Politik

Militärmanöver der Nato im Baltikum 3000 US-Soldaten sollen Putin Grenze zeigen

Ankunft der Rüstungslieferung für die baltischen Staaten. Rund hundert Panzer und Panzerfahrzeuge sollen auch nach der Übung vor Ort bleiben.

Ankunft der Rüstungslieferung für die baltischen Staaten. Rund hundert Panzer und Panzerfahrzeuge sollen auch nach der Übung vor Ort bleiben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es ist eine Machtdemonstration. Die Nato beginnt ein großangelegtes Militärmanöver Baltikum. Vor allem die USA zeigen Präsenz. Sie stellen obendrein sicher, dass einige der Waffen auch nach der Übung vor Ort bleiben.

Der Kreml wird es wohl als Provokation werten: Trotz der diplomatischen Krise wegen des Krieges in der Ostukraine verlegen die USA 3000 Soldaten für ein Manöver ins Baltikum. Fast 750 Fahrzeuge sowie militärische Ausrüstung sind nach Angaben des Pentagon bereits per Schiff in der lettischen Hauptstadt Riga eingetroffen.

Die USA wollen zusammen mit ihren Nato-Verbündeten eine 90-tägige Militärübung im Rahmen der Mission "Operation Atlantic Resolve" (Atlantische Entschlossenheit) durchführen. Dabei geht es darum, den Nato-Partnern Lettland, Litauen und Estland die Solidarität der westlichen Allianz angesichts der Intervention Russlands in der Ukraine zu demonstrieren.

Parallel dazu haben die USA den drei Baltenstaaten rund hundert Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und andere Rüstungsgüter übergeben. Die Lieferung solle Russlands Präsident Wladimir Putin "unsere Entschlossenheit zeigen, dass wir zusammenstehen", sagte US-Generalmajor John R. O'Connor bei der Übergabe.

Zu der Lieferung gehören Panzer vom Typ "Abrams", Kampffahrzeuge vom Typ "Bradley", weitere gepanzerte Fahrzeuge (Humvees) und andere Ausrüstungsgüter. Sie würden dem Baltikum überlassen, "so lange dies zur Abschreckung der russischen Aggression erforderlich ist", sagte O'Connor.

Auch russische Marine in der Region

Die drei früheren Sowjetrepubliken sind seit 2004 in der Nato. Auf sich gestellt, hätten sie Russland militärisch nicht viel entgegenzusetzen. Moskaus Annexion der Krim und die Unterstützung der prorussischen Rebellen in der Ostukraine haben dem Baltikum die eigene Verletzlichkeit vor Augen geführt. Sie fürchten, dass ihnen ein ähnliches Schicksal wie der Ukraine zuteil werden könnte. Russische Militärmanöver in der Region haben die Sorge noch angeheizt.

Russland wiederum reagiert gereizt auf jedwede militärische Aktion der USA. Der Kreml  kritisierte unter anderem die Pläne Washingtons, 300 Militärberater in die Ukrainen zu schicken. Auch das Vorhaben, Waffen an Kiew zu liefern, verurteilte Moskau.

Kurz vor dem Beginn einer zweiten Nato-Übung im Schwarzen Meer, bei der die Abwehr von U-Boot-Attacken und Luftangriffen geübt werden soll, wurden in der Region auch russische Marine-Einheiten gesichtet. US-Konteradmiral Brad Williamson sagte laut eines Berichts der bulgarischen Nachrichtenagentur BTA: "Sie (die Russen) befolgen ihre Pläne, wir unsere."

Quelle: ntv.de, ieh/AFP

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen