. Teile der Stadt liegen weniger als 35 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und sind fast täglich russischen Luftangriffen ausgesetzt.

+++ 02:16 Europäische Bank für Wiederaufbau: Unterstützung der Ukraine zentrale Herausforderung für die Zukunft +++
Die Aufrechterhaltung eines hohen Maßes an Unterstützung für die Ukraine ist eine zentrale Herausforderung für die Zukunft, so die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD). Nachdem der US-Kongress ein Überbrückungsgesetz verabschiedet hatte, das keine Unterstützung für die Ukraine vorsah, sagt EBWE-Präsidentin Odile Renaud-Basso, dass die Ereignisse im Kongress "einige Fragen aufwerfen".

+++ 01:13 US-Außenministerium: Kongress muss Maßnahmen für Ukraine-Hilfen ergreifen +++
Der Sprecher des Außenministeriums, Matthew Miller, sagt in einer Pressekonferenz, es sei eine Enttäuschung, dass die Gesetzgeber der Vereinigten Staaten keine Resolution verabschiedet haben, die Mittel für die Ukraine vorsieht. "Es ist zwingend notwendig, dass der Kongress Maßnahmen ergreift", sagt Miller.

+++ 23:41 Selenskyj: EU-Beitritt der Ukraine nur noch eine Frage der Zeit +++
Nach dem Besuch der EU-Außenminister in Kiew hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuversichtlich in Bezug auf eine baldige EU-Mitgliedschaft seines Landes gezeigt. "Wir alle wissen, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die Ukraine ein Mitglied der EU wird", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Dann fügte er mit Blick auf den Besuch der Diplomaten aus den 27 EU-Staaten hinzu: "Also hat das Treffen eigentlich schon in der EU stattgefunden."

+++ 21:59 Russischer Beschuss auf Cherson: Mindestens zwei Tote, zehn Verletzte +++
Bei russischem Beschuss auf die südukrainische Stadt Cherson sind Behördenangaben zufolge mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Gouverneur der Region, Oleksandr Prokudin, schreibt in seinem Telegram-Kanal, dass sich unter den zehn Verletzten auch zwei Kinder seien. Weiter heißt es, der Beschuss hätte Wohngebiete, Einkaufsläden und medizinische Infrastruktur getroffen. Unter den Getöteten sei ein Polizist.

+++ 21:18 Ukraine: Russen scheitern mit Rückeroberungsversuch bei Bachmut +++
Die russischen Truppen haben es nach Angaben aus Kiew nicht geschafft, kürzlich verlorene Stellungen bei Andrijiwka in der Nähe der ostukrainischen Stadt Bachmut, wieder einzunehmen. Dies schreibt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook. Demnach habe Russland zahlreiche Angriffe dort in der Nähe von Klischtschijiwka und Olexandro-Schultyne ausgeführt. Mehr als 20 Dörfer seien unter Artilleriefeuer gekommen.


Mehr über die Ereignisse vom Vortag lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, hny/hul/dpa/rts/AFP

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